Collioure

Collioure
Cotlliure
Collioure (Frankreich)
Collioure (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Okzitanien
Département (Nr.) Pyrénées-Orientales (66)
Arrondissement Céret
Kanton La Côte Vermeille
Gemeindeverband Albères, Côte Vermeille et l’Illibéris
Koordinaten 42° 32′ N, 3° 5′ OKoordinaten: 42° 32′ N, 3° 5′ O
Höhe 0–655 m
Fläche 13,02 km²
Einwohner 2.637 (1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte 203 Einw./km²
Postleitzahl 66190
INSEE-Code
Website http://www.collioure.net/

Die Bucht von Collioure mit der Wehrkirche

Vorlage:Infobox Gemeinde in Frankreich/Wartung/abweichendes Wappen in Wikidata

Collioure (auf Katalanisch Cotlliure) ist eine französische Gemeinde mit 2637 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) im Département Pyrénées-Orientales der Region Okzitanien. Die Einwohner werden Colliourencs (katalan. Cotlliurencs) genannt.

Geographie

Collioure ist neben Argelès-sur-Mer und dem angrenzenden Banyuls-sur-Mer und Port-Vendres ein touristischer Anziehungspunkt an der Côte Vermeille nördlich der Pyrenäen. Es gehört zum Anbaugebiet des Süßweins Banyuls (VDN). Collioure ist ein altes Fischerdorf mit zwei durch eine alte Königsburg getrennte Hafenbuchten, begrenzt durch seine weit ins Meer vorgeschobene malerische Wehrkirche, deren Turm früher ein Leuchtturm war.

Namensherkunft

Es werden zwei Erklärungen vorgeschlagen:

  • Der Name ist iberischer Herkunft (ibero-baskisch für die einen, ibero-ligurisch für die anderen). Er ist zusammengesetzt aus dem Stamm kauk (tief, Bucht) und der Endung illiberi (Neustadt); diese Endung wurde ebenfalls bis zum 4. Jahrhundert für den Ort Elne verwendet.
  • Der Name entstammt dem lateinischen cautio liberi. Damit würde sich das -t- im katalanischen Ortsnamen Cotlliure erklären, mit der Endung lliure aus lat. liber (dt. frei).

Geschichte

Die Gegend war bereits in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt, wie man an zahllosen Dolmen erkennen kann, so u. a. nahe dem gut erhaltenen Weiler Rimbau am Molló-Pass und in l’Arqueta.

Ausgrabungen vor der Burg haben nachgewiesen, dass der Ort schon im 6. Jahrhundert v. Chr. existierte. Er spielte eine bedeutende Rolle in der Antike, wo er als Hafen für die nahe gelegene Stadt Elne diente.

Collioure wird erstmals 673 als Castrum Caucoliberi erwähnt. Ein späterer Text aus dem 9. Jahrhundert, der auf einen älteren aus dem 5. Jahrhundert zurückgreift, benutzt ebenfalls den Namen Caucholiberi. In der Folgezeit entwickelten sich daraus die Schreibweisen Cochliure, Cocliure, zeitweise in Cobliure oder Copliure, gleichzeitig in Coblliure oder Coplliure transformiert. Die katalanische Schreibweise Cotlliure wurde nicht sehr häufig benutzt. Die französische Schreibweise entwickelte sich im 19. Jahrhundert.

Die Burg wurde bereits 673 erwähnt, Beweis für seine strategische und kommerzielle Bedeutung während der merowingischen Epoche. In diesem Jahr wurde der Ort von den Westgoten erobert. Spätere Besetzungen durch Sarazenen und Normannen folgten.

Die ursprüngliche Burg wurde 981 von den Grafen des Roussillon errichtet, danach stand der Ort unter der Herrschaft von Aragon. Aus dieser Zeit stammt auch die heutige Burg (1173). Unter der folgenden Herrschaft der Könige von Mallorca wurde der quadratische Donjon auf dem Felssporn zwischen 1242 und 1280 komplett erneuert und zur königlichen Residenz umgewandelt. Der Ort blieb im mallorquinischen Reich der wichtigste Handelshafen des Roussillon. Namentlich das berühmte Tuch von Perpignan, Bettwäsche, Öl und Wein wurden exportiert, wohingegen Gewürze, orientalische Stoffe und andere exotische Produkte importiert wurden.

Die spanischen Könige Karl I. und Philipp II. ließen die Burg in eine Zitadelle umbauen, verstärkt durch das Fort St.-Elme im Süden und das Fort Miradou im Norden. Erwähnt sei, dass es in Collioure eine weitere Burg gab, die die Templer bei ihrer fast 100-jährigen Anwesenheit errichtet hatten und die nach der gewaltsamen Auflösung (ca. 1312) des Ordens zur Malteserburg wurde.

Plan der Festung Vaubans

Folgenreich war die französische Besatzung am Ende des 15. Jahrhunderts, bei der der Ort auf Befehl König Ludwigs XI. in Saint-Michel (1475–1481) umbenannt wurde. Nach der Einnahme 1643 infolge des Pyrenäenfriedens wurde seine strategische Bedeutung durch Festungsbaumeister Vauban neu definiert, der einen Garnisonsort daraus machen wollte. Er schleifte die Altstadt, um die Burg zu erweitern und neue Forts und ausgedehnte Schanzen zu errichten.

Die Wehrkirche in Collioure

Die Bevölkerung, der die Umsiedlung nach Port-Vendres drohte, entschied sich für den Wiederaufbau der Stadt an ihrem gegenwärtigen Ort, dem Vieux Quartier du Mouré. 1793 wurde der Ort durch spanische Truppen besetzt und durch General Dugommier im Mai 1794 befreit. Collioure blieb königliches Eigentum bis zur Revolution.

Im 19. Jahrhundert erfuhr Collioure einen bedeutenden wirtschaftlichen Aufschwung aufgrund der Expansion des Fischfangs, insbesondere des Erfolgs der Anchovis aus Collioure, und des Weinbaus. Der Aufschwung setzte sich bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts fort: Nach einem Höhepunkt 1857 mit 3846 Einwohnern fiel man 1901 auf 2830 Einwohner zurück, was einem Verlust von 1000 Einwohnern in fünf Jahrzehnten entsprach. Die Entwicklung von Port-Vendres glich dies zweifellos aus.

Henri Matisse: Die Dächer von Collioure. 1905

In dieser Epoche erfuhr Collioure eine tiefgreifende Änderung, die zu seiner touristischen Entwicklung beitrug: 1905 kam Henri Matisse in Begleitung von André Derain, die den Fauvismus entwickelten, hierher, um in Collioure zu malen. Andere Maler folgten, unter ihnen Georges Braque, Raoul Dufy, Foujita, Othon Friesz, Juan Gris, Albert Marquet und Pablo Picasso.

Das Château Royal diente von März bis Dezember 1939 als Internierungslager für die Flüchtlinge des Spanischen Bürgerkriegs, die als besonders gefährlich galten (im Wesentlichen Anarchisten und Kommunisten). Die ersten Insassen wurden aus dem Internierungslager Argelès-sur-Mer nach hier verlegt. Das Lager fungierte als Speziallager, in dem ohne richterliche Kontrolle zivile und militärische Gefangene inhaftiert wurden. „Im Frühjahr 1939 glich das königliche Schloss von Collioure eher einer Strafkolonie als einem Lager“, und es kam zu zahlreichen Misshandlungen von Insassen. Das Lager, das etwa 1000 Menschen durchlaufen mussten, wurde nach öffentlichen Protesten gegen die Behandlung der Insassen im Dezember 1939 geschlossen. Die letzten von ihnen wurden ins Internierungslager Camp de Vernet überführt.[1]

Im 20. Jahrhundert stabilisierte sich die Einwohnerzahl zwischen 2500 und 2900 Einwohnern. Heute wird der Ort jedes Jahr in der Urlaubssaison von Zehntausenden von Touristen besucht, die das Bild der kleinen Stadt bestimmen. Einerseits stellen sie eine Belastung für die Infrastruktur und das Leben der Einheimischen dar, auf der anderen Seite schaffen und sichern sie viele Arbeitsplätze und verleihen dem Ort ein internationales Flair.

Sehenswürdigkeiten

Die Mühle
Der Tour de l'Étoile (auch Fort rond genannt) von 1725. Im Hintergrund die Bucht von Argelès.
Festung Fort carré, 1725 zusammen mit dem Fort rond erbaut
In der Brasserie Hôtel des Templiers in Collioure
  • Der Chemin du Fauvisme in Collioure erinnert an die dortige Entstehung des Fauvismus: An 19 Stellen sind Reproduktionen der dort entstandenen Gemälde angebracht.[2]
  • Die schon erwähnte Wehrkirche Notre-Dames-des-Anges wurde zwischen 1684 und 1691 von Vauban anstelle der geschleiften Kirche der Oberstadt errichtet. Ihr düsteres Inneres birgt neun ungewöhnlich sehenswerte Schnitzretabel, darunter das drei Stockwerke hohe, die ganze Apsis einnehmende des Hochaltars, das vom Katalanen Joseph Sunyer 1698 geschaffen wurde. Der merkwürdige Glockenturm erinnert nicht zufällig an einen Leuchtturm, hatte er doch tatsächlich früher diese Funktion.
  • Das ehemalige Inselchen Ilot St-Vincent, auf dem ein Kapellchen und ein Leuchtturm stehen, ist durch zwei kleine Strände mit der Kirche verbunden.
  • Das Vieux Quartier du Mouré steigt mit seinen schmalen Gassen und Treppen vom Hafen neben der Kirche aus steil an und ist mit Blumen einladend geschmückt.
  • In der Brasserie Hôtel des Templiers am Quai Amirauté befinden sich unzählige Originalkunstwerke von Künstlern, die sich in Collioure niederließen. Auch sehr berühmte Künstler wie Henri Matisse, Maurice Utrillo und Pablo Picasso kehrten in der Brasserie regelmäßig ein und hinterließen dem Wirt seinerzeit anstelle einer Bezahlung Bilder – diese Originale sind der Öffentlichkeit nicht zugänglich.
  • Das Château Royal ist die schon mehrfach erwähnte, von Vauban gebaute Königsburg, die das Hafenbecken Port d’Amont vom Port d’Avall trennt. Unterirdische Gänge, Wehrgänge und der Exerzierplatz sind ebenso zu besichtigen wie das Gefängnis aus dem 16. Jahrhundert, die Kapelle aus dem 13. Jahrhundert und das Schlafzimmer der Königin.
  • Die Befestigungsanlage Fort carré et tour de l'Étoile à Collioure aus dem frühen 18. Jahrhundert im Norden der Stadt.[3]

Städtepartnerschaften

Persönlichkeiten

  • Benedikt XIII. (1329–1423): Gegenpapst, Aufenthalt in Collioure 1416.
  • In Collioure befindet sich das Grab des spanischen Dichters Antonio Machado (1875–1939), der sich, wie viele seiner Landsleute, am Ende des Spanischen Bürgerkriegs nach Collioure flüchten konnte, wo er am 22. Februar 1939 starb und beigesetzt wurde. Auf dem Friedhof gibt es einen Briefkasten, in welchem immer noch Briefe für den Dichter eingehen.
  • Der Maler Jean Peské (1870–1949) gründete in Collioure ein Museum für Moderne Kunst.[4]
  • René Llense (1913–2014), französischer Fußballnationalspieler, ist in Collioure geboren.
  • Patrick O’Brian (1914–2000): Schriftsteller, der in Collioure lebte und begraben wurde.
  • Jacques Parizeau (1930–2015): ehemaliger Premierminister von Québec, besaß ein Weingut in der Gemeinde.
Commons: Collioure – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Grégory Tuban: Collioure : Un «bagne fasciste» en France, retronews.fr, 26. Februar 2018 (Online). Der Journalist und Historiker Tuban wurde 2015 mit der Dissertation Contrôle, exclusion et répression des réfugiés venus d'Espagne dans les camps du sud de la France: 1939-1944 promoviert. Er ist auch Autor des Buches Les séquestrés de Collioure. Un camp disciplinaire au Château royal en 1939, Mare Nostrum Éditiony, Perpignan 2003, ISBN 978-2908476316.
  2. Website von Collioure, abgerufen am 4. Oktober 2019
  3. http://www.monumentum.fr/fort-carre-tour-letoile-pa00104002.html, abgerufen am 4. Januar 2015
  4. Jean Peské. In: museecollioure.com. Abgerufen am 24. Mai 2023.

Read other articles:

Hypnum pratense Taxonomische indeling Rijk:Plantae (Planten)Stam:Bryophyta (Mossen)Klasse:BryopsidaOrde:HypnalesFamilie:HypnaceaeGeslacht:Hypnum Soort Hypnum pratense(Rabenh.) W.Koch ex Spruce (1845) Hypnum pratense op Wikispecies Portaal    Biologie Het weideklauwtjesmos (Hypnum pratense) is een soort mos van de klasse Bryopsida (bladmossen). Het is een zeldzame soort van het Noordelijk Halfrond, die in basenrijke moerassen te vinden is. Etymologie en naamgeving Synoniem: Breidleri...

 

Keranda KuntilanakPosterSutradara Koya Pagayo Produser Gope T. Samtani Ditulis olehPemeranZaky ZimahFiona Fachru NisaTiffany JaneAnastasya OctavianiYessa Iona GaffarIndra BrotolarasMunajat RadityaStefan WilliamDistributorRapi FilmsTanggal rilis22 September 2011Negara IndonesiaBahasa Indonesia Keranda Kuntilanak adalah film hantu-komedi asal Indonesia yang dirilis pada tanggal 22 September 2011. Sinopsis Abby (Tiffany Jane) dan Ikke (Fiona Fachru Nisa) tidak pernah menduga bahwa kost mereka ya...

 

2013 EP by TwistaBack to the BasicsEP by TwistaReleasedDecember 10, 2013 (2013-12-10)Recorded2013GenreHip hopLength23:11LabelGMGProducerThe Legendary TraxsterDJ Tight MikeLo-KeyTwista chronology The Perfect Storm(2010) Back to the Basics(2013) Dark Horse(2014) Back to the Basics is the second extended play (EP) by American hip hop recording artist Twista, released on December 10, 2013 under his record label, GMG Entertainment.[1][2][3] The projec...

JC GonzalezNama asalJuan Camilo GonzalezLahirJuan Camilo Gonzalez1990 (umur 32–33)Bogotá, KolombiaTempat tinggalLos Angeles, CaliforniaKebangsaanKolombiaNama lainJuancaPendidikanClements High SchoolPekerjaanAktor, penulis lagu, penyanyiTahun aktif2005–sekarangGayaPop Musik PopTanda tangan Juan Camilo Gonzalez, yang dikenal secara profesional sebagai JC Gonzalez, adalah aktor, penyanyi dan penulis lagu Kolombia. Kariernya dimulai sejak 2009, ketika ia berpartisipas...

 

Ne doit pas être confondu avec Le Conte des contes (film). Pour les articles homonymes, voir Tale of Tales. Tale of Tales :Le Conte des contes Données clés Titre original Il racconto dei racconti Réalisation Matteo Garrone Scénario Matteo GarroneEdoardo AlbinatiUgo ChitiMassimo Gaudiosod'après le Pentamerone deGiambattista Basile Musique Alexandre Desplat Acteurs principaux Salma HayekJohn C. Reilly Toby JonesShirley HendersonVincent Cassel Sociétés de production Archimede FilmsR...

 

Ion formation via a photon interacting with a molecule or atom Photoionization is the process that makes once-invisible filaments in deep space glow.[1] Photoionization is the physical process in which an ion is formed from the interaction of a photon with an atom or molecule.[2] Cross section Not every interaction between a photon and an atom, or molecule, will result in photoionization. The probability of photoionization is related to the photoionization cross section of the...

Miss USA 1975Summer Bartholomew, Miss USA 1975DateMay 17, 1975PresentersBob BarkerVenueNiagara Falls, New YorkBroadcasterCBS, WBEN-TVEntrants51Placements12WinnerSummer Bartholomew CaliforniaCongenialityConstance Crabtree VermontPhotogenicPamela Flowers Alabama← 19741976 → Miss USA 1975 was the 24th Miss USA pageant, televised live by CBS from Niagara Falls, New York on May 17, 1975. The pageant was won by Summer Bartholomew of California, who was crowned by outgoing titl...

 

This article uses bare URLs, which are uninformative and vulnerable to link rot. Please consider converting them to full citations to ensure the article remains verifiable and maintains a consistent citation style. Several templates and tools are available to assist in formatting, such as reFill (documentation) and Citation bot (documentation). (August 2022) (Learn how and when to remove this template message) Shopping mall in Johor, MalaysiaBatu Pahat MallLocationBatu Pahat, Johor, MalaysiaA...

 

يو-259 الجنسية  ألمانيا النازية الشركة الصانعة بريمر فولكان[1]  المالك  كريغسمارينه المشغل كريغسمارينه (18 فبراير 1942–15 نوفمبر 1942)[2]  المشغلون الحاليون وسيط property غير متوفر. المشغلون السابقون وسيط property غير متوفر. التكلفة وسيط property غير متوفر. منظومة التعاريف ا...

This article is about the Argentinian film. For the Namco 1991 video games, see El Viento. 2005 Argentine filmEl vientoDirected byEduardo MignognaWritten byEduardo MignognaGraciela MaglieProduced byChristian BlancoClaudio EtcheberryJosé Antonio FélezStarringFederico LuppiAntonella CostaPablo CedrónMariana BriskiEsteban MeloniCinematographyMarcelo CamorinoEdited byMarcela SáenzMusic byJuan Ponce de LeónRelease date 4 August 2005 (2005-08-04) Running time92 minutesCountryArg...

 

2014 studio album by Tim McGrawSundown Heaven TownStudio album by Tim McGrawReleasedSeptember 16, 2014 (2014-09-16)GenreCountryLength50:08LabelBig Machine RecordsProducerByron GallimoreTim McGrawTim McGraw chronology Two Lanes of Freedom(2013) Sundown Heaven Town(2014) Damn Country Music(2015) Singles from Sundown Heaven Town Lookin' for That GirlReleased: January 13, 2014 Meanwhile Back at Mama'sReleased: April 14, 2014 Shotgun RiderReleased: September 8, 2014 Diamond ...

 

This article needs additional citations for verification. Please help improve this article by adding citations to reliable sources. Unsourced material may be challenged and removed.Find sources: MTV 90s – news · newspapers · books · scholar · JSTOR (November 2022) (Learn how and when to remove this template message) Worldwide music channel from MTV Germany Television channel MTV 90sBroadcast areaEurope, Middle East, North Africa, Southeast AsiaNetworkM...

معركة أصفهان جزء من الفتح الإسلامي لفارس صورة لأحد المعابد الزرادشتية القليلة المتبقية في أصفهان معلومات عامة التاريخ 642 م الموقع أصفهان النتيجة انتصار المُسلمين المتحاربون  دولة الخِلافة الرَّاشدة الإمبراطورية الساسانية القادة عبدالله بن عبدالله شهربراز جادویه ...

 

Pemandangan Budaya dan Peninggalan Arkeologi di Lembah BamiyanSitus Warisan Dunia UNESCOBuddha Barat 55 meter lebih besarBuddha Timur lebih kecil 38 meterBuddha Bamiyan (ditampilkan sebelum 2001) di ditanggalkan 591–644 M (Buddha Barat) dan 544–595 M (Buddha Timur).[1][2]KriteriaBudaya: i, ii, iii, iv, vi.Nomor identifikasi208Pengukuhan2003 (ke-27)Endangered2003- Patung Buddha dari Bamiyan dahulu merupakan monumen yang terdiri dari dua patung Buddha yang berdiri dan d...

 

Overview of sport in Africa African regional federations   UNAF (North)   WAFU-UFOA (West)   UNIFFAC (Central)   CECAFA (East-Central)   COSAFA (Southern) Association football (also known as soccer) is the most popular sport in almost all African countries, and in 2010 South Africa became the first African nation to host the FIFA World Cup.[1][2][3][4][5][6] Some African nations, like Kenya and E...

Chilean tennis player Fernanda BritoFernanda Brito at Wimbledon, 2010Country (sports) ChileBorn (1992-02-14) 14 February 1992 (age 31)Santiago, ChileHeight1.72 m (5 ft 8 in)PlaysRight (two-handed backhand)Prize money$147,963SinglesCareer record409–145 (73.8%)Career titles30 ITFHighest rankingNo. 274 (26 November 2018)DoublesCareer record290–118 (71.1%)Career titles34 ITFHighest rankingNo. 380 (14 September 2015)Team competitionsF...

 

Austrian football manager (born 1962) Willie Ruttensteiner Ruttensteiner in 2016Personal informationDate of birth (1962-11-12) 12 November 1962 (age 61)Place of birth Steyr, AustriaSenior career*Years Team Apps (Gls) Union Wolfern SK Amateure Steyr [de] Union Vöcklamarkt [de] FC Union Wels [de] Managerial career1993–1995 ATSV Sattledt [de]1995–1996 FC Linz U18 (trainer)1996–1997 FC Linz (co-trainer)1997–1998 FC Linz1998–1999 ...

 

Walther Stampfli (3 December 1884 in Büren, Solothurn – 11 October 1965) was a Swiss politician and member of the Swiss Federal Council (1940–1947). Walther Stampfli He was elected to the Federal Council on 18 July 1940 and handed over office on 31 December 1947. He was affiliated to the Free Democratic Party (FDP/PRD). During his time in office he was in charge of the Federal Department of Economic Affairs and was President of the Confederation in 1944. Between 1921 and 1940, he wor...

Para otros usos de este término, véase La Plata (desambiguación). La Plata Partido Escudo Coordenadas 34°55′00″S 57°57′00″O / -34.916666666667, -57.95Cabecera La PlataCiudad más poblada La PlataEntidad Partido • País  Argentina • Provincia  Buenos AiresIntendenteÓrgano Legislativo Julio Alak (PJ-UP)Concejo Deliberante de La PlataFundación 19 de noviembre de 1882 Ley ProvincialSuperficie Puesto 93.º • Total 926 km²[1]​Alt...

 

English private preparatory school Hazlegrove Preparatory SchoolAddressHazlegroveSparkford, Somerset, BA22 7JAEnglandCoordinates51°02′25″N 2°34′24″W / 51.040253°N 2.5733683°W / 51.040253; -2.5733683InformationTypePrivate preparatory day and boardingMottoDeo Juvante (With God's Help)Religious affiliation(s)Church of EnglandEstablished1947FounderRichard FitzjamesSenior Warden of GovernorsStephen EdlmannHeadmasterEd BenbowGenderCoeducationalAge2 to 13Enrol...

 

Strategi Solo vs Squad di Free Fire: Cara Menang Mudah!