Der Kreis Olpe hat eine Fläche von ca. 710 km². Der Durchmesser in Nord-Süd-Ausrichtung beträgt ca. 36 km, in Ost-West-Ausrichtung ca. 38 km. Der niedrigste Punkt des Kreises Olpe liegt in der Gemeinde Finnentrop nordwestlich von Rönkhausen mit 224 m über NN.
Die höchsten Punkte über NN des Kreises Olpe sind die Berge:
Nach dem Übergang des ehemaligen Herzogtums Westfalen an Preußen entstand im Jahr 1817 zunächst der Kreis Bilstein mit Sitz in Bilstein. Zum 1. Januar 1819 wurde der Sitz des Kreises nach Olpe verlegt und gleichzeitig der Kreis nach der neuen Kreisstadt umbenannt. Die Gemeinde Schönholthausen aus dem Kreis Bilstein wurde in den neu gebildeten Kreis Eslohe eingegliedert.[2]
Erster Landrat war Caspar Freusberg. In den 1820er Jahren wurde der Kreis in die sieben Bürgermeistereien Attendorn, Bilstein, Drolshagen, Kirchhundem, Olpe, Valbert und Wenden unterteilt, von denen die Bürgermeisterei Valbert 1832 in den Kreis Altena umgegliedert wurde.[3][4]
Nach Einführung der Landgemeinde-Ordnung für die Provinz Westfalen wurden die Bürgermeistereien in den 1840er Jahren in Ämter überführt.[5] Die Stadt Attendorn war seit 1843 und die Stadt Olpe seit 1858 amtsfrei. Im Kreis Olpe bestanden seitdem sechs Ämter und insgesamt 21 Gemeinden:[6][7]
Wirtschaftlich waren Teile des Kreises Olpe in vorindustrieller Zeit wirtschaftliches Zentrum des Herzogtums Westfalens. Vor allem die Blechherstellung rund um Olpe war von überregionaler Bedeutung. Auch andere eisenindustrielle Betriebe waren von erheblicher Bedeutung. Gegen die industrielle Konkurrenz konnten diese Produkte freilich nicht bestehen. Daher kam es in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem Prozess der Deindustrialisierung und Agrarisierung. Damit verbunden waren überdurchschnittlich hohe Aus- und Abwandererzahlen. Im Wesentlichen ohne personelle Kontinuität entwickelte sich, nicht zuletzt dank einer Eisenbahnverbindung in den 1860er-Jahren, eine industrielle Blechherstellung. Außerdem waren der Bergbau und andere gewerbliche Bereiche von großer Bedeutung (siehe Liste von Bergwerken im Kreis Olpe). Es gab bis ins 20. Jahrhundert eine bedeutende Lederindustrie.
Am 24. Dezember 1930 wurde die Gemeinde Förde in Grevenbrück umbenannt.[8]
Das Wahlergebnis zum Kreistag und die Sitzverteilung der Kommunalwahl 2020 zeigen die nebenstehenden Diagramme.
Seit 2020 ist Theo Melcher (CDU) der Landrat des Kreises Olpe. Zuvor war er 23 Jahre lang Kreisdirektor. Er folgte auf Frank Beckehoff (CDU), der ursprünglich Oberkreisdirektor gewesen war und nach dem Ende der kommunalen Doppelspitze in NRW im Jahr 1999 zum ersten hauptamtlichen Landrat gewählt und danach mehrfach im Amt bestätigt worden war.
Das Kreiswappen ist von Silber und Gold gespalten; vorne in Silber ein schwarzes Kreuz, hinten in Gold zwei rote Balken. Mit dem Kreuz wird an die historische Zugehörigkeit des Kreisgebietes zu Kurköln erinnert, mit dem hinteren Teil des Wappens wird auf die jahrhundertealte Verbindung mit dem Haus von Fürstenberg hingewiesen.[18]
Im Zukunftsatlas 2019 belegte der Kreis Olpe Platz 138 von 401 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „leichten Chancen“.[19] In der Ausgabe von 2016 lag er auf Platz 168 von 401.[20]
Außerdem führen mit der B 54 (Meinerzhagen – Olpe – Kreuztal), B 55 (Bergneustadt – Drolshagen – Olpe – Lennestadt – Eslohe), B 236 (Plettenberg – Finnentrop – Lennestadt – Schmallenberg) und B 517 (Kreuztal – Kirchhundem – Lennestadt) vier Bundesstraßen durch das Kreisgebiet.
Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis Olpe bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen OE zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben.
↑Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S.238.