Der 52. Eurovision Song Contest fand am 10. und 12. Mai 2007 unter dem Motto „True Fantasy“ in der Hartwall Areena in Finnlands Hauptstadt Helsinki statt. Sieger wurde der serbische Beitrag Molitva von Marija Šerifović.
Nach dem Sieg der Hardrock-Band Lordi im Jahr zuvor erhielt der finnische Sender Yleisradio vom Veranstalter EBU den Auftrag zur Ausrichtung. Finnland, das seit 1961 am Eurovision Song Contest teilnimmt, war damit zum ersten Mal Gastgeber des Wettbewerbs.
Auf Beschluss der EBU wurde die Veranstaltung zeitlich vorverlegt und fand bereits am zweiten Maiwochenende statt. Veranstaltungsort war die Hartwall Areena in Helsinki. Präsentiert wurden die Sendungen von den Moderatoren Jaana Pelkonen und Mikko Leppilampi. Das Televoting im Finale wurde vom finnischen Weihnachtsmann Joulupukki eröffnet.
Der überraschende Sieg der Hard-Rock-Band Lordi im Vorjahr bewegte viele Länder dazu, ähnliche Lieder zum Wettbewerb zu entsenden, was für einen Wettbewerb, der bisher eher auf Popmusik ausgelegt war, eine ungewöhnliche Situation darstellte. Neben Gastgeber Finnland entsandten auch Länder wie Andorra, Island oder Moldawien Lieder, die bisher nicht zur Norm des Wettbewerbs passten. Dies wurde in den Jahren darauf fortgesetzt, auch wenn es 2007 nicht wirklich ein Erfolgsgarant war.
Nach dem Ausscheiden des Schweizers DJ BoBo im Halbfinale wurden bei den internationalen Buchmachern Verka Serduchka (Ukraine), Dmitri Koldun (Belarus), Marija Šerifović (Serbien), die schwedische Band The Ark und die russische Mädchenband Serebro als Favoriten auf den Sieg gehandelt.[1] Dagegen nur Außenseiterchancen wurden dem deutschen Starter Roger Cicero mit der Swingnummer Frauen regier’n die Welt eingeräumt, am Ende erreichte er den 19. Platz. Trotz dieser schlechten Platzierung schaffte es bis 2010, als Deutschland gewann, kein deutscher Beitrag mehr, eine bessere Platzierung zu erkämpfen. Auch Österreichs Beitrag Get a Life – Get Alive von Eric Papilaya schied im Semifinale aus.
Anlässlich des Eurovision Song Contest 2007 in Helsinki gab die finnische Post am 9. Mai 2007 einen Bogen mit 4 Briefmarken heraus. Auf einer Briefmarke ist Mister Lordi Tomi Putaansuu, auf der zweiten die komplette Band Lordi, auf der dritten die früheren finnische Eurovisionsteilnehmer Laila Kinnunen (1961), Marion Rung (1962, 1973), Kirka (1984) und Katri-Helena (1979, 1993) sowie auf der vierten das Symbol des Eurovision Song Contest mit der finnischen Flagge zu sehen.
In diesem Jahr wurde der von einer Fanseite initiierte Barbara Dex Award zum elften Mal vergeben. Mit diesen nicht ganz ernst zu nehmenden Preis soll das „schlechteste“ Outfit des Wettbewerbes ausgezeichnet werden. Die diesjährige Gewinnerin war Verka Serduchka aus der Ukraine.
2007 führte die EBU die sogenannte Winnerstour ein. Zur besseren Promotion des Siegertitels wurde für den Gewinner eine Tour durch Dänemark, Schweden, Griechenland, Deutschland, die Niederlande und Spanien organisiert und ein dafür vorgesehener Privatjet zur Verfügung gestellt. Empfangen wurde Marija Serifovic von den jeweiligen ESC-Interpreten der Länder. Mit eingeplant waren Fernsehauftritte, Interviews für Magazine und Zeitungen, Live-Chats mit Fans, sowie Auftritte auf zentralen Plätzen der jeweiligen Städte.
Entgegen ursprünglichen Plänen, die eine Reduzierung der Zahl der direkt qualifizierten Länder vorsah, hielt die EBU am Ende doch an der seit 2004 praktizierten Teilnehmerregelung fest. Weiterhin qualifizierten sich 14 Länder direkt für das Finale: Die zehn Bestplatzierten des Vorjahrs und die vier größten Beitragszahler der EBU. Georgien, Montenegro, Serbien und Tschechien nahmen das erste Mal am Wettbewerb teil. Österreich und Ungarn kehrten wieder zurück. Die maximale Teilnehmerzahl, ursprünglich auf 40 festgelegt, wurde auf 43 erweitert. Durch die Absage Monacos reduzierte sich die Anzahl der tatsächlichen Teilnehmer schließlich auf 42.
Deutschland, Frankreich, das Vereinigte Königreich und Spanien leisten den finanziell größten Beitrag zur EBU. Zudem kommen aus diesen Ländern – gemessen an den Zuschauerzahlen – die größten Mitgliedssender der EBU, die zusammen fast eine Viertelmilliarde Menschen versorgen. Um zu vermeiden, dass bei einer schlechten Platzierung im Vorjahr ein Großteil des europäischen Zuschauerpotentials wegbrechen könnte, werden diese Länder grundsätzlich im Finale platziert.
Folgende Länder nahmen am Halbfinale teil:
Die Teilnehmer, welche nicht automatisch für die Hauptveranstaltung qualifiziert waren, traten am 10. Mai in einem „Halbfinale“ gegeneinander an. Die zehn besten Teilnehmer (in der Tabelle hellgrün) hatten sich für das Finale qualifiziert. Die genaue Punkteverteilung[4] im Halbfinale wurde erst nach dem Finale bekannt gegeben. Mit 28 aufgeführten Beiträgen ist das Halbfinale 2007 die ESC-Veranstaltung mit den meisten aufgeführten Beiträgen in der Geschichte des Wettbewerbs.
Neu oder erneut im Finale sind Belarus, Bulgarien und Slowenien. Belarus erreichte das Finale das erste Mal seit seinem Debüt 2004, Bulgarien das erste Mal seit seinem Debüt 2005. Slowenien erreichte seit 2003 erneut das Finale, nachdem es in den Jahren 2004, 2005 und 2006 jeweils im Halbfinale ausgeschieden war. Georgien und Serbien nahmen zum ersten Mal teil und erreichten das Finale. Serbien war sogar erfolgreich und holte sich den Sieg.
Die Preisträger des von der EBU anerkannten Marcel-Bezençon-Preises waren:
1956 Lugano • 1957 Frankfurt am Main • 1958 Hilversum • 1959 Cannes • 1960 London • 1961 Cannes • 1962 Luxemburg • 1963 London • 1964 Kopenhagen • 1965 Neapel • 1966 Luxemburg • 1967 Wien • 1968 London • 1969 Madrid • 1970 Amsterdam • 1971 Dublin • 1972 Edinburgh • 1973 Luxemburg • 1974 Brighton • 1975 Stockholm • 1976 Den Haag • 1977 London • 1978 Paris • 1979 Jerusalem • 1980 Den Haag • 1981 Dublin • 1982 Harrogate • 1983 München • 1984 Luxemburg • 1985 Göteborg • 1986 Bergen • 1987 Brüssel • 1988 Dublin • 1989 Lausanne • 1990 Zagreb • 1991 Rom • 1992 Malmö • 1993 Millstreet • 1994 Dublin • 1995 Dublin • 1996 Oslo • 1997 Dublin • 1998 Birmingham • 1999 Jerusalem • 2000 Stockholm • 2001 Kopenhagen • 2002 Tallinn • 2003 Riga • 2004 Istanbul • 2005 Kiew • 2006 Athen • 2007 Helsinki • 2008 Belgrad • 2009 Moskau • 2010 Oslo • 2011 Düsseldorf • 2012 Baku • 2013 Malmö • 2014 Kopenhagen • 2015 Wien • 2016 Stockholm • 2017 Kiew • 2018 Lissabon • 2019 Tel Aviv • 2020 Rotterdam • 2021 Rotterdam • 2022 Turin • 2023 Liverpool • 2024 Malmö • 2025 Basel
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