Régiment Royal-Suédois89e régiment d’infanterie
Das 89e régiment d’infanterie war ein Infanterieregiment, aufgestellt 1690 als Régiment de Leisler im Königreich Frankreich und im Dienst während des Ancien Régime (danach mit einigen Unterbrechungen) bis zur Auflösung 1993. Bis zur Vereinheitlichung durch die in der Revolution geschaffene Nummerierung trug es als sogenanntes Fremdenregiment (Infanterie étrangère de ligne) zuletzt den Namen „Royal Suédois – Königlich-Schwedisch“ – obwohl es sich um ein deutsches Regiment handelte.
Gebildet wurde das „Régiment de Leisler“ aus Kriegsgefangenen nach der Schlacht bei Fleurus als „Deutsches Regiment“ mit einem Colonel als Regimentsinhaber und schwedischen Offizieren. Die Mehrzahl der Mannschaften kam zu diesem Zeitpunkt aus Schwedisch-Pommern. Am 1. Juli 1690 erhielt der deutsche Offizier Heinrich Leisler (auch Lesler wird angegeben), der als Capitaine im Schweizer Régiment Stuppa le jeune diente, den Befehl, dieses Regiment zu errichten. Er konnte 10 Kompanien aufstellen, die aus einem schwedisch-pommerschen Regiment[1] in holländische Dienste gekommen waren. Dieses Regiment beanspruchte für sich, niemals im Kampf besiegt worden zu sein, hatte aber in der Schlacht mit dem Régiment de Navarre seinen Meister gefunden.
Nach dem Ersten Weltkrieg erfolgte zu einem unbekannten Zeitpunkt die Auflösung.
Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde das Regiment wieder aufgestellt. Angaben über den weiteren Verbleib liegen nicht vor.
Mestre de camp war von 1569 bis 1661 und von 1730 bis 1780 die Rangbezeichnung für den Regimentsinhaber und/oder für den mit der Führung des Regiments beauftragten Offizier. Die Bezeichnung „Colonel“ wurde von 1721 bis 1730, von 1791 bis 1793 und ab 1803 geführt.
Nach 1791 gab es keine Regimentsinhaber mehr.
Sollte es sich bei dem Mestre de camp/Colonel um eine Person des Hochadels handeln, die an der Führung des Regiments kein Interesse hatte (wie z. B. der König oder die Königin), so wurde das Kommando dem „Mestre de camp lieutenant“ (oder „Mestre de camp en second“) respektive dem „Colonel-lieutenant“ oder „Colonel en second“ überlassen.
Colonels
Das Regiment führte 15 Ordonnanzfahnen und eine Leibfahne.[2][3]
Am 12. November 1746 war das Regiment noch vier Bataillone stark. Mit Befehl vom 26. Dezember 1748 wurde es auf drei und mit Befehl vom 1. Februar 1749 auf zwei Bataillone reduziert.
Im November 1764 erfolgte die Verlegung nach Schlettstadt, im August 1765 nach Neu-Breisach, Im November 1766 nach Condé, im Juni 1767 nach Aire-sur-la-Lys, im November 1767 nach Gravelines, im Oktober 1768 nach Maubeuge, im Juli 1769 in das Camp de Compiègne, im Dezember 1770 nach Saarlouis, im Oktober 1771 nach Straßburg, im September 1772 nach Fort-Louis, im Dezember 1773 nach Straßburg, im Oktober 1775 nach Bitche, im März 1778 nach Schlettstadt und Neu-Breisach, im Dezember 1778 nach Straßburg, im Oktober 1780 nach Belfort und Hüningen, im September 1781 an die Seine.
Es erfolgte die Verlegung nach Landrecies und Valenciennes im Juni 1785, nach Maubeuge im März 1786, nach Valenciennes im März 1787, nach Saint-Brieuc im Juli 1788 und nach Valenciennes im Oktober 1789.
Kommandant des Regiments war zu diesem Zeitpunkt der Colonel Hans Axel von Fersen, „Favorit“ der Königin Marie-Antoinette und 1791 einer der Hauptakteure bei der gescheiterten Flucht des Königs.
Das königstreue Verhalten seines Kommandanten konnte das Regiment selbst nicht beeinflussen, es schloss sich seinen diesbezüglichen Aktivitäten nicht an.
Das 1. Bataillon wurde im April 1792 zur Armée du Nord (Nordarmee) eingeteilt. Im August verließ es Valenciennes und stieß zum Korps von Général La Bourdonnay. Das 2. Bataillon lag zu diesem Zeitpunkt in Metz. Am Ende des Jahres befanden sich die beiden Bataillone in Flandern und nahmen an der ersten Eroberung von Belgien teil. Sie bezogen Garnison in Antwerpen und im Herzogtum Geldern. Nach der Schlacht bei Neerwinden verlegte das 89e régiment d’infanterie in das Département Nord und nahm hier an verschiedenen Gefechten teil.
Am 19. Juli 1794 wurde der Regimentsverband aufgelöst und das 1. Bataillon zur Aufstellung der 161e demi-brigade de bataille und das 2. Bataillon zur Aufstellung der 162e demi-brigade de bataille verwendet.
Bei Kriegsbeginn war das Regiment in Paris, Vincennes und Sens stationiert. Es gehörte während des ganzen Krieges zur 19. Infanteriebrigade der 10. Infanteriedivision im 5. Armeekorps.
Am 7. September 1939 wurde die Einheit unter dem Kommando von Lieutenant-colonel Baudelle durch die Région Militaire, Centre Mobilisateur d’infanterie, Réserve A RI type NE (CMI 83), wieder aufgestellt und der 18. Infanteriedivision zugewiesen. Sie war bei Abwehrkämpfen südlich von Amiens eingesetzt. Weitere Angaben liegen zurzeit nicht vor.
Auf der Rückseite der Regimentsfahne sind (seit Napoleonischer Zeit) in goldenen Lettern die Feldzüge und Schlachten aufgeführt, an denen das Regiment ruhmvoll teilgenommen hat.[5][6][7]
In seiner Geschichte führte das Regiment nacheinander ein Dutzend unterschiedliche Fahnen.
Das Fahnenband des Regiments ist mit dem Croix de guerre 1914–1918 mit zwei Palmenzweigen dekoriert. Es wird die Fourragère des „Croix de guerre 1914–1918“ an der Fahne geführt. Ebenso haben die Angehörigen des Regiments das Recht, diese Auszeichnung zu tragen (verliehen am 3. Januar 1919). Dazu kommt eine lobende Erwähnung im Korpsbericht.[8][9][10]
Le brave (Der (das) Tapfere)
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