Jegorjewskoje liegt 27 Kilometer nordöstlich der Oblasthauptstadt Kaliningrad(Königsberg) an der Regionalstraße 27A-024 (ex A190). Durch den Ort verläuft die Bahnstrecke Kaliningrad–Sowetsk(Königsberg–Tilsit), allerdings ohne Halt. Die nächste Bahnstation ist Dobrino(Nautzken).
Geschichte
Das heutige Jegorjewskoje ist eine weitflächige und verstreut liegende Ortschaft und viel größer als vor 1945, als sie noch Sellwethen[2] genannt wurde. Obwohl viel älter wurde das Dorf erst 1539 zum ersten Mal erwähnt. Mit dem Ortsteil Groß Hermeninken, der heute nicht mehr existiert, wurde Sellwethen 1874 in den AmtsbezirkMettkeim[3] (heute russisch: Nowgorodskoje) eingegliedert und gehörte zum Landkreis Labiau im Regierungsbezirk Königsberg der preußischenProvinz Ostpreußen.
Im Jahre 1910 waren in Sellwethen 90 Einwohner gemeldet[4]. Am 30. September 1928 wurden die beiden GutsbezirkePerkappen (heute russisch: Poltawskoje) und Wulfshöfen (Zwetkowo) eingemeindet. Die Einwohnerzahl stieg bis 1933 auf 437 und betrug 1939 noch 370[5].
Infolge des Zweiten Weltkrieges kam Sellwethen mit dem nördlichen Ostpreußen 1945 zur Sowjetunion. Im Jahr 1947 erhielt der Ort die russische Bezeichnung Jegorjewskoje und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Dobrinski selski Sowet im Rajon Gurjewsk zugeordnet.[6] Von 2008 bis 2013 gehörte Jergorjewskoje zur Landgemeinde Dobrinskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Gurjewsk.
↑Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
↑Michael Rademacher: Landkreis Labiau (russ. Polessk). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)