Huy (Belgien)

Huy
Huy (Lüttich)
Huy (Lüttich)
Huy
Staat: Belgien Belgien
Region: Wallonien
Provinz: Lüttich
Bezirk: Huy
Koordinaten: 50° 31′ N, 5° 14′ OKoordinaten: 50° 31′ N, 5° 14′ O
Fläche: 47,74 km²
Einwohner: 21.405 (1. Jan. 2022)
Bevölkerungsdichte: 448 Einwohner je km²
Postleitzahl: 4500
Vorwahl: 085
Bürgermeister: Christophe Collignon (PS)
Adresse der
Kommunal-
verwaltung:
Grand Place 1
4500 Huy
Website: www.huy.be

Huy [ɥi] (wallonisch Hu, niederländisch Hoei) ist eine Stadt in der Provinz Lüttich in der Region Wallonien in Belgien und Sitz des Bezirks Huy. Die Stadt hat eine Fläche von rund 48 km² und 21.405 Einwohner (Stand 1. Januar 2022).

Geographie

Huy befindet sich ca. 30 km südwestlich von Lüttich und gehört der Euregio Maas-Rhein an. Die Einwohnerzahl beträgt 20.295 (davon 48,57 % männlich und 51,43 % weiblich; Stand: 2008), die Fläche 47,64 km².

Geschichte

Westturm der Kirche Notre-Dame und Zitadelle
Huy: Altstadt, Kirche Notre-Dame und Zitadelle, links die Straßenbrücke Pont Roi Baudouin über die Maas und das Atomkraftwerk Tihange
Blick von der Zitadelle auf die Altstadt mit der Grand-Place
Blick vom Pont de l’Europe über die Maas

Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 636. Im Mittelalter war die Stadt als Teil des Hochstifts Lüttich ein Handelsplatz und ein Ort der Wollverarbeitung. Die Stadt wurde während des Pfälzischen Erbfolgekriegs vom 18. bis zum 26. September 1694 belagert und schließlich eingenommen. Im Spanischen Erbfolgekrieg wurde die Festung vom 15. August bis zum 26. August 1703 belagert. Die Verteidiger konnten einen Sturm am 25. August abwehren, aber ihre Verluste waren so hoch, dass sie am 26. August kapitulierten.

Während der Besetzung Belgiens im Zweiten Weltkrieg diente die Zitadelle von Huy den deutschen Besatzern als Internierungslager. Von Juni 1941 bis September 1944 wurden rund 6.000 Belgier (zumeist Widerstandskämpfer, Oppositionelle, Politiker, Juden, Geiseln und Bauern, die sich gegen Beschlagnahme gewehrt hatten), 1.240 Franzosen und mehrere ausländische Zivilisten in der Zitadelle gefangen gehalten, verhört und von hier aus in nationalsozialistische Konzentrationslager deportiert.

Der seit 1976 unter Denkmalschutz stehende Zitadellenkomplex beherbergt das „Museum des Widerstands und der Konzentrationslager“, das 1992 auf Initiative der „Vereinigung junger Belgier zum Gedenken an die beiden Weltkriege“ eröffnet wurde.

Sehenswürdigkeiten

Collégiale Notre-Dame
Hôtel de ville (Rathaus)
Brunnen Li Bassinia
  • Li Bassinia, Brunnen aus dem 15. Jahrhundert auf der Grand-Place
  • In der Zitadelle[1] ist seit 1992 das Museum des Widerstands und der Konzentrationslager untergebracht
  • Gotische Kirche Collégiale Notre-Dame aus dem 14. Jahrhundert
  • Hôtel de ville (Rathaus) aus dem Jahr 1766

Sport-Veranstaltungen

Verkehr

Intercity im Bahnhof Huy, links das Empfangsgebäude
  • Bahn: Huy liegt an der Bahnstrecke Lüttich-Namur und ist eine Station der IR- und Intercity-Züge.
  • Bus: einige regionale Buslinien der Gesellschaft TEC verkehren zwischen Huy und umliegenden Orten und Städten, unter anderem zwischen Huy und Lüttich.

Ansässige Unternehmen

Der Ortsteil Tihange ist Standort des Kernkraftwerks Tihange. Zusammen mit dem Atomkraftwerk Doel in Flandern werden dort 58 Prozent der elektrischen Energie Belgiens generiert.

Städtepartnerschaften

Partnerstädte von Huy sind[2] Freundschaftsverträge bestehen mit
  • Elfenbeinküste Port-Bouët (Elfenbeinbüste), seit 1984
  • Korea Sud Seosan (Südkorea), seit 1984
  • Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Bury St Edmunds (Vereinigtes Königreich), seit 1995
  • ItalienItalien Montagano (Italien), seit 1996
  • Albanien Krujë (Albanien), seit 1999
  • China Volksrepublik Taizhou (Volksrepublik China), seit 2002

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Personen mit Bezug zur Stadt

  • Lambert Chaumont (1645–1712), belgischer Geistlicher, Komponist und Organist, in Huy verstorben

Literatur

Commons: Huy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Illustration von Frans Hogenberg von 1595: Die Stat und das Schloss Hoy im Lüttger lande In: Geschichtsblätter. S. 306, (urn:nbn:de:hbz:061:1-89606)
  2. Offizielle Website von Huy