Das Dorf liegt in der historischen Region Ostpreußen, etwa 15 Kilometer nordöstlich der Stadt Kaliningrad(Königsberg) und sieben Kilometer östlich des Dorfs Gurjewsk (Neuhausen).
Am 30. September 1928 vergrößerte sich die Landgemeinde Schönwalde um den Gutsbezirk Kondehnen (heute russisch: Aistowo), der eingemeindet wurde. Die Einwohnerzahl stieg bis 1933 auf 518 und betrug 1939 bereits 557.[5]
Nach der Besetzung durch die Rote Armee gegen Ende des Zweiten Weltkrieges im Januar 1945 wurde die nördliche Hälfte Ostpreußens und mit ihr Schönwalde von der Sowjetunionbesatzungsrechtlich in eigene Verwaltung genommen. Das Dorf erhielt im Jahr 1947 nach der Herkunft der Neusiedler aus der Oblast Jaroslawl die russische Bezeichnung Jaroslawskoje.[6] Gleichzeitig wurde der Ort Sitz eines Dorfsowjets im Rajon Gurjewsk. Nach dessen Auflösung im Jahr 1954 gelangte der Ort in den Dorfsowjet Kosmodemjanski selski Sowet. Von 2008 bis 2013 gehörte Jaroslawskoje zur Landgemeinde Dobrinskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Gurjewsk.
Amtsbezirk Schönwalde (1874–1945)
Der Amtsbezirk Schönwalde[3] bestand ursprünglich aus fünf kommunalen Einheiten, am Ende waren es lediglich noch zwei:
1892 nach Rachsitten im Amtsbezirk Bulitten eingegliedert
Am 1. Januar 1945 gehörten nur noch Konradswalde und Schönwalde zum Amtsbezirk Schönwalde.
Jaroslawski selski Sowet 1947–1954
Der Dorfsowjet Jaroslawski selski Sowet (ru. Ярославский сельский Совет) wurde im Juni 1947 eingerichtet.[6] Im Jahr 1954 wurde der Dorfsowjet an den Kosmodemjanski selski Sowet angeschlossen.[7]
Die Schönwalder Kirche[9] steht an leicht erhöhter Stelle mitten im Ort und gehört zu den schlichten Sakralbauten im Samland. Das Langhaus wurde chorlos erbaut, der Turm wirkt gedrungen. Baumaterial waren Feld- und Backsteine. Im Jahre 1864 fand eine grundlegende Renovierung des Gotteshauses statt. Von der Kirche sind heute lediglich Ruinenreste erhalten: so der Turm mit geschlossenem Dach sowie niedrige Reste von den Außenmauern des Kirchenschiffs. Eine Nutzung ist nicht möglich.
Taufen: Jahrgänge 1838 bis 1944 (mit Namensverzeichnissen)
Bestattungen: Jahrgänge 1844 bis 1944 (ab 1879 bis Namensverzeichnis)
Abendmahlsteilnehmer: Jahrgänge 1933 bis 1944
Außerdem liegen gesonderte Namensverzeichnisse vor für:
Taufen: Jahrgänge 1800 bis 1939
Trauungen: Jahrgänge 1801 bis 1845 sowie 1837 bis 1944
Bestattungen: Jahrgänge 1900 bis 1933
Schließlich gibt es noch die Kirchhofsbücher für den Alten Friedhof (Jahrgänge 1888 bis 1918) und den Neuen Friedhof (1882 bis 1900) sowie ein Buch mit Bemerkungen zum Alten und Neuen Friedhof (durcheinandergebunden).
Literatur
Schönwalde, Dorf, Landkreis Königsberg, Regierungsbezirk Königsberg, Provinz Ostpreußen, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912 (meyersgaz.org).
Kondehnen, Gut, Amtsbezirk Schönwalde, Landkreis Königsberg, Regierungsbezirk Königsberg, Provinz Ostpreußen, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Kondehnen und Schönwalde (meyersgaz.org).
Adolf Boetticher: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Ostpreußen. Band 1: Die Bau- und Kunstdenkmäler des Samlandes. Königsberg 1898, S. 123–125 (Google Books).
Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Nipkow, Neidenburg 1890, S. 17 (Google Books).
↑Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
↑Michael Rademacher: Landkreis Samland. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑ abDurch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 июня 1947 г.«Об образовании сельских советов, городов и рабочих поселков в Калининградской области» (Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der RSFSR vom 17. Juni 1947: Über die Bildung von Dorfsowjets, Städten und Arbeitersiedlungen in der Oblast Kaliningrad)
↑Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 16 июня 1954 г. № 744/54 «Об объединении сельских советов Калининградской области» (Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der RSFSR vom 16. Juni 1954, Nr. 744/54: Über die Vereinigung von Dorfsowjets der Oblast Kaliningrad)
↑Friedwald Moeller, Altpreußisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945, Hamburg, 1968, Seite 137
↑Christa Stache, Verzeichnis der Kirchenbücher im Evangelischen Zentralarchiv in Berlin, Teil I: Die östlichen Kirchenprovinzen der Evangelischen Kirche der altpreußischen Union, Berlin, 1992³, Seite 105
Orte der kommunalen Selbstverwaltungseinheit Munizipalkreis Gurjewsk