Jürgen Barth ist der Sohn des deutschen Rennfahrers Edgar Barth. Die ersten Jahre lebte er mit seinen Eltern in der DDR, bis seinem Vater nach dem Klassensieg auf einem Porsche 550 beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring 1957 vom Allgemeinen Deutschen Motorsport Verband (ADMV) in Ostberlin die Lizenz entzogen wurde. Edgar Barth blieb daraufhin in Westdeutschland, und seine Frau Gerda floh am 30. November 1957 mit dem Sohn von Ost- nach Westberlin. Durch seinen Vater kam Jürgen Barth früh zu Porsche und absolvierte in dem Unternehmen eine Ausbildung sowohl zum Kraftfahrzeughandwerker als auch zum Industriekaufmann.[1]
In den 1970er- und 1980er-Jahren war Jürgen Barth einer der weltbesten Sportwagenpiloten. In dieser Zeit fuhr er zudem zahlreiche Rallyeeinsätze zusammen mit dem Porsche-Entwicklungs- und Renningenieur Roland Kussmaul. Während seiner gesamten Karriere war er mit der Marke Porsche eng verbunden. Er fuhr bei seinen Renneinsätzen fast ausschließlich Fahrzeuge aus dem Hause Porsche, stand dem Unternehmen auch als Testfahrer der Straßenfahrzeuge und späterer Rennleiter für dessen Automobilsport-Werkseinsätze zur Verfügung. Seine größten Erfolge feierte er bei Langstreckenrennen, u. a. gewann er 1977 die 24 Stunden von Le Mans (gemeinsam mit Jacky Ickx und Hurley Haywood im Werks-Porsche 936/77) und 1980 zusammen mit Rolf Stommelen das 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring. Auf der Nordschleife des Nürburgrings fuhren die beiden Deutschen einen Porsche 908/3[2].
Sein erstes Rennen fuhr Barth 1969 am Hockenheimring, wo er bei einem nationalen GT-Rennen am Start war und dieses als Sechster beendete[3]. Seinen ersten Sieg feierte er 1972 in Diepholz[4]. Zusammen mit den beiden Franzosen Stéphane Ratel und Patrick Peter gründete Barth 1994 die BPR-Rennserie (BPR für Barth, Peter, Ratel) für GT- respektive Grand-Tourismo-Rennwagen, aus der 1997 die FIA-GT-Meisterschaft hervorging. Seit 2007 organisiert Barth gemeinsam mit dem ADAC das ADAC GT Masters, eine Rennserie für Sportwagen, die nach dem FIA-GT3-Reglement ausgetragen wird.
Jürgen Barth verfasste gemeinsam mit Koautor Gustav Büsing das dreibändige Nachschlagwerk „Das neue große Buch der Porschetypen“ (2005, ISBN 3613024381; die Erstauflage von Lothar Boschen und Jürgen Barth erschien bereits im Jahre 1977) und zusammen mit Patrick Albinet und Bernhard Weigel das Buch „Porsche 904“ (ISBN 3898801152). Auch nach seiner aktiven Zeit als Rennfahrer war er noch weiterhin gelegentlich als Rennleiter tätig.[5]