Bei der Kreuzburger Pfarrkirche handelte es sich um einen Ziegelbau auf Feldsteinfundament.[2] Das rechtwinklige Bauwerk hatte einen geschlossenen Chor und Turm. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Gebäude mehrmals restauriert und umgebaut. 1715 erhielt der Turm einen kuppelartigenHelm.
Der Innenraum mit seinen doppelten Emporen war von einem hölzernen Gewölbe mit Zapfen überdeckt.[2] Der Altar entstammte der Werkstatt des Königsberger Meisters Isaak Riga, in der auch die beiden Beichtstühle und der Orgelprospekt angefertigt wurden.[1] Die Kanzel war eine Arbeit aus dem Jahre 1589.
Im Jahre 1606 erhielt die Kirche eine Orgel. Sie wurde im 19. Jahrhundert erneuert. Das Geläut der Kirche bestand aus drei Glocken.[2]
Die Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt. Nach 1945 wurde sie zweckentfremdet, wobei die Ausstattungsgegenstände sämtlich verloren gingen.[1] In der ersten Zeit war der Innenraum angefüllt mit wertvollen Antiquitäten, Möbeln, Klavieren, Flügeln und Standuhren, die nach geraumer Lagerungszeit von deutschen Kriegsgefangenen verladen und abtransportiert wurden. Danach nutzt eine Kolchose das Gotteshaus für ihre eigenen Zwecke und richtete eine Maschinenwerkstatt ein. In die Ostwand brach man eine Zufahrt für Lastkraftwagen ein. Vom Kirchengebäude stehen nur noch Ruinenreste, auch die verschwinden zunehmend, weil in ihnen immer noch Ziegel für gewinnbringenden Nutzen vorhanden sind.
Kirchengemeinde
Kirchengeschichte
Die Gründung einer Kirchengemeinde in Kreuzburg dürfte – nach Agathon Harnoch – bereits im 13. Jahrhundert vom Deutschen Orden erfolgt sein. Bereits wenige Jahre nach Einführung der Reformation zu Beginn des 16. Jahrhunderts übernahm sie die lutherische Lehre.[3] Bereits 1528 war hier ein lutherischer Geistlicher im Amt.[4] 1528 wurde die Kirche in Groß Krücken (russisch Kamenka) der Kirche Kreuzburg zugeordnet. Sie verbrannte allerdings 1535. Auch die Kirche Tiefenthal (russisch Wyssokoje) soll zur Kreuzburger Kirche gehört haben. Auf der Burg in Kreuzburg befand sich eine Kapelle.
Kreuzburg, Stadt, am Pasmar, Kreis Preußisch Eylau, Regierungsbezirk Königsberg, Provinz Ostpreußen, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Kreuzburg (meyersgaz.org).
Adolf Boetticher: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Ostpreußen, Heft II: Die Bau- und Kunstdenkmäler in Natangen, Bernh. Teichert, Königsberg 1892, S. 61–65 (Google Books).
Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Nipkow, Neidenburg 1890, S. 50–52 (Google Books).
Daniel Heinrich Arnoldt: Kurzgefaßte Nachrichten von allen seit der Reformation an den lutherischen Kirchen in Ostpreußen gestandnen Predigern. Königsberg 1777, S. 173–175 (Google Books).