Der ehedem Groß Lauth genannte Teil von Newskoje liegt am Nordufer des Frisching (russisch: Prochladnaja), 23 Kilometer südöstlich von Kaliningrad(Königsberg) und 16 Kilometer nördlich von Bagrationowsk(Preußisch Eylau) an der russischen Regionalstraße 27A-017 (ex A 195, ehemalige deutsche Reichsstraße 128). Von hier zweigt eine Nebenstraße in südwestliche Richtung ab, die über Moskowskoje(Schrombehnen) nach Krasnosnamenskoje(Dollstädt) führt. – Der einst Fabiansfelde genannte Teil liegt 1 Kilometer weiter südlich am Südufer des Frisching.
Die nächste Bahnstation ist Strelnja-Nowaja (bis 1945 hieß die Station Schrombehnen) an der früheren Ostpreußischen Südbahn, jetzt nur noch im Streckenabschnitt von Kaliningrad nach Bagrationowsk.
Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Groß Lauth in die Landgemeinde Lawdt eingegliedert und am 1. Juni 1934 die Landgemeinde Lawdt in „Groß Lauth“ umbenannt. Zählte Lawdt im Jahre 1933 noch 398 Einwohner, so waren 1939 in dem neu benannten Groß Lauth bereits 614 Einwohner registriert[4]. Von 1930 Bis 1945 gehörte Groß Lauth zum Amtsbezirk Schrombehnen (russisch: Moskowskoje).
Amtsbezirk Groß Lauth (1874–1930)
Am 7. Mai 1874 wurde der Amtsbezirk Groß Lauth im Landkreis Preußisch Eylau errichtet. Anfangs waren fünf Landgemeinden und drei Gutsbezirke eingegliedert[5]:
Im Jahre 1930 wurde die Landgemeinde Schrombehnen (russisch: Moskowskoje), bisher ein eigener Amtsbezirk, in den Amtsbezirk Groß Lauth eingegliedert. Der Amtsbezirk Groß Lauth wurde wenig später aufgelöst und in den Amtsbezirk Schrombehnen eingegliedert.
Newskoje/Fabiansfelde (bis 1945)
Der kleine Gutsort Fabiansfelde zählte im Jahre 1910 90 Einwohner[6]. Das Dorf war bis 1945 in den Amtsbezirk Groß Lauth (ab 1930 Amtsbezirk Schrombehnen) eingegliedert, bis es seine Eigenständigkeit verlor und sich mit den Landgemeinden Moddien und Wöterkeim (beide russisch: Nekrassowo) zur neuen Landgemeinde Wöterkeim zusammenschloss.
Newskoje (ab 1945)
In der Folge des Zweiten Weltkrieges kamen Groß Lauth und Fabiansfelde mit dem Gebiet des nördlichen Ostpreußens zur Sowjetunion. Beide Orte erhielten 1946 den gemeinsamen Namen „Newskoje“. Bis zum Jahre 2009 waren beide Ortsteile in den Gwardeiski sowjet (Dorfsowjet Gwardeiskoje (Mühlhausen)) eingegliedert. Seither ist Newskoje aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform[7] eine als „Siedlung“ (russisch: possjolok) eingestufte Ortschaft innerhalb der Gwardeiskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Gwardeiskoje) im Rajon Bagrationowsk.
Hermann Theodor Hoffmann (* 20. Oktober 1836 in Groß Lauth; † 1902), Oberbürgermeister der Stadt Königsberg
Mit dem Ort verbunden
Wilhelm von Ditfurth (1780–1855), königlich preußischer General der Infanterie, heiratete 1810 die aus Groß Lauth stammende Florentine von Brederlow (1789–1870)
Colmar von der Goltz (1843–1916), preußischer Generalfeldmarschall, Militärhistoriker und -schriftsteller, wuchs in Fabiansfelde auf
William von Simpson (1881–1945), deutscher Schriftsteller, kaufte nach seinem Militärdienst das Gut Groß Lauth
Einzelnachweise
↑Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
↑Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Preußisch Eyla (wie oben)
↑Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 253 vom 30. Juni 2008, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009