Die Ortsstelle Michailowskoje liegt im südlichen Westen der Oblast Kaliningrad, 26 Kilometer östlich der ehemaligen Kreisstadt Mamonowo (deutsch Heiligenbeil) bzw. 22 Kilometer nordwestlich der heutigen RajonshauptstadtBagrationowsk (deutsch Preußisch Eylau).
Geschichte
Maraunen
Ortsgeschichte
Das seinerzeitige Marunen wurde 1357 erstmals erwähnt und nach 1394 Moraunen und nach 1620 Maraunen genannt.[1] Es handelte sich um ein großes Gut mit entsprechendem Park, dem bis 1862 das VorwerkBanditten[2] und ab 1862 der WohnplatzNonnenhausen (Michailowskoje) zugeordnet war.
Zum Gutsbezirk Maraunen gehörten im Jahre 1910 258 Einwohner.[4] Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Maraunen in eine Landgemeinde gleichen Namens umgewandelt.[3] Die Einwohnerzahl ging bis 1933 auf 247 leicht zurück und belief sich 1939 auf 237.[5]
Mit dem gesamten nördlichen Ostpreußen wurde Maraunen 1945 in Kriegsfolge an die Sowjetunion abgetreten.
Amtsbezirk Maraunen (1874–1945)
Der 1874 errichtete Amtsbezirk Maraunen bestand ursprünglich aus acht, auf Grund struktureller Veränderungen am Ende noch aus vier Dörfern:[3][6]
Im Januar 1945 bildeten noch Bombitten, Maraunen, Robitten und Schwengels den Amtsbezirk Maraunen.
Nonnenhausen
Als Ersatz für das abgebrochene VorwerkBanditten[8] im Kreis Heiligenbeil wurde 1862 das große Gut Nonnenhausen gegründet.[9] Es lag etwa tausend Meter östlich Maraunens und war bis 1928 in den Gutsbezirk Maraunen, danach in die Landgemeinde Maraunen eingegliedert. Zusammen kamen beide Orte 1945 in Kriegsfolge zur Sowjetunion.
Michailowskoje
Bis 1947 behielten Maraunen und Nonnenhausen ihre Namen. Dann wurden sie zusammen in „Michailowskoje“ umbenannt und bildeten einen Ort zunächst im Oktjabrski selski Sowet (Dorfsowjet Oktjabrskoje [Moritten]), ab 1954 wohl im Tschapajewski selski Sowet (Dorfsowjet Tschapajewo [Schlauthienen]) und nach 1963 wohl im Kornewski selski Sowet (Dorfsowjet Kornewo [Zinten]). Doch bereits lange vor 1988 wurde Michailowskoje nicht mehr besiedelt, der Ort wurde verlassen und verwaiste. Offiziell wurde er nach 1988 nicht mehr erwähnt und gilt heute als untergegangen.
Die Ortsstelle Michailowskojes liegt östlich der Siedlung Kornewo. Von der Kommunalstraße 27K-089 Kornewo–Swetloje zweigt ein Landweg in östlicher Richtung ab, der zunächst zur Ortsstelle Maraunen und dann weiter zur Ortsstelle Nonnenhausen führt. Beide sind nicht wirklich mehr zu erkennen.
Vor 1945 war Zinten die nächste Bahnstation. In der damaligen Stadt trafen drei Bahnstrecken auf einander.