Das seinerzeitige Marithen wurde vor 1400 gegründet und hieß von der Zeit vor 1785 bis 1946 Moritten.[1] Der Ort bestand aus einem Gut sowie größeren und kleineren Höfen.
Im Jahre 1910 wurden in Moritten 187 Einwohner gezählt, von denen 67 dem Gutsbezirk und 120 der Landgemeinde zugerechnet wurden.[3]
Am 30. September 1928 schlossen sich die Landgemeinden Dingort (vor 1905 Dingwalde, russisch Welikopolje) und Moritten sowie der Gutsbezirk Moritten und das Forsthaus Dinge des Forstbezirks Preußisch Eylau zur neuen Landgemeinde Moritten zusammen.[2] Die Zahl der Einwohner dieser so formierten Gemeinde belief sich 1933 auf 225 und ebenso 1939 auf 225.[4]
Als 1945 das gesamte nördliche Ostpreußen in Kriegsfolge an die Sowjetunion abgetreten wurde, erhielt Moritten 1946 die russische Namensform „Oktjabrskoje“. Im Jahre 1947 wurde der Ort Verwaltungssitze des Oktjabrski selski Sowet/okrug (Dorfsowjet Oktjabrskoje), der bis 1954 bestand. Bis zu jenem Jahr schwand die Einwohnerschaft des Ortes, der sich davon nicht erholte und offiziell aufgegeben wurde. Oktjabrskoje gilt als untergegangenes Dorf.
Im Jahre 1945 bildeten nur noch die Dörfer Döbnicken, Glauthienen, Krücken, Moritten und Schnakeinen den Amtsbezirk Moritten.
Dorfsowjet Oktjabrski (1947–1954)
Das 1946 in „Oktjabrskoje“ umbenannte Dorf Moritten wurde 1947 Verwaltungssitz des Oktjabrski selski Sowet/okrug (Dorfsowjet Oktsjabrskoje), der bis 1954 bestand:
Bei der Auflösung des Dorfsowjets Oktjabrskoje wurden alle Orte bis auf Welikopolje in den Puschkinso selski Sowet/okrug (Dorfsowjet Puschkino, deutsch Posmahlen) umgegliedert. Welikopolje kam zum Tschapajewski selski Sowet/okrug (Dorfsowjet Tschapajewo - deutsch Schlauthienen).
Die kaum noch erkennbare Ortsstelle von Moritten resp. Oktjabrskoje ist über einen Landweg von der Kommunalstraße 27K-116 bei Pobereschje(Schnakeinen) aus zu erreichen.
Literatur
Günther Kienitz: Wir Kinder von Moritten. Flucht & Vertreibung aus Ostpreußen, 2022 - ISBN 978-3-00-071908-0