Im Jahre 1507 wurde der aus ein paar großen und kleinen Höfen bestehende Ort Kwisen erstmals urkundlich erwähnt und danach Koisen und ab 1580 Kuyschen genannt, bis er 1938 – aus politisch-ideologischen Gründen der Abwehr fremd klingender Ortsnamen – in Kuschen umbenannt wurde.[1] Die Landgemeinde Kuyschen kam 1874 zum neu errichteten AmtsbezirkJäcknitz (russisch Usornoje) im ostpreußischenKreis Heiligenbeil.[2] Bereits am 18. August 1881 aber wurde Kuyschen in den Amtsbezirk Maraunen (russisch Michailowskoje) umgegliedert.[3] Im Jahre 1910 zählte die Landgemeinde Kuyschen 85 Einwohner.[4]
Die Zugehörigkeit zum Amtsbezirk Maraunen währte bis zum 12. Juli 1929, als Kuyschen in den Amtsbezirk Jäcknitz zurückgegliedert wurde.[3] Im Jahre 1933 zählte das Dorf, in das inzwischen der Nachbarort Kupgallen eingemeindet worden war, 143 Einwohner.[5]
Am 3. Juni 1938 erfolgte die am 16. Juli 1938 amtlich bestätigte Umbenennung von Kuyschen in „Kuschen“.[2] Ein Jahr später waren 150 Einwohner gemeldet.[5]
In Kriegsfolge wurde 1945 die Provinz Ostpreußen geteilt. Kuschen kam zum nördlichen und an die Sowjetunion abgetretenen Teil bei Lage in unmittelbarer Grenznähe. Wegen dieser seiner Lage dürfte das Dorf nicht mehr oder kaum besiedelt worden sein, denn schon bald verliert sich seine Spur. Eine russische Namensgebung ist nicht bekannt, auch keine Zugehörigkeit zu einem Dorfsowjet. Das einstige Kuyschen resp. Kuschen gilt heute als aufgegeben und damit als untergegangen. Seine Ortsstelle gehört jetzt zum Rajon Bagrationowsk (Stadtkreis Preußisch Eylau) in der Oblast Kaliningrad der Russischen Föderation.
Die Ortsstelle von Kuyschen/Kuschen liegt westlich der früheren deutschen Reichsstraße 126, die seinerzeit sich in Nord-Süd-Richtung durch Ostpreußen zog. Wegen der Grenzlage besteht heute lediglich von Kornewo aus eine Zuwegung. Da vor Ort eine Kaserne des Grenzschutzes des FSB besteht, ist ein Zugang zu der – wohl auch gar nicht mehr erkennbaren – Ortsstelle nicht garantiert.