Régiment Choiseul-PraslinRégiment de Poitou 25e régiment d’infanterie
Charles de Choiseul
Das 25e régiment d’infanterie war ein Infanterieregiment, aufgestellt 1585 als Régiment Choiseul-Praslin im Königreich Frankreich und im Dienst während des Ancien Régime und danach mit einigen Unterbrechungen bis zur Auflösung 1940. Vor der Vereinheitlichung durch die in der Revolution geschaffene Nummerierung trug es zuletzt den Namen der Provinz Poitou.
Von 1636 bis 1665 führte ein weiteres Regiment den Namen „de Poitou“.
Im Jahre 1585 wurde von Charles de Choiseul, erster Maréchal de Praslin, die im Jahr zuvor errichtete Kompanie zum Régiment Choiseul-Praslin verstärkt.
Nach der Schlacht bei Vimory 1587 wurde das Regiment wieder aufgelöst. 1612 von César de Choiseul, comte d’Hôtel, erneut aufgestellt, wurde es im gleichen Jahr wieder entlassen. Am 16. September 1616 stellte es der vormalige Regimentsinhaber zu sechs Kompanien mit je 100 Mann als Régiment d’Hôtel erneut auf, am 1. Dezember des gleichen Jahres erfolgte die erneute Reduzierung. Wiederaufstellung am 3. Februar 1617 mit der Reduzierung im Dezember 1618 nach dem Tod des Maréchal d’Ancre.
Nachdem sich König Ludwig XIII. mit seiner Mutter überworfen hatte, erhielt der Comte d’Hôtel am 26. Februar 1619 die Order, seine Kompanien zusammenzurufen. Erneute Außerdienststellung im Jahre 1620, Aktivierung am 7. Februar 1621 und Reduzierung auf die Leibkompanie am 1. November 1622. Diese verblieb bis am 3. August 1624 in Garnison auf der Île d’Oléron, als das Regiment nunmehr endgültig aktiviert wurde und die Nummer 15 in der Rangliste der königlichen Infanterieregimenter erhielt.
Mestre de camp war von 1569 bis 1661 und von 1730 bis 1780 die Rangbezeichnung für den Regimentsinhaber und/oder für den mit der Führung des Regiments beauftragten Offizier. Die Bezeichnung „Colonel“ wurde von 1721 bis 1730, von 1791 bis 1793 und ab 1803 geführt.
Nach 1791 gab es keine Regimentsinhaber mehr.
Sollte es sich bei dem Mestre de camp/Colonel um eine Person des Hochadels handeln, die an der Führung des Regiments kein Interesse hatte (wie z. B. der König oder die Königin), so wurde das Kommando dem „Mestre de camp lieutenant“ (oder „Mestre de camp en second“) respektive dem „Colonel-lieutenant“ oder „Colonel en second“ überlassen.
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Offiziere im „25e régiment d’infanterie“ zwischen 1804 und 1815 gefallen oder verwundet:
Im Jahre 1669 wurde das Regiment zur Unterstützung des von den Türken belagerten Iraklio auf Kreta abgeordnet. Dazu marschierten die 10 Kompanien zur Einschiffung nach Toulon. Da die Belagerung zwischenzeitlich beendet und die französische Flotte zurückgekehrt war, wurde die Aktion abgeblasen.
Nach dem Frieden von Nimwegen wurde das Regiment in Garnisonen im Elsass untergebracht und verblieb inaktiv bis 1688. Nachdem die Herren von Plessis-Praslin aus der Regimentsführung ausgeschieden waren, zog es der König ein. Es wurde am 31. August 1682 unter dem Namen „Régiment de Poitou“ ein Regiment der Krone.
Es folgten keine weiteren Aktivitäten. Bei Kriegsende war „Poitou“ in Givet und Charlemont stationiert.
Im Mai 1764 wurde Saint-Omer, im August 1765 Besançon, im Oktober 1766 Metz, im Oktober 1769 Straßburg, im Oktober 1771 Briançon und Montdauphin und im Oktober 1773 Verdun als Garnison bestimmt. Im Oktober 1776 verlegte die Einheit nach Thionville, im Mai 1777 nach Quesnoy, im Februar und April nach Condé und Douai und im April 1779 nach Guingamp.
Das Regiment stellte Détachements auf die Schiffe von Admiral Luc Urbain du Bouëxic de Guichen und kämpfte auf diesen in den Gefechten gegen die britische Flotte bei den Antillen.
Im Juni 1780 wurde das Regiment in Valenciennes wieder zusammengeführt. 1782 erfolgte die Verlegung nach Vannes, Nantes und Port-Louis, im Juli 1783 nach Givet, im August 1784 nach Le Havre, im Mai 1786 nach Valenciennes, im April 1788 nach Poitiers, im Juni 1788 nach Port-Louis und im März 1789 nach Nantes.
Zu Beginn der Revolution war das Regiment in Nantes in heller Aufruhr. Die Offiziere wurden davongejagt, und der Lieutenant-colonel wurde im Gefängnis festgehalten. Nachdem die Nationalversammlung der Einheit daraufhin mit der Auflösung gedroht hatte, wurde vom Regiment eine Ergebenheitsadresse, in der Unterwerfung und Reue gelobt wurden, an diese geschickt. Daraufhin wurden am 17. September 1790 die angedrohten Sanktionen zurückgenommen.
Im Januar 1791 wurde das 1. Bataillon nach Landau (Pfalz) verlegt.
Im Jahre 1790 hatte das Régiment de la Martinique gemeutert und die starke Befestigung Fort Bourbon besetzt. Als dem „Régiment de la Guadeloupe“ befohlen wurde, gegen die Aufständischen vorzugehen, verweigerte dieses ebenfalls den Gehorsam und schloss sich den Meuterern an.
Die 2. Bataillone des 31e régiment d’infanterie, des 34e régiment d’infanterie und des 58e régiment d’infanterie wurden daraufhin in Brest, das 2. Bataillon des „25e régiment d’infanterie“ in Nantes auf Schiffe verladen und in Martinique zur Bekämpfung der Rebellen an Land gesetzt.[5]
Dort scheint das 2. Bataillon 25e RI aber nicht angekommen zu sein, da es sich im Juni in Les Sables-d’Olonne befand. Die beiden Bataillone wurden bald darauf in Orléans wieder zusammengeführt. Das Regiment verlegte dann im Oktober nach Verdun.
Am Ende des Jahres 1794 verlegte es in die Vendée, um den dortigen Aufstand zu bekämpfen.
Das 2. Bataillon verblieb unter dem Kommando von Lieutenant-colonel Drouart der Lercy während der preußischen Invasion in Mézières, zog dann unter Charles-François Dumouriez nach Belgien und wurde in Mons in Garnison gelegt. Nur die Grenadierkompanie stand da noch zur Verfügung. Der Rest des Bataillons wurde beschuldigt, mit Dumouriez die Seiten gewechselt zu haben, was aber von Auguste Marie Henri Picot de Dampierre widerlegt wurde. Zu Beginn des Jahres 1794 war das Bataillon der Armee von Jean-Charles Pichegru zugeteilt und nahm an der Eroberung der Niederlande teil. Im November lag es in Bergen op Zoom in Garnison.
Im Zuge der Premier amalgame wurde der Regimentsverband aufgelöst und nicht wieder zusammengeführt. Das 1. Bataillon wurde zusammen mit dem
zur 49e demi-brigade de bataille.
Das 2. Bataillon wurde zusammen mit dem
zur 50e demi-brigade de bataille.
Damit endete die Tradition des Regiments – zwischen 1794 und 1803 existierte kein 25. Infanterieregiment –, bis sie 1803 mit einem neugebildeten „25e régiment d’infanterie de ligne“[6] fortgeführt wurde.
Am 16. August 1870 wurde vom Regiment ein viertes Bataillon aus überzähligen und nachrückenden Reservisten aufgestellt. Es verließ das Depot und wurde dem „7e régiment de marche“ zugeteilt.
Bei Kriegsausbruch war das Regiment von August 1914 bis November 1918 der 39. Infanteriebrigade in der 20. Infanteriedivision des 10. Korps zugeteilt.
Am 1. Juni wurde das Regiment aus dem „Groupement d’unités d’instruction n° 18“ (Ausbildungsgruppe Nr. 18), bestehend aus dem jeweils 2. Bataillon des 14e régiment d’infanterie, des 18e régiment d’infanterie und des 57e régiment d’infanterie, bereits im Angesicht der drohenden Niederlage hastig aufgestellt.
Zum Regiment gehörte noch die 14e CDAC (Compagnie Divisionnaire AntiChar – 14. Divisionspanzerabwehrkompanie). Es war der 238. Leichten Infanteriedivision zugeteilt. Mit der französischen Niederlage ist die Einheit, ohne große Effektivität gezeigt zu haben, untergegangen und wurde nicht wieder errichtet.
Auf der Rückseite der Regimentsfahne sind (seit Napoleonischer Zeit) in goldenen Lettern die Feldzüge und Schlachten aufgeführt, an denen das Regiment ruhmvoll teilgenommen hat.[8][9][10]
In seiner Geschichte führte das Regiment nacheinander 13 verschiedene Fahnen.
Das Fahnenband ist mit dem Croix de guerre 1914–1918 mit einem Palmenzweig für eine lobende Erwähnung im Armeebefehl dekoriert. Des Weiteren wurde dem Regiment die Goldmedaille der Stadt Mailand verliehen.
Die Angehörigen des Regiments haben (auch bei einer eventuellen Wiederaufstellung) das Recht, die Fourragère in den Farben des Croix de guerre 1914–1918 zu tragen.
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