Durch Staden verläuft etwa in Nord-Süd-Richtung der Obergermanisch-Raetische Limes, der aber hier nicht sichtbar ist. Im südlichen Neubaugebiet im Bereich der Römerstraße/Am Römerkastell befand sich das Kleinkastell Staden.
Staden wurde 1156 erstmals erwähnt, als dort die Burg Staden erbaut wurde. 1304 erhielt das Dorf die Stadtrechte. Es war Bestandteil der Ganerbschaft Staden. 1822 kam der Ort zum Landratsbezirk Büdingen, 1852 zum Kreis Friedberg. Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Staden zum 31. Dezember 1971 wurde Staden auf freiwilliger Basis in die die Gemeinde Florstadt eingemeindet.[3][4] Im Jahr 1991 ereignete sich im Ort ein aufsehenerregender Kriminalfall, der als Vierfachmord von Staden bekannt wurde.[5] Das Dorf ist heute Teil von Florstadt, das 2007 die Stadtrechte erhielt. Für Staden wurde ein Ortsbezirk errichtet.[6]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Staden angehört(e):[1][7][8]
ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Wetteraukreis, Gemeinde Florstadt[Anm. 7]
ab 2007; Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Wetteraukreis, Stadt Florstadt
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Staden 810 Einwohner. Darunter waren 36 (4,4 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 126 Einwohner unter 18 Jahren, 366 zwischen 18 und 49, 174 zwischen 50 und 64 und 144 Einwohner waren älter.[10] Die Einwohner lebten in 342 Haushalten. Davon waren 108 Singlehaushalte, 99 Paare ohne Kinder und 102 Paare mit Kindern, sowie 27 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 60 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 240 Haushaltungen lebten keine Senioren.[10]
Einwohnerentwicklung
Staden: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2022
Jahr
Einwohner
1834
575
1840
566
1846
593
1852
555
1858
416
1864
401
1871
380
1875
387
1885
376
1895
382
1905
403
1910
376
1925
425
1939
442
1946
626
1950
626
1956
592
1961
597
1967
596
1970
652
1980
?
1990
?
2000
?
2011
810
2015
817
2022
784
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Florstadt[11]; Zensus 2011[10]; 2022[2]
Staden wird im Volksmund auch „Klein Venedig“ genannt. Im Ort gibt es viele Brücken über den Mühlbach und die Nidda. Die bekannteste von ihnen ist die Seufzerbrücke. Im Jahre 1684 auf Holzpfählen über dem Mühlbach erbaut, gingen die Verurteilten über diese Brücke zum Hinrichtungsplatz. 1991 wurde sie saniert.
Löwsches Schloss
Das Löwsche Schloss wurde 1746 von Johann Friedrich Ferdinand von Löw erbaut. Der angelegte Herrengarten existiert heute nur noch zum Teil. Im Schloss befindet sich heute das Bürgerhaus der Stadt Staden.
Sauerborn
Im Herrengarten befindet sich der Sauerborn, ein Brunnen mit extrem saurem, aber trinkbarem Quellwasser.
Burg Staden
Auf einer Flussinsel zwischen der Nidda und dem Mühlbach befinden sich die Reste der Burg Staden mit dem erhaltenen Torturm und dem Schloss Ysenburg.
↑Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr.3, S.84, Punkt 93 Abs. 32 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0MB]).
↑ abHauptsatzung. (PDF; 82 kB) § 6. In: Webauftritt. Stadt Florstadt, abgerufen im April 2024.
↑Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC162730471, S.12ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑
Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr.8, S.121ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2MB]).