Der Mainlimes, auch Nasser Limes genannt, wurde um 90 n. Chr. eingerichtet und bildete als Teil des Obergermanisch-Rätischen Limes die Grenze des römischen Reichs im Bereich zwischen den heutigen Ortschaften Seligenstadt und Bürgstadt am westlichen Mainufer. In diesem Abschnitt stößt der Limes wieder an den Main (Moenus), der hier auf etwa 50 Kilometern Länge eine natürliche Grenze in Nord-Süd-Richtung bildete. Bis Obernburg zum älteren Limesteil (trajanisch) zu rechnen, ging etwa bei Obernburg erst die Ältere Odenwaldlinie ab, bevor Mitte des 2. Jahrhunderts der südliche Teil an den Main vorverlegt und, als Anschluss an den Vorderen Limes, die Jüngere Odenwaldlinie geschaffen wurde.
Martin Kemkes: Der Limes. Grenze Roms zu den Barbaren. 2., überarbeitete Auflage. Thorbecke, Ostfildern 2006. ISBN 3-7995-3401-6.
Margot Klee: Der Limes zwischen Rhein und Main. Vom Beginn des obergermanischen Limes bei Rheinbrohl bis zum Main bei Grosskrotzenburg. Theiss, Stuttgart 1989. ISBN 3-8062-0276-1.
Jörg Scheuerbrandt et al.: Die Römer auf dem Gebiet des Neckar-Odenwald-Kreises. Grenzzone des Imperium Romanum. Herausgegeben vom Kreisarchiv des Neckar-Odenwald-Kreises. verlag regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2009, ISBN 978-3-89735-524-8, (Beiträge zur Geschichte des Neckar-Odenwald-Kreises, 3).
Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (Hrsg.) Thomas Fischer, Erika Riedmeier Fischer: Der römische Limes in Bayern. Geschichte und Schauplätze entlang des Unesco-Welterbes. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2008. ISBN 978-3-7917-2120-0; 2. überarbeitete Auflage 2017.
↑Thomas Maurer: Neue Erkenntnisse zur frührömischen Militärpräsenz in der hessischen Rheinebene, In: A. Morillo, N. Hanel, E. Martín (Hrsg.): Limes XX. XXth International Congress of Roman Frontier Studies, León 2006. Anejos de Gladius 13/1, Madrid 2009, S. 1317–1328.