Einzelgehöfte bestanden schon zu römischer Zeit, was Funde römischen Gebäudeschutts in den Flurteilen Lindenkreuz und Im Schiffelland belegen.[3]
Der Ort wird erstmals als Gozprethrode in einer Urkunde aus dem Jahre 1236 erwähnt im Zusammenhang mit der Schenkung der Herrschafts- und Nutzungsrechte über die Kirche zu Gusterath an das Nonnenkloster St. Martin auf dem Berge.[3]
Im Jahre 1246 wird die an der Ruwer gelegene und heutige WüstungNivenderoth genannt. Eine Kirche, die 1670 baufällig war, wurde 1797 durch einen Neubau ersetzt und 1881/82 restauriert.[4]
Im 20. Jahrhundert entwickelte sich das landwirtschaftlich geprägte Gusterath zum Industriestandort. Die 1921 gegründeten „Romika“-Schuhwerke produzierten bis 1992 am Standort und stellten in den wirtschaftlich erfolgreichsten Zeiten um 1970 bis zu 3000 Arbeitsplätze bereit.[3]
Politik
Ortsbürgermeister
Roman Kaßelmann (SPD) ist seit dem 17. März 2022 Ortsbürgermeister von Gusterath.[5][6] Er wurde im Juni 2024 wiedergewählt.[7]
Kaßelmanns Vorgänger Stefan Metzdorf (SPD) hatte das Amt am 24. Juni 2019 übernommen.[8] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er für fünf Jahre gewählt worden.[9] Stefan Metzdorf wurde 2021 zum neuen Landrat des Landkreises Trier-Saarburg gewählt. Das Amt des Ortsbürgermeisters legte er zum 31. Dezember 2021 nieder.[10] Seine Vorgänger als Ortsbürgermeister waren Alfred Bläser (FWG, 2009–2019) und Günter Scherer (SPD, 1987–2009).[8][11]
Wappen
Blasonierung: „Wappen geteilt, unten gespalten, oben in Gold ein wachsender roter Löwe, unten vorne rotes Balkenkreuz in Silber, hinten goldener Schuh in Blau.“
Wappenbegründung: Der rote Löwe in Gold und das Blau sind dem Wappen des Wilhelm von Helphenstein entnommen. Die Familie von Helphenstein hatte das Patronatsrecht über den Ort. 1236 bestätigt Erzbischof Theoderich von Trier dem Kloster St. Martin auf dem Berge von Trier den Besitz des Patronatsrechts. Dieser Urkunde ist das Siegel von Helphenstein angeheftet. Das Kurtrierer Kreuz weist auf die jahrhundertelange Zugehörigkeit des Ortes zum Kurfürstentum Trier hin. Der Schuh symbolisiert die wirtschaftliche Bedeutung der Schuhindustrie (Romika) der letzten 50 Jahre für die Gemeinde.
Bei Gusterath befindet sich das GewerbegebietGusterath-Tal. Dort befand sich früher die Schuhproduktion Romika, die einen Großteil der Arbeitsplätze im Raum Ruwertal bis in die 1980er Jahre hinein stellte. Auf dem ehemaligen Betriebsgelände haben sich zwischenzeitlich verschiedene Gewerbebetriebe angesiedelt.[12]
Öffentliche Einrichtungen sind die Grundschule Gusterath-Pluwig, eine Kindertagesstätte, ein Bürgerhaus, eine Grillhütte im anliegenden Forst und eine Sportanlage. Gusterath liegt an dem Premiumwanderweg Romika-Weg.
Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 15, Abt. 2. L. Schwann, Düsseldorf 1936 (Die Kunstdenkmäler des Landkreises Trier), Nachdruck vom Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook, Trier 1981, S. 138.
↑Gusterath. Verbandsgemeinde Ruwer, abgerufen am 5. Februar 2021.
↑Amtseinführung neuer Ortsbürgermeister. Roman Kaßelmann im Rahmen der 17. Gemeinderatssitzung ins Amt eingeführt. Ortsgemeinde Gusterath, 19. März 2022, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. April 2022; abgerufen am 2. April 2022.
↑Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. Dezember 2019; abgerufen am 5. Februar 2021 (siehe Ruwer, Verbandsgemeinde, dritte Ergebniszeile).
↑Bekanntmachung. Amtsniederlegung Stefan Metzdorf. In: Amtsblatt der Verbandsgemeinde Ruwer, Ausgabe 51/2021. Abgerufen am 16. März 2022.