Der Mercedes-Benz CL 203 ist ein Sportcoupé von Mercedes-Benz, das zwischen Herbst 2000 und Anfang 2011 gebaut wurde. Bis zu einer großen Überarbeitung im Frühjahr 2008 wurde das Fahrzeug als C-Klasse Sportcoupé verkauft, danach wurde es in CLC umbenannt. Als Basis diente dem CL 203 die Baureihe 203.
Produziert wurde das Sportcoupé im Werk Sindelfingen. Anfang 2007 wurde die Herstellung in das brasilianische Werk Juiz de Fora verlegt.[1] Mercedes hatte diesen Wagen entwickelt, um dem 3er Compact von BMW Konkurrenz zu bieten.
Anfang Februar 2011 lief die Produktion des noch auf der Baureihe 203 basierenden CLC aus und das Modell wurde durch das Coupé (intern C 204 genannt) auf Basis der nachfolgenden C-Klasse der Baureihe 204 ersetzt.[2] Bis zum Produktionsende wurden vom CL 203 etwa 370.000 Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert.[3]
Ab November 2000 wurde das C-Klasse-Sportcoupé mit fünf Motoren, davon vier Benzinern und einem Diesel, angeboten. Anfangs noch wegen des Preis-Leistungs-Verhältnisses kritisiert, erfreute es sich später umso größerer Beliebtheit. Das Design ist Coupé-typisch geraten. An der Front ähnlich zur Limousine, steigt die Seitenlinie steil an und endet in einem hohen Heck, das durch einen Spoiler abgerundet wird; der Kofferraum fasst 310 Liter. Das Cockpit ist bis auf die Verkleidung des Kombiinstruments nahezu identisch mit dem der Limousine. Der Einstiegspreis lag zur Markteinführung bei 24.128 Euro (inkl. 16 % Mehrwertsteuer) für den C 180.
Mitte 2002 wurde der 2,0-Liter-Motor des C 180 Sportcoupé durch einen 1,8 Liter ersetzt, dieser mit Kompressor aufgeladene Motor leistete jetzt 105 kW (143 PS). Auch der im C 200 eingesetzte Kompressormotor (M 111 Evo) wurde durch diesen neuen Motor (M 271) mit höherer Leistungsstufe und gleichbleibenden 120 kW (163 PS) ersetzt. Der C 230 Kompressor erhielt den weiter leistungsoptimierten 1,8-l-Kompressormotor mit 141 kW (192 PS). So war ab Sommer 2002 derselbe Motor (M 271) in drei Leistungsstufen verfügbar, nämlich mit 105, 120 und 141 kW (143, 163 und 192 PS). Der Einstiegspreis stieg auf 24.882 Euro (inkl. 16 % Mehrwertsteuer) für den C 180 Kompressor.
Im Frühjahr 2003 fing Mercedes an, den bereits aus der C- und CLK-Klasse bekannten 200 CGI auch in das Sportcoupé einzubauen. Dabei handelte es sich um einen Benzindirekteinspritzer auf Basis der 1,8-l-Kompressormotoren mit 125 kW (170 PS). Im selben Jahr wurden vom CL 203 zwei Versionen des Haustuners AMG vorgestellt: der C 30 CDI AMG und der C 32 AMG. Der Einzug des 200 CDI im Sportcoupé erfolgte ebenfalls 2003.
Modellhistorie
Erste Modellpflege
Das Sportcoupé wurde im gleichen Maße wie Limousine und T-Modell überarbeitet und stand ab 24. April 2004 beim Händler.
Dabei wurden die Karosserie, der Innenraum und die Technik verfeinert. An der Front erkennt man das verbesserte Modell an neugestalteten Stoßfängern mit unterem Lufteinlass, der Kühlermaske mit drei Lamellen sowie an den mit Klarglas abgedeckten Scheinwerfern. Am Heck wurden nur die Leuchten umgestaltet. Die Spur ist verbreitert, die Lenkung, das Schaltgetriebe und das Fahrwerk wurden überarbeitet. Ziel war es, das Fahrverhalten ohne Einbußen beim Komfort zu verbessern.
Das Cockpit wurde neu entworfen und wirkte dadurch frischer. Zudem erhielt das Sportcoupé ein neues Dreispeichenlenkrad mit silberfarbenen Bedientasten. Abgerundet wurden die Modellpflegemaßnahmen durch neue Sicherheits- und Komfortextras. Bi-Xenon-Scheinwerfer sowie neue Audio-Anlagen mit integriertem Navigationssystem und als Topversion ein DVD-gestütztes „Comand-System“ mit extra großem Farbbildschirm waren erhältlich. Der Preis stieg nunmehr auf 26.042 Euro (inkl. 16 % Mehrwertsteuer) für den C 180 Kompressor. Mit der Einführung des C 160 im März 2005 konnte dieser auf 24.708 Euro (inkl. 16 % Mehrwertsteuer) gesenkt werden. Parallel zur Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 19 Prozent stiegen auch die Preise weiter an. So lag er Anfang 2007 bei 25.585 Euro für den C 160.
Mit der Modellpflege hielten im Sportcoupé auch neue Motoren Einzug. So wurde der C 160 Kompressor mit 90 kW (122 PS) als neues Basismodell eingeführt, wobei der C 200 CGI, der C 30 CDI AMG und der C 32 AMG wegen schlechter Verkaufszahlen entfielen. Des Weiteren arbeitete beim C 230 ein 2,5-l-Sechszylinder ohne Kompressor mit 150 kW (204 PS) unter der Haube. Der 3,2-l-Motor des C 320 mit 160 kW (218 PS) wurde wie bei allen Mercedes-Modellen durch den deutlich stärkeren 3,5-l-Motor mit 200 kW (272 PS) ersetzt. Auch der C 220 CDI erhielt einen leichten Leistungszuwachs auf nun 110 kW (150 PS). Alle Motoren wurden an ein 6-Gang-Schaltgetriebe gekoppelt.
Auf Wunsch wurden zwei Sportpakete angeboten: Die Sportpakete EVOLUTION und EVOLUTION AMG. Das Paket EVOLUTION ließ sich durch einen Kühlergrill mit perforierten Lamellen und durch eine vergrößerte Auspuff-Endrohrblende erkennen. Abgerundet wurde es durch Leichtmetallräder mit 7 Speichen. Im Innenraum enthielt das Paket EVOLUTION ein 3-Speichen-Multifunktions-Lederlenkrad, Aluminium-Zierteile, einen Lederschalthebel sowie eine Pedalanlage aus Aluminium. Außerdem war die Karosserie vorn um 15 mm und hinten um 5 mm tiefergelegt. Das Sportpaket EVOLUTION AMG, das das Sportpaket EVOLUTION einschloss, hob sich durch eine neue Front- und Heckschürze von AMG und durch AMG-Leichtmetallräder ab.
Am 17. Mai 2008[4] kam das überarbeitete Sportcoupé auf den Markt, das fortan als CLC-Klasse verkauft wurde.
Die Front der Karosserie wurde an das Erscheinungsbild der C-Klasse der Baureihe 204 angepasst, das Heck umgestaltet und der Innenraum geringfügig verändert. Die Grundform der Karosserie und das Cockpit blieben unangetastet. Im Innenraum gab es einige neue Details wie die stärker konturierten Sportsitze, großzügige Verwendung von Zierteilen aus gebürstetem Aluminium, ein neues Sportlenkrad sowie eine neue Generation von Infotainment-Systemen.
Für die Navigationsinformationen kam ein großer Farbmonitor hinzu sowie ein DVD- oder Festplattenlaufwerk und für iPod, USB-Stick oder SD-Karte eine neue Schnittstelle, mit der externe Musikplayer angeschlossen werden können.
Bis auf den CLC 200 Kompressor, der nun 135 kW (184 PS) leistete, blieben die Motoren unverändert. Nach wie vor standen ab Mai 2008 sechs Motoren zur Auswahl, darunter vier Ottomotoren mit 105–200 kW (143–272 PS) sowie zwei Dieselmotoren mit 90–110 kW (122–150 PS). Mercedes hatte diese im Detail verbessert und den Verbrauch um bis zu elf Prozent gesenkt.
2009 wurde der CLC 230 in CLC 250 umbenannt und durch einen neuen, kleinen Ottomotor namens CLC 160 BlueEFFICIENCY mit 95 kW (129 PS) ergänzt. Ab Frühjahr 2010 wurden die Dieselvarianten nicht mehr angeboten, so dass die Motorenpalette bis Ende 2010 auf fünf Ottomotoren, deren Leistungsspanne zwischen 95 kW und 200 kW (129 PS und 272 PS) liegt, schrumpfte. Der Preis zur Einführung des CLC begann bei 28.113,75 Euro (inkl. 19 % Mehrwertsteuer) für den CLC 180 Kompressor, bis Ende 2010 konnte dieser mithilfe des CLC 160 BlueEFFICIENCY auf 26.894 Euro (inkl. 19 % Mehrwertsteuer) gesenkt werden.
Ab der zweiten Januarwoche 2011 konnte der CLC nicht mehr bestellt werden, da bereits Anfang Februar der letzte Neuwagen vom Band rollte.
Dieses ist in gewisser Hinsicht auch ein Ersatz für die Ausstattungslinien der Limousine und des T-Modells, in denen es 3 sogenannte „Lines“ gibt.
Als Option gibt es für den CLC ein umfangreiches Sport-Paket. Dieses enthält unter anderem:
neue Direktlenkung mit variabler Lenkübersetzung je nach Lenkradeinschlag
Sportfahrwerk
abgedunkelte Frontscheinwerfer und Heckleuchten
dritte Bremsleuchte mit Rauchglas
Kühlergrill mit schwarzen Lamellen und Chromauflage
18"-Leichtmetallräder mit 5 Doppelspeichen und sog. Mischbereifung in den Größen 225/40 18 vorne und 245/35 18 hinten
Sportluftfilter
Zierteile in dunkel gebürstetem Aluminium
Sportpedale aus Edelstahl mit Gumminoppen
Polsterung mit Ledernachbildung Artico, auf Wunsch mit Leder Cognacbraun
modifiziertes Kombiinstrument, Zeiger in 6-Uhr-Position im Ruhezustand
Das Sondermodell Special-Edition
Das Exterieur im Überblick:
17″-Leichtmetallräder
Metallic-Lackierung
Frontscheinwerfer und Heckleuchten abgedunkelt
3. Bremsleuchte mit Rauchglas
Kühlergrill mit schwarzen Lamellen
Frontschürze mit grauem Lufteinlassgitter
Edelstahl-Endrohrblende
Das Interieur im Überblick:
3-Speichen-Ledersportlenkrad mit Multifunktion
Innenhimmel in schwarz
Sportpedale aus gebürstetem Edelstahl mit Gumminoppen
Fußmatten
Audio 20
PARKTRONIC
Sitzheizung vorn
Komfort-Paket (Regensensor, elektrisch heranklappbare Außenspiegel, automatische Abblendfunktion für den Außenspiegel auf der Fahrerseite und Reifendruckverlust-Warnung)
Technische Daten
CLC 200 CDI
CLC 220 CDI
CLC 160 BlueEFFICIENCY
CLC 180 Kompressor
CLC 200 Kompressor
CLC 230
CLC 250
CLC 350
Bauzeitraum
2008–2010
2010–2011
2008–2011
2008–2009
2009–2011
2008–2011
Zylinder
R4-Dieselmotor
R4-Ottomotor
V6-Ottomotor
Hubraum (cm³)
2148
1597
1796
2496
3498
Leistung
90 kW (122 PS) bei 4200/min
110 kW (150 PS) bei 4200/min
95 kW (129 PS) bei 5000/min
105 kW (143 PS) bei 5200/min
135 kW (184 PS) bei 5500/min
150 kW (204 PS) bei 6100/min
200 kW (272 PS) bei 6000/min
Max. Drehmoment
270 Nm bei 1600–2800/min
340 Nm bei 2000/min
220 Nm bei 2500–3800/min
220 Nm bei 2500–4200/min
250 Nm bei 2800–5000/min
245 Nm bei 2900–5500/min
350 Nm bei 2400–5000/min
Getriebe, serienmäßig
6-Gang-Schaltgetriebe
Getriebe, optional
5G-Tronic
5-Gang-Automatikgetriebe
7G-Tronic
7-Gang-Automatikgetriebe
Antriebsart
Hinterradantrieb
Beschleunigung 0–100 km/h(1)
11,3 (11,1)s
9,7 (9,4)s
11,2 (11,5)s
9,7 (9,9)s
8,6 (8,7)s
8,4 (8,6)s
6,3 (6,3)s
Höchstgeschw. (km/h)(1)
206 (205)
224 (219)
210 (206)
220 (215)
235
240 (234)
250 (250)
Verbrauch (l/100 km)(2)
5,8 D
5,9 D
7,1 S
7,7 S
7,8 S
9,2 S
9,5 S
CO2-Emissionen(1)
147–161 g/km (169–188 g/km)
-
165–173 g/km (178–189 g/km)
-
218–225 g/km (217–226 g/km)
-
(1)
Werte in Klammern ( ) gelten für Automatikgetriebe
(2)
D steht für Diesel, S für Superbenzin
Bestand
Von den rund 370.000 produzierten Fahrzeugen waren 2017 noch knapp 69.000 in Deutschland zugelassen. Davon waren etwas mehr als 12.000 Fahrzeuge mit einem Dieselmotor ausgestattet. Etwa jedes fünfte Sportcoupé (14.000 Stück) ist als C 180 Kompressor mit dem Typschlüssel 568 registriert. Es ist damit die häufigste Variante. Die seltensten Sportcoupés sind heute mit jeweils weniger als 100 Fahrzeugen der C 200 CGI, der C 32 AMG sowie der C 30 CDI AMG.[5]
der C 200 CGI wurde letztmals am 1. Januar 2008 in der Statistik geführt (Bestand anschließend unter 100 Stück)
**
der C 32 AMG wurde nie offiziell von Daimler verkauft, er musste direkt bei AMG bestellt werden. Gerüchten zufolge wurden nur 5 Stück ausgeliefert; er hat wohl keinen eigenen Typschlüssel, sondern den des C 320
***
der C 30 CDI wurde letztmals am 1. Januar 2007 in der Statistik geführt (Bestand anschließend unter 100 Stück)