Das Dorf Negenborn befindet sich im östlichen Teil der Stadt Einbeck. Es liegt am Südostrand des HöhenzugsHube.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte in den Corveyer Traditionen zwischen 890 und 900.
Die St.-Laurentius-Kirche, deren älteste Teile wahrscheinlich noch aus dem 14. Jahrhundert stammen, gehörte einst zum Alexandristift und bekam 1883 aufgrund von Einsturzgefahr einen neuen Turm.[3] Urkundlich als erster Geistlicher wurde im Jahre 1386 Florinus de Hupeden als Plebanus (= Leutpriester) in Negenborn ernannt.[4] Wann genau die Kirche gestiftet wurde, ist unbekannt. Johannes Letzner erwähnt ein adliges Junkergeschlecht, das unweit des Dorfes auf einem Bergfried gewohnt hat, und als Stifter der Kirche in honorem St. Laurentii in Betracht kommt.[5] Als dieses verstarb, fiel der Ort als ein losgelöstes Lehen an das Amtshaus Salzderhelden. 1494 trägt die Kirche Negenborns die Bezeichnung einer Pfarrkirche.
Auf dem nördlich des Dorfes gelegenen, 325 m hohen Burgberg des Hubewaldes befinden sich die Überreste eines Ringwalls. Die dort ausgeführten Grabungen erbrachten zahlreiche Funde aus verschiedenen Epochen. Die ursprüngliche Anlage wurde in der vorrömischen Eisenzeit angelegt. Funde und eine Datierung mit der Radiokarbonmethode ergaben eine Wiederverwendung der Wallburg im Mittelalter.[6] Östlich des Ringwalls lag die mittelalterliche Siedlung Kugenhusen. Die Befestigung besteht aus einem hufeisenförmigen Wall mit vorgelagertem Graben von ca. 330 × 260 m Ausdehnung. Im Osten war aufgrund des dortigen Steilhangs keine Befestigung notwendig. Der Erhaltungszustand ist im Nordwesten und Westen deutlich besser als im Süden. Durch den dortigen Hanggraben führt heute ein Waldweg. Die Gesamtbreite der Wall-Graben-Anlage beträgt max. 15 m, der Höhenunterschied zwischen Grabensohle und Wallkrone max. 4 m. Eine kleine Ausgrabung ergab, dass der Wall in typischer Manier der Vorrömischen Eisenzeit als Pfostenschlitzmauer mit Steinverblendung ausgeführt wurde.[7]
Das Ortswappen zeigt einen Brunnen, weil früher die meisten Häuser zentral an einem Brunnen (niederdeutschBorn, vergleiche auch Mækensborre)[10] standen.[11]
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Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S.29, Landkreis Einbeck (Digitalisat [PDF; 21,3MB; abgerufen am 14. September 2021]).
↑Zahlen, Daten, Fakten. (PDF; 2,5 MB) In: Webseite Stadt Einbeck. 28. Februar 2021, S. 2, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Juni 2021; abgerufen am 14. September 2021.
↑Johannes Letzner u. a.: Dasselische und Einbeckische Chronica. Band1. Johann Beck Verlag, Erfurt 1596, OCLC263648355, Kap.19, S.490, S. 18 (Digitalisat in der Google-Buchsuche [abgerufen am 14. September 2021]).
↑Erhard Cosack: Latènezeitliche Fundhorizonte auf den Höhen der Niedersächsischen Mittelgebirge und deren Interpretation vor dem historischen Hintergrund ihrer Zeit. Hrsg.: Römisch-Germanisches Zentralmuseum (= Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz. Band54). Eigenverlag, Mainz 2007, S.297–394.
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Eintrag von Gudrun Pischke und Stefan Eismann zu Negenborn in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts, abgerufen am 30. Juli 2021.
↑Ortsrat Negenborn/Volksen. (PDF; 33 kB) In: Webseite Stadt Einbeck. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. September 2021; abgerufen am 14. September 2021.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.einbeck.de
↑Georg Schambach: Wörterbuch der niederdeutschen Mundart der Fürstenthümer Göttingen und Grubenhagen oder Göttingisch-Grubenhagen’sches Idiotikon. Carl Rümpler Verlag, Hannover 1858, OCLC873951355, S.30, 129 (323 S., Digitalisat in der Google-Buchsuche [abgerufen am 14. September 2021]).
↑Wappen Negenborn. In: Webseite Stadt Einbeck. Abgerufen am 14. September 2021.