Die Saalkirche aus Backsteinen auf einem Sockel aus Granitquadern wurde im 13. Jahrhundert gebaut. Um 1500 wurde sie nach Osten durch einen gleich breiten Chor mit dreiseitigem Abschluss, abgestützt mit zwei Strebepfeilern verlängert. Die Westwand wurde 1768 erneuert, gleichzeitig auch die Fenster des Kirchenschiffes. Die Fenster im Chor haben mehrfach abgetreppte spitzbogige Gewände. Der freistehende, quadratische, mit einem Pyramidendach bedeckte Glockenturm im Südosten wurde 1912 nach dem Vorbild des alten Turmes wiederaufgebaut. In ihm hängen zwei Kirchenglocken, die eine wurde 1450 Ghert Klinghe gegossen, die andere 1521.[1]
Der Innenraum ist mit einer Flachdecke überspannt. Zwischen Kirchenschiff und Chor befindet sich ein weiter spitzbogiger Chorbogen. Im überhöhten Mittelfeld des um 1520/1525 gebauten Flügelaltars steht ein Bild der Kreuzigung Jesu. Der Bilderrahmen wurde 1666 erneuert. Seitlich befinden sich je zwei und auf den Flügeln je vier Reliefs mit Szenen aus der Passion. Die Predella hat ein Gemälde mit einer Inschrift aus dieser Zeit. Auf der Rückseite des Schreines sind Reste ornamentaler Malerei vorhanden. Eine Orgel gab es ab 1861, die ursprüngliche ist nicht mehr vorhanden.[2] Das heutige Instrument, 1966 für eine katholische Kirche in Urbar von Paul Walcker gebaut, wurde 1991 durch die Orgelbauwerkstatt Führer in St. Marien eingebaut.[3][4][5]
Südseite
Nordseite
Literatur
Dietrich Kohl, Adolf Rauchheld, Oskar Tenge: Die Bau- und Kunstdenkmäler des Herzogtums Oldenburg, Bearbeitet im Auftrage des Großherzoglichen Staatsministeriums. V. Heft: Die Ämter Brake, Butjadingen, Varel, Jever und Rüstringen, Druck und Verlag von Gerhard Stalling, Oldenburg 1909, S. 234 ff. (Digitale Bibliothek, abgerufen am 9. Oktober 2020).
Hans Saebens, Christel Matthias Schröder: Die Kirchen des Jeverlandes. Verlag C. L. Mettcker & Söhne, Jever 1956, S. 13, 42.
Hans-Bernd Rödiger, Klaus Wilkens: Friesische Kirchen im Jeverland und Harlingerland. 2., überarbeitete Auflage, Verlag C. L. Mettcker & Söhne, Jever 1981, S. 42.
Günter Müller: Die alten Kirchen und Glockentürme des Oldenburger Landes. Kayser-Verlag, Oldenburg 1983, S. 117 f.
Robert Noah, Martin Stromann: Gottes Häuser in Friesland und Wilhelmshaven, Verlag Soltau-Kurier-Norden, Norden 1991, ISBN 978-3-922365-95-2, S. 62 ff.
Wilhelm Gilly: Mittelalterliche Kirchen und Kapellen im Oldenburger Land. Baugeschichte und Bestandsaufnahme.Isensee Verlag, Oldenburg 1992, ISBN 3-89442-126-6, S. 106 ff.
Wolfgang Koppen: Auf hoher Wurt den Jahrhunderten getrotzt. In: Jeversches Wochenblatt, 2. September 1995.
Hermann Haiduck: Die Architektur der mittelalterlichen Kirchen im ostfriesischen Küstenraum. 2. Auflage. Ostfriesische Landschaftliche Verlags- und Vertriebs-GmbH, Aurich 2009, ISBN 978-3-940601-05-6, S.41, 148, 191, 196.
Justin Kroesen, Regnerus Steensma: Kirchen in Ostfriesland und ihre mittelalterliche Ausstattung. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-159-1, S. 23, 55, 71 ff., 85 ff., 89 ff., 93 f., 98, 101, 103 f., 107 ff., 116, 131, 139 f., 142, 234 f.