Kastell Würzberg

Kastell Würzberg
(Kastell Hainhäusel/Kastell Hainhaus)
Limes ORL 49 (RLK)
Strecke (RLK) ORL Strecke 10
Neckar-Odenwald-Limes
Odenwaldlinie
Datierung (Belegung) trajanisch[1]
bis max. 159 n. Chr.
Typ Numeruskastell
Einheit unbekannter Numerus
Größe 74 × 81 m = 0,6 ha
Bauweise a) Holz-Erde-Kastell
b) Trockenmauer
c) Mörtelmauer
Erhaltungszustand Teilkonservierung
Ort Michelstadt-Würzberg
Geographische Lage 49° 38′ 3″ N, 9° 4′ 31″ OKoordinaten: 49° 38′ 3″ N, 9° 4′ 31″ O
Höhe 525 m ü. NHN
Vorhergehend ORL 48 Kastell Eulbach (nördlich)
Anschließend ORL 50 Kastell Hesselbach (südlich)

Das Kastell Würzberg (in der älteren Literatur auch Kastell Hainhäusel oder Kastell Hainhaus[2]) war ein römisches Numeruskastell der älteren Odenwaldlinie des Neckar-Odenwald-Limes. Das heutige Bodendenkmal liegt südlich von Würzberg, einem etwas abgelegenen Ortsteil von Michelstadt im hessischen Odenwaldkreis.

Lage

Lageplan (1895)

Das Bodendenkmal Kastell Würzberg liegt etwa zweieinhalb Kilometer südlich des gleichnamigen Ortes, auf einer Lichtung am nördlichen Rande des Waldes, der sich zwischen Würzberg und Bullau, der südlich nächstgelegenen Ortschaft erstreckt. Topografisch befindet es sich in rund 525 Höhenmetern auf einem den Odenwald von Norden nach Süden durchziehenden Bergrücken.

Das Gelände, auf dem sich das Bodendenkmal unmittelbar befindet, ist in zwei Richtungen schwach geneigt. Es fällt von der ehemaligen West- zur Ostseite des Kastells wie auch von seiner Nord- zur Südseite um jeweils etwa einen Meter ab.

Forschungsgeschichte

Möglicherweise ist der Kastellplatz identisch mit der in einer Beschreibung der Mark Michelstadt von 819 erwähnten Wllineburch[3] respektive der in einer Urkunde über den Lorscher Wildbann 1012 so bezeichneten destructa Vullonoburg[4]. Eine erste zuverlässige Beschreibung datiert aus dem Jahre 1736.[5]

Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das Kastell von Johann Friedrich Knapp (1776–1848) im Auftrag des Grafen Franz I. zu Erbach-Erbach (1754–1823) mit den Methoden der damaligen Zeit untersucht.[6] Erste wissenschaftliche Ausgrabungen wurden 1895 durch die Reichs-Limeskommission unter der örtlichen Grabungsleitung von Friedrich Kofler durchgeführt. 1963 folgte eine weitere archäologische Untersuchung durch das Saalburgmuseum unter der Leitung von Dietwulf Baatz (1928–2021). Diese Grabungen und die hieraus resultierende Publikation[7] waren zusammen mit den Ausgrabungen im benachbarten Kastell Hesselbach wegweisend und ermöglichten analoge Rekonstruktionen weiterer Numeruskastelle des Odenwaldlimes.

Keramikrandscherben
(Grabungen 1895)

Das Kastell Würzberg gilt als eines der am besten erhaltenen Numeruskastelle des Odenwaldlimes. Die Konturen der Kastellumwehrung sind im nicht überbauten Gelände noch heute gut zu erkennen. Die Fundamente des Kastellbades und Teile des aufgehenden Mauerwerks sind konserviert und vermitteln so einen umfassenden Eindruck von der Struktur eines solchen Bauwerks.

Befunde

Kastell

Das Kastellgelände erstreckt sich über eine Fläche von rund 6.000 Quadratmetern und entspricht damit der typischen Größe eines Numeruskastells im Odenwald. Die Ummauerung war in Form eines ungleichmäßigen Vierecks ausgeführt. Die Prätorialfront (Vorderseite) maß 72,03 m, die Länge der Rückfront betrug 74,10 m. Die Mauer auf der linken, nördlichen Seite war 81,03 m, die auf der rechten, südlichen Seite 80,63 m lang. Die Stärke des Fundaments betrug 1,25 m, die des aufgehenden Mauerwerks 90 cm bis 95 cm. Die Umwehrung war mit insgesamt vier Zugängen ausgestattet. Das Haupttor (Porta praetoria) war zum Limes hin ausgerichtet. Das rückwärtige Lagertor (Porta decumana) existierte lediglich in Form einer kleinen Schlupfpforte, die vermutlich nur in der ersten Bauphase benutzt und später zugemauert worden war. Die abgerundeten Ecken der Mauer waren nicht mit Wehrtürmen versehen. Während Kofler noch davon ausgegangen war, dass auch die Tore keine Wehrtürme besaßen,[8] kam Baatz zu dem Ergebnis, dass sowohl die Porta praetoria als auch die Porta principalis sinistra (linkes Seitentor) und die Porta principalis dextra (rechtes Seitentor) vermutlich über Tortürme analog dem Hesselbacher Kastell verfügten,[9] verlangte aber zur endgültigen Klärung weitere Grabungen. Vor der Umwehrung lag, im Anschluss an eine 50 bis 80 cm breite Berme, ein rund sechs Meter breiter Graben (Fossa), dessen Tiefe nur einen Meter unter das Niveau der Berme reichte. Er war in Form einer so genannten Fossa punica ausgeführt, das heißt: die dem Feind zugewandte Grabenwand war deutlich steiler abgetieft als die dem Lager zugewandte. In den Bereichen unmittelbar vor den Toren war der Graben durch Erddämme unterbrochen.

Im Kastellinneren wurde im Anschluss an den Wall, der den Wehrgang trug, die seit der zweiten Bauphase geschotterte Via sagularis (Wallstraße) festgestellt. Die Lage der Via principalis (die Seitentore verbindende Lagerhauptstraße) und der Via praetoria (Ausfallstraße) sind ebenfalls gesichert. Spuren von Innenbauten konnten während aller drei Grabungskampagnen gar nicht (Knapp) oder nur rudimentär (Kofler und Baatz) ermittelt werden. Sie dürften zu allen Bauphasen aus Fachwerkbauten mit möglicherweise plattierten Fußböden bestanden haben.

Durch die Untersuchungen von 1963 konnten schließlich insgesamt folgende Bauphasen festgestellt werden:

  • In trajanischer Zeit[1] wurde das Lager mit einer Holz-Erde-Mauer errichtet.
  • In hadrianischer Zeit, also zwischen 117 und 138 n. Chr., trat an die Stelle der hölzernen Umwehrung eine im Zwischenraum mit Erde verfüllte Doppel-Trockenmauer.
  • Zwischen 140 und 150 n. Chr. wurde das Trockenmauerwerk durch eine gemörtelte Steinmauer ersetzt.
  • Mit der Vorverlegung des Limes wurde das Kastell (wie der gesamte Odenwaldlimes) bis spätestens 159 n. Chr. aufgegeben.

Damit ergibt sich dieselbe Abfolge, wie sie auch für das Kastell Hesselbach nachgewiesen wurde und wie sie für alle Kastelle des Odenwaldlimes typisch ist. Über den hier stationiertes Numerus, eine etwa 160 Mann starke Auxiliartruppen-Einheit, ist nichts bekannt.[10]

Vicus und Thermen

Ein Kastellvicus wurde bei Nachuntersuchungen in den 1930er-Jahren nachgewiesen, aber nicht publiziert.

Etwa 60 Meter südlich der Porta principalis dextra (rechtes Lagertor) befand sich das Kastellbad, das in kleinem Maßstab über alle Funktionen der typisch römischen Thermen verfügte und vom hessischen Landesdenkmalamt 1980 untersucht und konserviert wurde. Von Nord nach Süd folgten auf ein hölzernes Apodyterium (Umkleideraum) in einem Steinbau ein Frigidarium (Kaltbad, Raum A) mit Piscina (Kaltwasserwanne, A1), ein Tepidarium (Laubad, B) mit entsprechender Wanne (B1) und ein Caldarium (Warmbad, C) mit Warmwasserwanne (C1). Westlich des Frigidariums befand sich ein kreisförmiges Sudatorium (trockenes Schwitzbad, A2). Insgesamt zwei Praefurnien (Heizräume), westlich des Sudatoriums und südlich des Caldariums (D), sorgten für die notwendigen Wasser- und Raumtemperaturen. Das Bad war verputzt und ausgemalt und verfügte über Wasserhähne mit fließendem Kalt- und Warmwasser sowie gläserne Fenster. Unter dem Baumaterial befanden sich auch Ziegel der in Heidelberg-Neuenheim stationierten cohors XXIIII voluntariorum civium Romanorum („24. Kohorte Freiwilliger römischen Bürgerrechts“)[11][12][13]

Limesverlauf zwischen den Kastellen Würzberg und Hesselbach

Vom Kastell Würzberg aus zieht der Limes weiter über einen von Nord nach Süd verlaufenden, bewaldeten Höhenrücken des Odenwaldes. Dabei fällt er allmählich von 525 auf 489 Höhenmeter ab. Bis auf die in den nördlichen Randbereichen von Hesselbach gelegenen Wachtürme sind alle Limesbauwerke mehr oder weniger gut sichtbar. Die zwischen den Kastellen gelegentlich in unmittelbarer Nähe der Wachtürme zu bemerkenden, wie der Limes in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Gräben mit wallartiger Erhebung stehen jedoch nicht im Zusammenhang mit dem Limes, sondern gehören einer mittelalterlichen Landwehr an.

ORL[14] Name/Ort Beschreibung/Zustand
ORL 49[15] Kastell Würzberg siehe oben
Wp 10/26[16] „Im Sack“
Wp 10/26
Befunde 1895
Wp 10/26
Zustand September 2009
Sichtbare Turmstelle[17] mit einem Stein- und einem Holzturmhügel, die 1895 von Eduard Anthes untersucht worden ist.

Der Steinturm hatte einen quadratischen Grundriss von 5,40 m Seitenlänge, seine Mauerstärke betrug 95 cm. Der Holzturm befand sich in rund 25 m Entfernung.

Das Fundament des Holzturms bestand aus quadratisch angelegtem Trockenmauerwerk mit 5,20 m Seitenlänge, je drei Balkenschlitzen auf jeder Seite und Einkerbungen für Pfostensetzungen an jeder Ecke. Er war von einem 17 m bis 18 m durchmessenden Ringgraben umgeben, dessen Böschung an der Außenseite steiler ausgeführt worden war als an der Innenseite. 28,40 m östlich des Holzturms wurde die Turmstelle von der Limespalisade passiert.[18]

Wp 10/27 „Im Gescheid“
Wp 10/27
Befunde 1895
Wp 10/27
Zustand September 2009
Noch sichtbare Turmstelle[19] aus einem Stein- und einem Holzturmhügel, die 1895 von Anthes und Wilhelm Soldan untersucht worden ist und die der Turmstelle Wp 10/26 sehr stark ähnelt.

Der Steinturm besaß einen quadratischen Grundriss von 5,20 m Seitenlänge und war zur Zeit der Ausgrabung bereits stark beschädigt. Etwa 24 m nördlich des Steinturms befand sich die Holzturmstelle.

Der Holzturm verfügte über das am besten erhaltene Trockenmauerwerk des gesamten Limesabschnitts, das bei seiner Ausgrabung noch bis zu einer Höhe von einem Meter erhalten war. Er hatte einen quadratischen Grundriss mit einer Seitenlänge von 5,20 m, besaß jeweils drei Balkenschlitze auf jeder Seite und 60 cm mal 60 cm große Falze zur Aufnahme der Eckpfosten. Der Turm war von einem Ringgraben mit 17,50 m Durchmesser und einer Tiefe von 1,40 m umgeben. Der Abstand der Limespalisade wurde mit 33,5 m gemessen, der Wert, der ohne ersichtlichen Grund deutlich von den durchschnittlichen Entfernungen abweicht, erscheint jedoch nicht ganz gesichert[20][21]

Wp 10/28 „Im oberen Seeschlag“

Sichtbare Turmstelle[22][23] eines Holz- und eines Steinturms, die 1895 von Eduard Anthes untersucht worden ist.

Der Steinturm war zum Zeitpunkt der Untersuchungen, vermutlich durch neuzeitliche Straßenbauarbeiten, schon weitgehend zerstört. Eine Singularität an dieser Limesstrecke stellte die im Inneren des Turmes gefundene, mit Ziegelbrocken durchsetzte Estrichschicht dar. Außen war der Turm mit einem außergewöhnlich ornamentierten Gesims versehen.

Auch die 23 m südlich des Steinturms befindliche Holzturmstelle hatte durch neuzeitliche Baumaßnahmen einigen Schaden genommen. Der südöstliche Teil des Turmes war durch die Anlage eines Entwässerungsgrabens bereits völlig zerstört. Das Trockenmauerfundament des Holzturms hatte einen quadratischen Grundriss mit einer Seitenlänge von 5,10 m. Die Mauerstärke betrug 1,00 m und mit vermutlich nur zwei Balkenschlitzen auf jeder Seite versehen. Der Turm war von einem rund 14 m durchmessenden und 1,75 m tiefen Graben umgeben.

Die Limespalisade verlief in einem Abstand von rund 30 m östlich der beiden Türme.[24]

Wp 10/29 „Im unteren Seeschlag“

Erkennbare Turmstelle,[25] die erstmals 1880 von Gustav Dieffenbach und Robert Schäfer im Auftrag des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine und genauer in den Jahren 1895 und 1896 von Anthes und Soldan für die Reichs-Limeskommission untersucht wurde. Die Turmstelle besteht aus einem Holz- und einem Steinturm.

Der Steinturm besaß einen quadratischen Grundriss mit einer Seitenlänge von 5,85 m. Das aufgehende Mauerwerk war zur Zeit der Untersuchungen noch bis zu einer Höhe von zehn Steinschichten erhalten, die Mauerstärke betrug 98 cm im Sockel- und im Fundamentbereich sowie 90 cm im Aufgehenden. Zwei Bauinschriften[26] belegen die Errichtung des Steinturms im Jahre 145 durch eine Abteilung der Brittones Triputienses.

Die Trockenmauerfundamente des Holzturms waren im Vergleich zu anderen Türmen dieser Limesstrecke sorgfältiger ausgeführt. Die Mauerstärke betrug an drei Seiten rund einen Meter, an der Westseite jedoch 1,50 m. Die üblichen drei Balkenschlitze waren an der Westseite nicht festzustellen. Dies und die ungewöhnliche Mächtigkeit der Mauer deuten auf Verstärkung dieser Seite in einer späteren Bauphase (möglicherweise im Zusammenhang mit Ausbesserungsarbeiten) hin. Der wohl ursprünglich annähernd quadratische Turm erhielt dadurch eine rechteckige Form mit den Seitenlängen 5,10 m mal 5,40 m.

Bei einer Nachuntersuchung im Jahre 1896 sprachen einige Befunde für die mögliche Umzäunung der gesamten Anlage mit einer Palisade. Da diese Befunde jedoch nicht ausreichend dokumentiert worden sind, kann ihre Interpretation aber nicht als gänzlich gesichert gelten. Die Limespalisade mit dem an dieser Stelle etwa 4,50 m breiten Limesbegleitweg passierte die Turmstelle etwa 32 m östlich des Holz- bzw. 28 m östlich des Steinturms.[27]

Wp 10/30 „In den Vogelbaumhecken“

Konservierte und rekonstruierte Turmstelle[28] eines Stein- und eines Holzturms nebst rekonstruierter Limespalisade. Der Steinturm wurde von Friedrich Kofler während der Ausgrabungen des Kastells Hesselbach, der Holzturm von Anthes 1895 untersucht.

Der Steinturm besaß einen quadratischen Grundriss mit einer Seitenlänge von 4,80 m. Der sich deutlich im Gelände abzeichnende Holzturmhügel trug ein Trockenmauerfundament mit ebenfalls quadratischem Grundriss, dessen Seitenlänge 5,25 m und dessen Mauerstärke 65 cm betrug. Im Inneren war das Turmfundament durch eine weitere, 90 cm starke Trockenmauer in zwei ungleich große Räume geteilt. Zudem war die Westmauer in dem größeren, südlichen Raum auf eine Breite von 1,20 m verstärkt worden. Der Turm war von einem 20 m durchmessenden Ringgraben umgeben.

Die Limespalisade passierte den Holzturm in 30 m östlicher Entfernung. Im Abstand von 8 m bis 10 m war ihr der Limesbegleitweg vorgelagert, dessen Breite an dieser Stelle mit den ungewöhnlichen Maßen von 7,50 m und 9,00 m festgestellt wurde. Die Palisade selbst, deren Spuren an dieser Stelle zum ersten Mal am gesamten Odenwaldlimes beobachtet worden sind, ist im Bereich des Wp 10/30 besonders aufmerksam untersucht worden. Sie bestand aus 25 cm bis 30 cm dicken Stämmen, die in einem 1,40 m eingetieften Graben mittels feuchter, gestampfter Erde unter Zuhilfenahme von Keilsteinen befestigt worden sind.

Die Turmstelle wurde 1979 vom Rotary Club Erbach-Michelstadt erneut freigelegt und gesäubert. Anschließend wurden in Absprache mit dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen das aufgehende Mauerwerk des Steinturms und die Fundamentmauer des Holzturms konserviert und teilweise wieder aufgemauert. Des Weiteren wurde ein Stück der Limespalisade rekonstruiert. Durch die so zur Geltung gebrachte Vollständigkeit des Ensembles zählt diese Anlage zu den am besten erhaltenen des Odenwaldlimes.[29][30][31]

Wp 10/31 „Im Saufeld“
Gegend um den vermuteten Wp 10/31
Aufgrund der durchschnittlichen Entfernung zwischen Limeswachtürmen und der topographischen Gegebenheiten vermutete Turmstelle,[32] die jedoch nicht archäologisch nachgewiesen werden konnte.[33] Dietwulf Baatz fand auf dieser Flur 1966 bearbeitete Sandsteinbruchstücke, die in Lesesteinhaufen entlang einer Flurgrenze lagen. Dieser Bereich lag rund 100 m südlich der von der RLK vermuteten Stelle.[34]
ORL 50 Kastell Hesselbach

[35]

Denkmalschutz

Das Kastell Würzberg und die anschließenden Limesbauwerke sind Bodendenkmale nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz. Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind genehmigungspflichtig, Zufallsfunde sind an die Denkmalbehörden zu melden.

Siehe auch

Literatur

  • Dietwulf Baatz: Kastell Würzberg, Ausgrabung 1963. In Ders.: Kastell Hesselbach und andere Forschungen am Odenwaldlimes. Gebr. Mann, Berlin 1973, ISBN 3-7861-1059-X, (Limesforschungen Band 12), S. 115ff.
  • Dietwulf Baatz: Würzberg. In: Die Römer in Hessen. Nikol, Hamburg 2002, ISBN 3-933203-58-9, S. 498ff.
  • Dietwulf Baatz: Der Römische Limes. Archäologische Ausflüge zwischen Rhein und Donau. Gebr. Mann, Berlin 2000, ISBN 3-7861-2347-0, S. 188f.
  • Ernst Fabricius, Felix Hettner, Oscar von Sarwey (Hrsg.): Der obergermanisch-raetische Limes des Roemerreiches, Abteilung A, Band 5: Strecke 10 (Der Odenwaldlimes von Wörth am Main bis Wimpfen am Neckar), 1926, 1935.
  • Holger Göldner, Fritz-Rudolf Herrmann: Kastell Würzberg am Odenwaldlimes. Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Wiesbaden 2001. ISBN 3-89822-153-9, (Archäologische Denkmäler in Hessen, 153)
  • Friedrich Kofler in: Der obergermanisch-raetische Limes des Roemerreiches (Hrsg. Ernst Fabricius, Felix Hettner, Oscar von Sarwey): Abteilung B, Band 5, Kastell Nr. 49 (1896)
  • Margot Klee: Der römische Limes in Hessen. Geschichte und Schauplätze des UNESCO-Welterbes. Pustet, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7917-2232-0, S. 192–196
  • Egon Schallmayer: Der Odenwaldlimes. Entlang der römischen Grenze zwischen Main und Neckar. Theiss, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2309-5, S. 97–104.
  • Egon Schallmayer: Der Odenwaldlimes. Neueste Forschungsergebnisse. Beiträge zum wissenschaftlichen Kolloquium am 19. März 2010 in Michelstadt. Saalburgmuseum, Bad Homburg 2012, ISBN 978-3-931267-07-0 (= Saalburg-Schriften, 8)
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Commons: Limeswachturm Wp 10/30 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. a b Die konventionelle Anfangsdatierung auf das Jahr 100 (±5) stützt sich auf die Ergebnisse der Ausgrabungen, die Dietwulf Baatz in den Jahren 1964 bis 1966 im Kastell Hesselbach vornahm. Sie basiert im Wesentlichen auf der Auswertung der dabei gefundenen Sigillaten (vgl. den entsprechenden Abschnitt im Hesselbach-Artikel und Dietwulf Baatz: Kastell Hesselbach und andere Forschungen am Odenwaldlimes. Gebr. Mann, Berlin 1973, ISBN 3-7861-1059-X, (Limesforschungen, Band 12), S. 85–96). In der jüngeren Literatur wird einer Anfangsdatierung des Kastells Hesselbach wie des gesamten Odenwaldlimes auf den Zeitraum 107/110 der Vorzug gegeben. Dieser Datierungsansatz stützt sich nicht auf neue Ausgrabungsbefunde, sondern auf eine statistische Neubewertung der Münzfunde aus allen Kastellen des Obergermanisch-raetischen Limes, die der Archäologe Klaus Kortüm 1998 erstmals vorgelegt hat und auf die sich inzwischen einige Autoren der jüngeren Literatur stützen. (vgl. Klaus Kortüm: Zur Datierung der römischen Militäranlagen im obergermanisch-raetischen Limesgebiet. In: Saalburg-Jahrbuch 49, 1998. Zabern, Mainz 1998, S. 5–65 und Egon Schallmayer: Der Limes. Geschichte einer Grenze. Beck, München 2006, ISBN 3-406-48018-7, S. 49–52 sowie S. 54f.)
  2. Nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Kastell Hainhaus, ORL 47, bei Michelstadt-Vielbrunn.
  3. Inde ad Wllineburch, per unam portam intro, per alteram foras. Siehe Thomas Ludwig: Die Grenzen der Mark Michelstadt im Jahre 819. In: Thomas Ludwig, Otto Müller und Irmgard Widdra-Spiess: Die Einhards-Basilika in Steinbach bei Michelstadt im Odenwald. Hrsg. vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen. Zabern, Mainz 1996, ISBN 3-8053-1322-5, S. 8–11, hier S. 9, mit weiteren Quellen.
  4. Nach ORL B 5, Kastell 49, S. 1, Anm. 1.
  5. Daniel Schreiber: Historie und Stammtafel des Hoch-Gräflichen Hauses Erbach. Frankfurt 1736, S. 258f.
  6. Johann Friedrich Knapp: Römische Denkmale des Odenwaldes, insbesondere der Grafschaft Erbach und Herrschaft Breuberg. Engelmann, Heidelberg 1813; 2. Auflage Meder, Heidelberg 1814; 3. Auflage Jonghaus, Darmstadt 1854 und Erbacher Kataloge.
  7. Dietwulf Baatz: Kastell Würzberg, Ausgrabung 1963. In Ders.: Kastell Hesselbach und andere Forschungen am Odenwaldlimes. Gebr. Mann, Berlin 1973, ISBN 3-7861-1059-X, (Limesforschungen Band 12), S. 115ff.
  8. ORL B 5, 49, S. 3.
  9. Dietwulf Baatz: Kastell Würzberg, Ausgrabung 1963. In Ders.: Kastell Hesselbach und andere Forschungen am Odenwaldlimes. Gebr. Mann, Berlin 1973, ISBN 3-7861-1059-X, (Limesforschungen Band 12), S. 116.
  10. Egon Schallmayer: Der Odenwaldlimes. Entlang der römischen Grenze zwischen Main und Neckar. Theiss, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2309-5, S. 97f.
  11. AE 1896, 00127
  12. Egon Schallmayer: Der Odenwaldlimes. Entlang der römischen Grenze zwischen Main und Neckar. Theiss, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2309-5, S. 98.
  13. Margot Klee: Der römische Limes in Hessen. Geschichte und Schauplätze des UNESCO-Welterbes. Pustet, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7917-2232-0, S. 192f.
  14. ORL = Nummerierung der Limesbauwerke gemäß der Publikation der Reichs-Limeskommission zum Obergermanisch-Rätischen-Limes
  15. ORL XY = fortlaufende Nummerierung der Kastelle des ORL.
  16. Wp = Wachposten, Wachturm. Die Ziffer vor dem Schrägstrich bezeichnet den Limesabschnitt, die Ziffer hinter dem Schrägstrich in fortlaufender Nummerierung den jeweiligen Wachturm.
  17. Wp 10/26 etwa bei 49° 37′ 41″ N, 9° 4′ 52″ O.
  18. Egon Schallmayer: Der Odenwaldlimes. Entlang der römischen Grenze zwischen Main und Neckar. Theiss, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2309-5, S. 99f. und Abb. S. 101.
  19. Wp 10/27 etwa bei 49° 37′ 9″ N, 9° 4′ 47″ O.
  20. Nach ORL A 5.1, S. 58, handelt es sich möglicherweise um einen Mess- oder Dokumentationsfehler.
  21. Egon Schallmayer: Der Odenwaldlimes. Entlang der römischen Grenze zwischen Main und Neckar. Theiss, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2309-5, S. 100.
  22. Wp 10/28 etwa bei 49° 36′ 42″ N, 9° 4′ 48″ O.
  23. Wp 10/28 auf der privaten Limesprojektseite von Claus te Vehne.
  24. Egon Schallmayer: Der Odenwaldlimes. Entlang der römischen Grenze zwischen Main und Neckar. Theiss, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2309-5, S. 100f.
  25. Wp 10/29 etwa bei 49° 36′ 6″ N, 9° 4′ 57″ O.
  26. IM(peratori) CAE(sari) ANT(onini) AVG(usto) / BR(i)TT/(ones) TR(i)PVTIENSES (Schillinger 00052 = RSO 00247 = CSIR-D-02-13, 00243; übersetzt: „Dem Imperator Caesar Antoninus Augustus die Brittones Triputienses“) und (Imperatore A)N/(toni)NO / (IIII C)O(n)S(ule) (CSIR-D-02-13, 00242; übersetzt: „Im Jahr, in dem Imperator Antoninus zum vierten Mal Konsul war“).
  27. Egon Schallmayer: Der Odenwaldlimes. Entlang der römischen Grenze zwischen Main und Neckar. Theiss, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2309-5, S. 101f.
  28. Wp 10/30 bei 49° 35′ 40,3″ N, 9° 5′ 3,55″ O
  29. Holger Göldner und Fritz-Rudolf Herrmann: Wachtposten 10/30 „In den Vogelbaumhecken“ und Kastell Hesselbach am Odenwaldlimes. Amt für Denkmalpflege Hessen, Wiesbaden 2001, ISBN 3-89822-154-7 (Archäologische Denkmäler in Hessen, 154).
  30. Egon Schallmayer: Der Odenwaldlimes. Entlang der römischen Grenze zwischen Main und Neckar. Theiss, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2309-5, S. 102f.
  31. Wp 10/30 auf der privaten Limesprojektseite von Claus te Vehne.
  32. Wp 10/31 etwa bei 49° 35′ 8″ N, 9° 4′ 56″ O.
  33. Möglicherweise standen zwischen Wp 10/30 und dem Numeruskastell Hesselbach auch insgesamt zwei Wachtürme.
  34. Egon Schallmayer: Der Odenwaldlimes. Entlang der römischen Grenze zwischen Main und Neckar. Theiss, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2309-5, S. 103f.
  35. Kastell Hesselbach bei 49° 34′ 34,5″ N, 9° 5′ 26″ O

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