Vor der Einführung der Nummerierung der Regimenter am 1. Januar 1791 führte es in der königlich französischen Armee zuletzt den Namen Régiment de Condé dragons.
Es gehört zu den Divisionstruppen der 3. Division.
Im Juli 2005 wurde das vorherige gepanzerte Regiment zu einem ABC-Abwehrregiment umgegliedert und mit den anderen Einheiten der ABC-Abwehrgruppe DNRBC (défense nucléaire, radiologique, bactériologique et chimique) zusammengelegt. Wie in der französischen Armee nicht unüblich, führt es trotz des Wechsels der Waffengattung seinen alten Namen als Dragonerregiment weiter.[1]
Es ist eines der ältesten Kavallerieregimenter Frankreichs und eines der zwölf, die als ständige präsente Regimenter aufgestellt wurden.
1556: Es bestand eine Kavalleriekompanie dem Maison de Condé zugehörig. („grosse cavalerie“, ab 1635 „cavalerie lourde“)
1635: Aus dieser Kompanie wurde ein Kavallerieregiment aufgestellt, das bis 1660 nach dem jeweiligen Regimentsinhaber benannt war.
1660: Das Regiment wechselte seinen Namen in „Régiment de Condé-cavalerie“. Neuer (und von jetzt ab ständiger) Regimentsinhaber war der jeweilige „Prince de Condé“, beginnend mit Louis II. de Bourbon, prince de Condé
11. Dezember 1686: nach dem Tod des „grand Condé“ gingen sein Infanterie- und sein Kavallerieregiment an seinen Sohn Henri Jules über.
1763 wurde das „Régiment de Lautrec cavalerie“ eingegliedert.
25. Mai 1776: Umwandlung in ein Dragonerregiment mit dem neuen Namen: „Régiment de Condé dragons“.
Am 1. Januar 1791 verloren alle Regimenter ihre Namen und wurden nur noch mit Nummern bezeichnet. Das vormalige „Régiment de Condé dragons“ wurde in 2e régiment de dragons umbenannt.
1814 wurden die letzten 25 noch vorhandenen Angehörigen der Militärischen Dolmetscherkompanie (1803 in Boulogne-sur-Mer für die Invasions Großbritanniens aufgestellt) eingegliedert.
Nach der ersten Abdankung von Napoleon Bonaparte und der Wiederherstellung der Bourbonenmonarchie erhielt das Regiment den Namen Dragons du Roi mit der Nr. 1 in der Rangliste der Armee.
4. Dezember 1815: Mit Befehl von 16. Juli aufgelöst
29. Dezember 1815: Mit dem gleichen Personal als „Régiment de dragons du Doubs“ wieder aufgestellt
1930er Jahre: Umgegliedert in einen mechanisierten Verband, ausgerüstet mit Motorrädern, Beiwagenkrädern und Halbkettenfahrzeugen. Umbenennung in: „2e bataillon de dragons portés“.[2]
1. Dezember 1939: Rückbenennung in „2e régiment de dragons“.
29. November 1942: Unter dem Befehl von Général Bérard, Kommandeur der la „17e Région Militaire“ stehend, wurde das Regiment nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in das unbesetzte Frankreich aufgelöst.
1. Dezember 1942: In Sfax (Tunesien) wieder aufgestellt. (P.V.419 Intendance militaire de Gabes-Sous).
29. September 1943: Nachdem der Capitaine de Neuchèze mit der Standarte des Regiments hatte entkommen können, wurde dem Regiment als einzigem Verband der französischen Armee die „Médaille des évadés“ verliehen.
7. November 1943: Ausstattung als Panzerjägerregiment mit Jagdpanzern M10 Wolverine.
1957 bis 1961:Algerienkrieg, Kämpfe in Algerien und Tunesien, bei Souk Ahras, Négrine, dann Le Kouif und Bône[3].
1. Juli 1997 bis Juni 2005: Ausgestattet mit Panzern AMX Leclerc.
1. Juli 2005: Umwandlung in ein ABC-Abwehrregiment.
Regimentskommandanten
Mestre de camp war bis 1791 die Rangbezeichnung für den Regimentsinhaber und/oder den tatsächlichen Kommandanten eines Kavallerieregiments. (Von 1791 ab wurde der Rang Mestre de camp durch Colonel und dieser von 1793 bis 1803 durch Chef de brigade ersetzt. Danach hieß es wieder Colonel.) Sollte es sich bei dem Mestre de camp um eine Person des Hochadels handeln, die an der Führung des Regiments kein Interesse hatte (oder zu unerfahren war) so wurde das Kommando dem „Mestre de camp lieutenant“ (oder „Mestre de camp en second“) überlassen. Ab 1791 gab es keine Regimentsinhaber mehr.
1636: war das Regiment der Armee in Burgund zugeteilt und nahm an der Belagerung von Dole teil. Am 30. Juli des Jahres wurden die französischen Kavallerieregimenter auf je eine Kompanie reduziert.
1638: Wieder aufgefüllt, Einsatz in den Pyrenäen und Belagerung von Fontarabie. Verlegung nach Piémont, Gefecht bei Quiers.
1640: Belagerung von Turin, Einnahme von Ivrea, Gefecht bei Ciovasso, Einnahme von Pianezza und Mondovì
1649: Belagerung von Paris mit der Armee des Prince de Condé. Danach wurde es in die Provinz Berry verlegt und dort am 20. Januar 1650 kassiert,[5] es sollte nicht wieder gegen die königlichen Truppen kämpfen.
1653: Nachdem der Prince de Condé begnadigt worden war, ging er nach Spanien und stellte dort sein Regiment wieder auf. Es kämpfte nunmehr für den spanischen König Philipp IV., bis es mit Condé 1659 nach Frankreich zurückkehrte und am 7. November wieder in die Dienste des Königs trat.
1668: In Stärke von neun Kompanien nahm das Regiment an den Gefechten bei Baccarat und Rambervillers teil. Danach erfolgte die Verlegung in die Franche-Comté
Am 24. Mai wurde das Regiment bis auf die Leibkompanie von Condé reduziert. Diese Kompanie stand unter dem Kommando von Capitaine-lieutenant Jean de Cologny.
1735: Strategische Märsche mit kleineren Gefechten
1741: Operationen in Westfalen und Bayern, Marsch nach Prag
1742: Bei der Belagerung in Prag. Rückzug nach Eger
1743: Schlacht bei Dettingen danach Rückkehr nach Frankreich. Garnisonen im Elsaß unter dem Befehl des Marschall Coigny. Winterquartier in Dijon, dann in Belfort bis Mai 1744.
1744: Einnahme von Wissembourg, Abwehrkämpfe an der Lauter. Gefecht bei Augenheim und Belagerung von Philippsburg. Verstärkung des Personalbestandes von drei auf vier Escadrons.
Bis zu den Französischen Revolutionskriegen nahm das Regiment an keinen Kampfhandlungen mehr teil. Ab dem 28. März 1763 lag es in Lille und wurde durch die Eingliederung des aufgelösten Kavallerieregiments „Toulouse-Lautrec“ auf volle Mannschaftsstärke gebracht. Wiederum wechselte es ständig seine Garnison, im gleichen Jahr zog es nach Limoges um, 1765 nach Dole, 1766 nach Besançon, 1767 nach Belfort, 1768 wieder nach Limoges, 1770 nach Lille, 1772 nach Saintes, 1773 nach Bordeaux, Condom und Limoges, 1774 nach Arras, 1776 nach Hesdin. Hier wurde es in ein Dragonerregiment umgewandelt und erhielt die Nr. 11 in der Rangfolge der Armee.
Danach verlegten die Dragoner nach Fougères, Saint-Malo und in das Camp de Paramé, 1778 nach Metz, 1779 nach Stenay, 1780 nach Bourges und Issoudun, 1781 nach Bayeux, 1783 nach Besançon, 1788 nach Metz und Camp de Frescati, 1790 nach Épinal und Vaucouleurs, im Mai 1792 lag es in Verdun (Hier war es bereits in 2e régiment de dragons umbenannt worden.)
Kriege der Revolution und des Ersten Kaiserreichs (1792–1815)
1814: Feldzug in Frankreich, Schlacht bei Rambervillers, Schlacht bei Saint-Dizier, Schlacht bei Brienne.
1815: Feldzug in Belgien, Schlacht bei Waterloo; Während der Schlacht bei Waterloo bestand das Regiment aus 4 Escadrons mit zusammen 583 Reitern (bei einem Sollbestand von 1044) und gehörte zum 3. Kavalleriekorps unter Maréchal Kellermann. Noch während des Rückzuges griff das Regiment bei der Senlis Ferme eine preußische Abteilung an und schlug diese in die Flucht.
Zwischen 1808 und 1814 sind 12 Offiziere des Regiments gefallen, vier an ihren Verwundungen gestorben und 61 wurden verwundet.
In der Zwischenkriegszeit wurde es als „2e bataillon de dragons portés“ (2. verstärktes Dragonerbataillon) auf einen mechanisierten Verband umgerüstet.
Da 2 e régiment de dragons portés bildete zusammen mit dem „3erégiment d'automitrailleuses“ (3. Panzerwagenregiment) die „13e brigade légère mécanique“ (13. Leichte Mechanisierte Brigade). Im November 1940 wurde die Brigade der „3e division légère de cavalerie“ (3. Leichte Kavalleriedivision) unterstellt. Im Falle eines deutschen Angriffs auf Luxemburg, sollte diese Division in Luxemburg einmarschieren und die Deutschen bekämpfen. Zu diesem Zweck bestand ein Abkommen, dass die Division notwendigerweise Zerstörungen an der Infrastruktur durchführen solle. Beim deutschen Einmarsch lag das 1. und 2. Bataillon in Rédange, der Rest des Regiments in Russange[6].
Feldzug in Frankreich
10. Mai 1940: Einmarsch in Luxemburg
24. bis 31. Mai und 5. bis 7. Juni: Schlacht an der Somme, Kämpfe und Rückzug bis zum 17. Juni.
September 1940: Umbildung in Auch als Teil der Waffenstillstandsarmee in Vichy-Frankreich
29. November 1942: Schwur von Auch: Nach der Besetzung von Restfrankreich (Unternehmen Anton) durch die deutsche Wehrmacht am 11. November, mussten die verbliebenen französischen Streitkräfte auf Anordnung der Deutschen mit dem 27. November aufgelöst werden.
In der Nacht zum 29. November war das Regiment zur Verabschiedung angetreten, wobei der Colonel Schlesser die Dragoner zur Fortsetzung des Kampfes verpflichtete. Der größte Teil der Dragoner schlug sich über Spanien nach Nordafrika durch, der Capitaine de Neuchèze blieb mit dem kleineren Teil zurück und schloss sich mit diesem der Résistance an. Ihm gelang es dabei, die Standarte des Regiments in Sicherheit zu bringen. Aus dem entkommenen Personal wurde das Regiment noch im Dezember des gleichen Jahres in Tunesien neu errichtet.
29. September 1943: Flucht von Capitaine de Neuchèze mit der Standarte des Regiments an Bord des französischen Unterseeboots „Aréthuse“ vom Strand bei Ramatuelle (Département Var) nach Nordafrika.
1984–1997: Garnison in Crépy-Couvron. Ausgestattet mit PanzernAMX-30, gehörte das Regiment zur „8e division d'infanterie“ (8. Infanteriedivision) und nach deren Auflösung 1993 bis 2005 zur „2e division blindée“ (2. Gepanzerte Division)
1997–0000: Garnison in Fontevraud. Das Regiment untersteht seit dem 1. Juli 2005 direkt dem „Commandement des forces terrestres“. (Kommando der Landstreitkräfte)
2005: Abgabe der Panzer und Umgliederung in eine ABC-Abwehreinheit.
↑n°12350/SGA/DPMA/SHD/DAT du 14 septembre 2007 relative aux inscriptions de noms de batailles sur les drapeaux et étendards des corps de troupe de l'armée de terre, du service de santé des armées et du service des essences des armées, Bulletin officiel des armées, numéro 27, 9 novembre 2007 Arrêté relatif à l'attribution de l'inscription AFN 1952–1962 sur les drapeaux et étendards des formations des armées et services, du 19 novembre 2004 (A) NORDEF0452926A Michèle Alliot-Marie (Bestimmung Nr. 12350/SGA/DPMA/SHD/DAT vom 14. September 2007 regelt die Inschriften auf den Standarten der Truppenkörper des Heeres, des Sanitätsdienstes und des Kraftstoffversorgungsdienstes (Service des essences des armées) neu. Grundlage ist das « Bulletin officiel des armées », numéro 27, 9 novembre 2007)
↑Im November 1942, als die französische Waffenstillstandsarmee aufgelöst wurden, beschlossen die Offiziere und Reiter des Regiments in ihrer Garnison Auch, angehalten von ihrem Kommandeur, dem Colonel Schlesser, den Kampf fortzusetzen. Ein Teil entkam nach Nordafrika, andere schlossen sich der Résistance an.
Der Capitaine de Neuchèze (als Chef d’escadron im September 1944 in Autun gefallen) war mit der Standarte des Regiments nach Algier entkommen. 1945 wurde dieser Standarte mit den Insignien der „Médaille des évadés“, ausgezeichnet. Diese war 1926 geschaffen worden, um einen erfolgreichen oder zwei erfolglose Versuche, aus feindlichem Gewahrsam zu entkommen, zu würdigen. (Es ist die bisher einzige Einheit der französischen Armee mit dieser Auszeichnung)
↑Histoire de l'armée française, Pierre Montagnon, éditions Pygmalion 1997
Kavallerie-Regimenter des Ancien Régime (bis 1790)