Ortsteile sind Wincheringen, Bilzingen sowie Söst.[3]
Der Wincheringener Bach hat eine Länge von 2,9 km.
Nachbarorte auf der deutschen Seite der Mosel sind die Ortsgemeinden Nittel im Norden, Onsdorf, Mannebach und Fisch in Nordosten, Merzkirchen im Südosten sowie Palzem im Südwesten.
Ortslage Wincheringen
Ortsteil Söst
Geschichte
Der Ort wurde unter dem Namen Winegringen zuerst im Jahr 893 im Prümer Urbar urkundlich erwähnt.
Das Wahrzeichen des Dorfes, das Warsberghaus mit dem ehemaligen Wehrturm, stammt im Ursprung aus dem 11./12. Jahrhundert. Es gehörte zu einer Wasserburg, die im Lauf der Jahrhunderte bis auf das Herrschaftshaus und den Wehrturm zerstört wurde. Das Haus hat seinen Namen von dem Herrschaftsgeschlecht der Warsberger, die ihren Weg aus Varsberg in Lothringen hierher an die Obermosel fanden. Von 1473 bis 1793 bestimmten sie maßgeblich die Geschichte des Ortes und der Region. Heute sind Turm und Haus im Besitz der Gemeinde. Als Kuriosum ist anzusehen, dass die Glocken der nahegelegenen Pfarrkirche „St. Peter“ im Turm der Zivilgemeinde hängen. Nachdem der ehemalige Warsbergturm 1830 in das Eigentum der Gemeinde überging, diente er als Glockenturm der damaligen Pfarrkirche, die sich in unmittelbarer Nähe auf dem heutigen Friedhof befand. Die 1884 eingeweihte neue Kirche wurde nach den Plänen des Architekten Reinhold Wirtz ohne Glockenturm gebaut. Ein kleiner Turm mit einer Glocke diente zum Anzeigen der Wandlung während der Messe. Die Zerstörung der Kirche war am 6. Oktober 1944, bei der das komplette Kirchendach ausbrannte.
Der heutige Ortsteil Wincheringen war bis zum Ende des 18. Jahrhunderts der namensgebende Hauptort der Herrschaft Wincheringen, die landesherrlich zum Herzogtum Luxemburg gehörte. Die Herrschaft Wincheringen umfasste auch das Dorf Fisch mit Littorf und einem Teil von Rehlingen (heute Ortsteil von Nittel), einen Teil des Dorfes Körrig (heute Ortsteil von Merzkirchen), den Hof Rohlingen bei Palzem und das Dorf Wehr (heute Ortsteil von Palzem). Die beiden Ortsteile Bilzingen und Söst dagegen gehörten landesherrlich zum Kurfürstentum Trier und waren Teil des Amtes Saarburg.
Am 18. Juli 1946 wurde Wincheringen gemeinsam mit weiteren 80 Gemeinden der Landkreise Trier und Saarburg dem im Februar 1946 von der übrigen französischen Besatzungszone abgetrennten Saargebiet angegliedert, das zu der Zeit nicht mehr dem Alliierten Kontrollrat unterstand. Am 6. Juni 1947 wurde diese territoriale Ausgliederung bis auf 21 Gemeinden wieder zurückgenommen, damit kam Wincheringen an das 1946 neugebildete Land Rheinland-Pfalz.
Am 17. März 1974 wurden die beiden bis dahin selbständigen Gemeinden Bilzingen (135 Einwohner) und Söst (150 Einwohner) eingemeindet.[5]
Bilzingen, auf der fruchtbaren Hochfläche des Saargaues gelegen, durchzog einst eine Römerstraße zwischen Trier und Metz. Das landwirtschaftlich zwischen Äckern und Wiesen eingebettete Söst kann mit Münzfunden aus konstantinischer Zeit und fränkischen Grabfeldern aufwarten.
Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Wincheringen bezogen auf das heutige Gemeindegebiet; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]
Elmar Schömann wurde im Sommer 2014 Ortsbürgermeister von Wincheringen.[8] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 90,81 %[9] und am 9. Juni 2024 als einziger Bewerber mit 75,2 % jeweils für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[10]
Schömanns Vorgänger Leo Holbach hatte das Amt 35 Jahre ausgeübt.[8][11]
Wappen
Blasonierung: „Im gespaltenen Schild vorne in Silber ein durchgehendes rotes Kreuz. Hinten in Schwarz ein silberner, goldgekrönter, rotbewehrter Löwe.“[12]
Wincheringen gehört zum „Weinbaubereich Obermosel“ im Anbaugebiet Mosel. Im Ort sind 38 Weinbaubetriebe tätig, die bestockte Rebfläche beträgt 126,4 ha. Etwa 97 % des angebauten Weins sind Weißweinrebsorten (Stand 2022). Im Jahre 1979 waren noch 112 Betriebe tätig und die Rebfläche betrug 114 ha.[2]
Reinhold Wirtz (1842–1898), Architekt, Kommunalkreis- und Diözesanbaumeister des Bistums Trier
Literatur
Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler des Kreises Saarburg. (= Paul Clemen (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Band 15, III. Abteilung). L. Schwann, Düsseldorf 1939 (Nachdruck Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook, Trier 1982), S. 286–292.
↑Georg Bärsch: Beschreibung des Regierungs-Bezirks Trier, Band 2, Trier, Lintz, 1846, S. 91, 93, 96 (Google Books)
↑Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band393). Bad Ems März 2006, S.200 (PDF; 2,6 MB).Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.