Die von einem Friedhof umgebene Kirche zum Heiligen Kreuz ist eine rechteckige Einraumkirche mit einer nach Osten hin angebauten halbrunden Apsis. Die Länge des Gotteshauses beträgt 22, seine Breite 7,[2] der Halbmesser der Apsis 2,25 Meter.[3] Die Wände der Kirche sind etwa anderthalb Meter dick. Der Raum zwischen der äußeren Granit- und der inneren verputzten Backsteinmauer wurde mit Geröll und Abschlägen verfüllt. Südlich des Kirchenschiffes befindet sich der frei stehende Glockenturm, ein sogenannter Parallelmauerturm mit vier Glocken.[4]
Die Nord- und Südwand der Pakenser Kirche sowie die unteren Abschnitte ihrer Ost- und Westwand bestehen aus Granitquader, die mit horizontal durchlaufenden Lagerfugen verbaut wurden. Die obere Ostwand besteht aus Backsteinen im Klosterformat, die im Giebelbereich im Fischgrätmuster vermauert wurden. Die Westwand besteht ebenfalls aus Backsteinen, die im unregelmäßigen Verband vermauert wurden. Im Giebelbereich finden sich verschiedene Schmuckformen. Den oberen Abschluss der beiden Granitmauern bildet das sogenannte Deutsche Band. Das Mauerwerk wird durch zahlreiche Anker zusammengehalten.
Das Eingangsportal befindet sich auf der Westseite. Jeweils drei rundbogige Fensteröffnungen mit schrägen Laibungen sind in den oberen Teilen der Nord- und Südwand eingelassen. Drei weitere – allerdings erheblich kleinere – Rundbogenfenster finden sich in der Apsis. Über dem mittleren Fenster ist ein Sandsteinrelief eingelassen, das den gekreuzigten Christus sowie dessen Mutter Maria und den Apostel Johannes zeigt.
Das Kirchendach trägt an seinem östlichen Ende eine auf einer Kugel montierte Wetterfahne.[5]
Der Weg in die Kirche führt durch einen Vorraum, der sich unter der Orgelempore befindet und durch eine verglaste Holzwand mit Mitteltür vom eigentlichen Kirchenschiff abgetrennt ist. Von hier führt auf der linken Seite eine Treppe zur Orgelempore; auf der rechten Seite liegt die kleine Sakristei. Die Kirchenbänke, ein aus den 1640er Jahren stammendes Kastengestühl mit Balustergeländer im oberen Teil, stehen rechts und links des einzigen Ganges, der den Eingangsbereich mit dem Chorraum verbindet.[6]
Orgel
Die Orgel wurde 1664 vom Hamburger Orgelbaumeister Joachim Richborn gebaut. Das Werk hatte 8 Stimmen auf einem Manual, hiervon sind 4 Register original erhalten. Ursprünglich hatte sie folgende Disposition:[7][8]
1679 erhielt die Orgel eine Farbfassung. Johann Friedrich Constabel führte 1756 eine Reparatur durch. Im Jahr 1897 erfolgte ein Umbau und Erweiterung durch ein Pedalwerk durch den Oldenburger Orgelbauer Schmid III. Dabei wurden neue mechanische Kegelladen und neue Kastenbälge eingebaut. Im Zeitraum zwischen 1937 und 1960 baute Alfred Führer (Wilhelmshaven) das Instrument mehrfach um. 1937 erfolgte der Neubau pneumatischer Kegelladen, eines Magazinbalgs und einiger neuer Stimmen. 1951, 1957 und 1960 unternahm Alfred Führer den Neubau einer mechanischen Schleifladenorgel unter Beibehaltung der alten Register. Aus Magazinbeständen wurde ein sehr altes Register Oktav 2′ hinzugefügt, das zunächst im Hinterwerk stand. Durch Bartelt Immer (Norden) erfolgte schließlich 1999 die Reinigung und Nachintonation der alten Register sowie die Zusammenfassung alter Stimmen im Hauptwerk.
Notelius stammte gebürtig aus Hannover. Er hielt Ende August 1634 den Trauergottesdienst für den verstorbenen jeverschen Superintendenten Aegidius Conrad Gualtperius. Die Predigt liegt in gedruckter Form vor.[12]
Hille stammte gebürtig aus Alt-Eibau in Sachsen. Er war der letzte Pastor der Heilig-Kreuz-Kirche, der ausschließlich für die Kirchengemeinde Pakens-Hooksiel tätig war.
Hans Saebens, Christel Matthias Schröder: Die Kirchen des Jeverlandes. Verlag C. L. Mettcker & Söhne, Jever 1956, S. 13, 36 ff.
Wolfgang Runge: Die Kirche zum Heiligen Kreuz in Pakens. (als Manuskript gedruckt), Oldenburg 1981.
Günter Müller: Die alten Kirchen und Glockentürme des Oldenburger Landes. Kayser-Verlag, Oldenburg 1983, S. 121 f.
Robert Noah, Martin Stromann: Gottes Häuser in Friesland und Wilhelmshaven. Verlag Soltau-Kurier-Norden, Norden 1991, ISBN 978-3-922365-95-2, S. 66 ff.
Wilhelm Gilly: Mittelalterliche Kirchen und Kapellen im Oldenburger Land. Baugeschichte und Bestandsaufnahme.Isensee Verlag, Oldenburg 1992, ISBN 3-89442-126-6, S. 114 f.
Wolfgang Koppen: Jephtha opferte, was ihm bei der Heimkehr zuerst entgegenkam. In: Jeversches Wochenblatt vom 27. Januar 1996.
Hans Ney, Heino Albers (Fotos): Verwitterte Zeitzeugen. Pakenser Grabstelen erzählen Ortsgeschichte. Ev.-Luth. Kirchengemeinde Pakens/Hooksiel (Hrsg.), Wangerland 1997.
Hermann Haiduck: Die Architektur der mittelalterlichen Kirchen im ostfriesischen Küstenraum. 2. Auflage. Ostfriesische Landschaftliche Verlags- und Vertriebs-GmbH, Aurich 2009, ISBN 978-3-940601-05-6, S.38, 40, 140.
Ingeborg Nöldeke: Der Stoff, aus dem die Kirchen sind. Granit, Tuff, Sandstein und Backstein als Baumaterial der mittelalterlichen Kirchen auf der ostfriesischen Halbinsel. Heiber Druck & Verlag, Schortens 2009, ISBN 978-3-936691-40-5, S. 43–46.
Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Pakens-Hooksiel (Hrsg.): Kirche zum Heiligen Kreuz. Ev.-luth. Kirche für Pakens und Hooksiel. Wangerland 2012.
↑Ingeborg Nöldeke: Der Stoff, aus dem die Kirchen sind. Granit, Tuff, Sandstein und Backstein als Baumaterial der mittelalterlichen Kirchen auf der ostfriesischen Halbinsel, Schorten o. J., S. 43
↑Wolfgang Runge: Die Kirche zum Heiligen Kreuz in Pakens (als Manuskript gedruckt), Oldenburg 1981, S. 12
↑Geläut der Kirche zum Heiligen Kreuz Pakens, abgerufen am 6. September 2018.
↑Wolfgang Runge: Die Kirche zum Heiligen Kreuz in Pakens (als Manuskript gedruckt), Oldenburg 1981, S. 12
↑Wolfgang Runge: Die Kirche zum Heiligen Kreuz in Pakens (als Manuskript gedruckt), Oldenburg 1981, S. 4
↑Orgel der Kirche zum Heiligen Kreuz auf Organ index, abgerufen am 29. September 2018.
↑Hans Warntjen (im Auftrag des Oberkirchenrats herausgegeben): Die Prediger des Herzogtums Oldenburg, Anhang in: Die Prediger des Herzogtums Oldenburg von der Reformation bis zur Gegenwart, Oldenburg 1980, S. 30.
↑Zitiert nach Hülsverein für die Provinzialschule (Hrsg.): Beiträge zur Specialgeschichte des Jeverlandes, Jever 1853, S. CXXXIII
↑Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Pakens-Hooksiel (Hrsg.): Kirche zum Heiligen Kreuz. Ev.-luth. Kirche für Pakens und Hooksiel, Wangerland 2012, S. 16
↑Ericus Notelius: Ehrengedächtniß / Oder Christliche Leich- und Klagpredigt / Uber dem tödtlichen/ doch seligen hintrit / Des weyland Wolehrwürdigen und Hochgelärten Herrn Aegidii Conradi Gualtperii, SS. Theologiae Licentiati, und wolverordneten/ hochverdienten Pastoris und Superintendentis, der Sadt und Herrschafft Jever: In Volckreicher Versamlung/ und gegenwart des gantzen Ministerii, Angestellet Anno 1634. am 29. Augusti, da sein Leichnam in der Kirchen zu Jhever beygesetzet worden/ Und gehalten, Kallenbach 1634 (Google Books)