Seine exponierte Lage, umgeben von belgischem Staatsgebiet, ergibt sich aus Eroberungen und Verträgen von Ludwig XIV. gegen die Spanischen Niederlande und das Hochstift Lüttich: Sein Ziel bestand darin, um jeden Preis das Tal der Maas für Frankreich zu behalten. Givet gehört bereits zum traditionellen Verbreitungsgebiet der Wallonischen Sprache, die ansonsten in Wallonien, dem südlichen Teil Belgiens, gesprochen wird.
Nach Givet wurde die obere Stufe des Mitteldevons, das Givetium, benannt.
Der Legende nach soll Hubertus von Lüttich um 720 „in vico Gabelico“ gelebt und hier ein Wunder bewirkt haben (s. a. auf givet.fr/histoire). 817 gehörte Gabelium zu den Orten, deren Besitz der Bischof von Lüttich dem Kloster St Hubert bestätigte (Wampach, UQB I, 058). 922 soll Givet zum Territorium König Heinrichs I., also zum Deutschen Reich, gekommen sein und 1155 fiel das Castrum Givet an das Hochstift Lüttich (s. a. auf givet.fr/histoire). Spätestens am Anfang des 16. Jahrhunderts muss es wieder an das Deutsche Reich gekommen sein, denn 1555 errichtete Karl V. über dem Ort die nach ihm benannte Festung Charlemont. Im Vertrag von Nimwegen musste Givet 1678 an Frankreich abgetreten werden. Sofort erhielt der Marquis de Vauban, Marschall von Frankreich, von König Ludwig XIV. den Auftrag zum Ausbau der Festung. Preußische Truppen unter Prinz August von Preußen (1779–1843) belagerten Givet vom 22. Juni bis zum 17. Dezember 1815[1]
Zu Beginn des Westfeldzuges bombardierten Wehrmachtstruppen Charlemont am 13. Mai 1940; die Festung wurde von französischen Truppen aufgegeben. Nach der Befreiung von Givet am 7. September 1944 wurden in der Festung 11.000 amerikanische Soldaten aufgenommen, die im Dezember 1944 bei der Bekämpfung der Ardennenoffensive zum Einsatz kamen.
↑Sekondeleutnant Moritz von Prittwitz, geboren 1795, wurde 1815 erst so spät dem Armeekorps in Givet zur Belagerung zugeteilt, dass er erst nach Kriegsende in Givet eintraf.
↑Clayton Donnell: Breaking the Fortress Line 1914, S. 105 ff. (online).