Der Ort liegt am Fuße des Eiderbergs, einer 439 Meter hohen Erhebung. Südlich des Hauptortes verläuft die Landesgrenze zum Saarland, etwa 1,5 Kilometer westlich befindet sich der Ortsteil Kollesleuken. Saarburg, der Sitz der Verbandsgemeindeverwaltung, liegt etwa sieben Kilometer nordnordöstlich, nach Südosten sind es etwa acht Kilometer bis zum saarländischen Mettlach. Die Umgebung verfügt über eine große Anzahl von Wanderwegen.
Geschichte
1337 erbaute König Johann von Böhmen, Graf von Luxemburg, am Fuße des Eiderberges die Freudenburg, zu dieser Zeit Freyding genannt. Als Teil eines Burgenschutzsystems zwischen Trier und Luxemburg diente sie der Sicherung der Heerstraße Trier-Metz. Schon 1346 wird Freudenburg im Rahmen eines kurtrierischen Sammelprivilegs als „Stadt“ bezeichnet. Als kleine Ackerbürgerstadt übernahm Freudenburg zentralörtliche Funktionen für die umliegenden Dörfer. Mit dem Kauf der Burggrafschaft Freyding durch die Reichsabtei St. Maximin wurde die Burg wiedererrichtet. Im Streit zwischen der Abtei und Kurfürst Philipp Christoph von Sötern wurde die Burg 1646 durch kurtrierische Truppen besetzt, zerstört und nicht wieder aufgebaut. Mit dem ehemaligen geistlichen Grundbesitz bekamen die Vereinigten Hospitien im Zuge der Säkularisation auch die Ruine zugewiesen, die sie 1861 der Gemeinde verkauften, die 1908 und 1980 Sicherungsarbeiten durchführen ließ.
Am 18. Juli 1946 wurde Freudenburg gemeinsam mit weiteren 80 Gemeinden der Landkreise Trier und Saarburg dem im Februar 1946 von der übrigen französischen Besatzungszone abgetrennten Saargebiet angegliedert, das zu der Zeit nicht mehr dem Alliierten Kontrollrat unterstand. Am 6. Juni 1947 wurde diese territoriale Ausgliederung bis auf 21 Gemeinden wieder zurückgenommen, damit kam Freudenburg an das 1946 neugebildete Land Rheinland-Pfalz.
Am 7. Juni 1969 wurde der Ort Kollesleuken mit seinen damals 101 Einwohnern von Kirf nach Freudenburg umgemeindet.[2][3]
Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Freudenburg bezogen auf das heutige Gemeindegebiet, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[4]
Alois Zehren (SPD) wurde am 23. Juli 2019 Ortsbürgermeister von Freudenburg. Da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Neuwahl des Bürgermeisters gemäß rheinland-pfälzischer Gemeindeordnung dem Rat. Dieser entschied sich bei der konstituierenden Sitzung einstimmig für Zehren.[7][8] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 wurde er als einziger Bewerber mit einem Stimmenanteil von 75,5 % für weitere fünf Jahre wiedergewählt.[9]
Zehrens Vorgänger Bernd Gödert (SPD) hatte das Amt 20 Jahre ausgeübt, war 2019 aber nicht erneut angetreten.[7]
In einem Privathaus existiert eine private Mikwe der früheren jüdischen Gemeinde.
Im Neubaugebiet oberhalb des Ortskerns (ausgeschildert) befindet sich ein erstmals für 1694 nachgewiesener jüdischer Friedhof.
Im Ortsteil Kollesleuken steht am Leukbach die Herrenmühle, ein Nachfolgebau der ehemaligen Maximiner Mühle, die 1944 zerstört wurde. Die Mühle ist in Privatbesitz und seit Ende der siebziger Jahre nicht mehr in Betrieb.
Freudenburg, am rechten Bildrand Burgruine und Kirche
Burgruine Freudenburg
Katholische Pfarrkirche der heiligen Dreifaltigkeit
Stadttor
Pilzfelsen in der „Kollesleuker Schweiz“
Felsformation im Leuktal
Winter im Leukbachtal
Wirtschaft und Infrastruktur
Öffentliche Einrichtungen und Sportstätten
Freudenburg verfügt über eine Grundschule, ein Jugend- und Bürgerhaus sowie Kindergarten und Kinderspielplätze. Für die Freizeitgestaltung existieren zwei Tennisplätze, eine Turnhalle und ein Sportplatz.
Wirtschaft
Bauunternehmungen und Kleingewerbe sowie Dienstleistungsbetriebe prägen das örtliche Erwerbsleben. Freudenburg bietet diverse Gast- und Übernachtungsbetriebe.
Verkehr
Die VRT-Buslinie 241 verbindet Freudenburg wochentags stündlich mit dem Bahnhof in Saarburg. Die Ankunftszeit in Saarburg ist auf den Umstieg in den Zug Richtung Trier ausgelegt.
Literatur
Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler des Kreises Saarburg. (= Paul Clemen (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Band 15, III. Abteilung). L. Schwann, Düsseldorf 1939 (Nachdruck Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook, Trier 1982), S. 77–87.