Die zehn Monate dauernde Schlacht um Verdun endet ohne wesentliche Verschiebung des Frontverlaufs.
Die Schlacht an der Somme, mit über einer Million getöteten, verwundeten und vermissten Soldaten die verlustreichste Schlacht des Ersten Weltkriegs, bringt keine Veränderung des Frontverlaufs.
9. März: Nachdem Ministerpräsident Afonso Costa im Februar den Befehl gegeben hat, alle deutschen Handelsschiffe in portugiesischen Gewässern zu beschlagnahmen, erklärt das Deutsche Kaiserreich Portugal den Krieg. Am 15. März folgt Österreich-Ungarn mit der Kriegserklärung.
16. März: In Portugal wird wegen des Eintritts des Landes in den Ersten Weltkrieg eine große Koalitionsregierung gebildet. António José de Almeida wird Nachfolger von Afonso Costa als Regierungschef, dieser bleibt jedoch Finanzminister.
18. Juni: Nach einem Misstrauensvotum wegen anhaltender militärischer Misserfolge tritt der italienische Ministerpräsident Antonio Salandra zurück. Ihm folgt sein 78-jähriger Parteikollege Paolo Boselli, nachdem zwei andere das Amt abgelehnt haben.
28. Oktober: Ernest von Koerber wird von Kaiser Franz Joseph I. zu Stürgkhs Nachfolger als österreichischer Ministerpräsident berufen. Am 31. Oktober wird das Ministerium Koerber II angelobt.
Mit dem Stichtag 1. November findet die Judenzählung im deutschen Heer statt. Der Erlass des preußischen KriegsministersAdolf Wild von Hohenborn vom 11. Oktober reagiert auf den im deutschen Offizierskorps verbreiteten Antisemitismus und die von antisemitischen Verbänden, Parteien und Medien verstärkte Propaganda, Juden seien „Drückeberger“, die sich dem Waffendienst an der Front mit allen möglichen Ausreden entzögen und davon unverhältnismäßig oft befreit würden. Die Statistik belegt, dass Juden entsprechend ihrem Bevölkerungsanteil am Kriegsgeschehen teilnahmen; sie wurde allerdings von der Obersten Heeresleitung nicht veröffentlicht.
5. November: Die Mittelmächte proklamieren im Warschauer Königsschloss das Regentschaftskönigreich Polen auf dem Gebiet der russischen Provinz Weichselland – ohne einen König und ohne genauere Bestimmung der Grenzen. Die deutschfeindliche Bewegung Narodowa Demokracja (Nationale Demokratie), die ihre Hochburg in der Provinz Posen hat, und deren Führer Roman Dmowski in Paris weilt, lehnt hingegen nach wie vor jede Zusammenarbeit mit den Mittelmächten ab.
Die Gruppe Internationale um Rosa Luxemburg, Franz Mehring und Karl Liebknecht organisiert sich in Deutschland reichsweit. Am 1. Januar nimmt sie die von Rosa Luxemburg in der Haft verfassten Leitsätze über die Aufgaben der internationalen Sozialdemokratie als ihr Programm an. Am 27. Januar erscheint der erste der fortan so genannten illegalen Spartakusbriefe, der die Ziele der Gruppe ausführt. Deshalb gibt der Volksmund der Gruppe den Namen Spartakus, so dass diese sich nun ihrerseits Spartakusgruppe nennt.
12. Januar: Karl Liebknecht wird aus der SPD ausgeschlossen. Otto Rühle tritt daraufhin aus Solidarität selbst aus der Fraktion aus.
24. März: Der SPD-Vorsitzende Hugo Haase spricht im deutschen Reichstag überraschend gegen den Krieg und die Annahme des Notetats, den die SPD-Fraktion mehrheitlich annehmen wollte. Er wird mit 17 weiteren Abgeordneten aus der SPD-Fraktion ausgeschlossen und zum Rücktritt als Parteivorsitzender gezwungen. Die ausgeschlossenen Abgeordneten bilden die Sozialdemokratische Arbeitsgemeinschaft.
1. Mai: Karl Liebknecht spricht auf einer illegalen Anti-Kriegs-Kundgebung in Berlin am Potsdamer Platz und wird verhaftet. Es kommt daraufhin zu spontanen Solidaritätsstreiks mit rund 50.000 Beteiligten.
1. Juli: Propaganda im Ersten Weltkrieg: Die Kriegsausstellung 1916 im Wiener Prater wird eröffnet. Während bisherige Ausstellungen der Anbahnung wirtschaftlicher Beziehungen dienten, ermöglicht man mit dieser Ausstellung einen Einblick in die Kriegsführung und belehrt die Bevölkerung, wofür die Mittel, die dafür aufgewendet werden müssten, im Kriege gebraucht würden. Der österreichische Architekt und Professor an der Kunstgewerbeschule Wien Carl Witzmann erhält den Auftrag zur Errichtung der Leistungsschau. Die Ausstellung findet im Kaisergarten und der Gallitzinwiese des Wiener Praters statt und umfasst 25 Abteilungen auf 50.000 Quadratmetern. Große Mengen erbeuteter Trophäen der Kriegsfeinde, sowie Kampfmittel der Artillerie, Infanterie und der Marine werden zur Schau gestellt. Es werden ganze Schützengrabensysteme ausgehoben, um dem Publikum einen erlebbaren Eindruck des Frontlebens zu veranschaulichen. Die medialen Propagandamittel, wie Fotografie und Film, die im Ersten Weltkrieg zum ersten Mal verstärkt eingesetzt werden, sowie Kunst und Kriegsliteratur umfassen eigene Abteilungen. Die Versorgung von Verwundeten und das damit verbundene Sanitätswesen, aber auch die Eingliederung der Kriegsinvaliden in die Gesellschaft werden ebenfalls zur Schau gestellt.
6. Dezember: Im Deutschen Reich tritt das Gesetz über den vaterländischen Hilfsdienst in Kraft, wonach Männer zwischen dem 17. und dem 60. Lebensjahr, die nicht zur Armee eingezogen worden sind oder nicht vor 1916 in einem agrarischen oder forstwirtschaftlichen Betrieb gearbeitet haben, zur Arbeit in der Rüstungsindustrie oder in einem kriegswichtigen Betrieb verpflichtet werden.
Westfront
21. Februar: Die Schlacht um Verdun beginnt mit einem Granatenabschuss durch das im Wald von Warphémont stehende deutsche 38-cm-Schiffsgeschütz Langer Max auf Verdun, der vergeblich eine Brücke über die Maas zerstören soll. Danach eröffnen die 1220 deutschen Geschütze aller Kaliber gleichzeitig das Feuer auf die französischen Stellungen und auf das Hinterland. Die Deutschen setzen beim Angriff erstmals zwölf Fesselballone koordiniert ein. Die Feldluftschiffer liefern Informationen zur Gefechtsfeldaufklärung.
21. Februar bis 18. Dezember: In der Schlacht um Verdun werden über 700.000 deutsche und französische Soldaten getötet oder verwundet. Am Ende der Schlacht stellt sich der Frontverlauf an der Westfront nahezu unverändert dar.
18. April: Die überwiegend aus US-amerikanischen Kriegsfreiwilligen bestehende Escadrille La Fayette der französischen Luftstreitkräfte wird gegründet.
24. Juni bis 30. Juni: Mit siebentägigem Trommelfeuer bereiten britische Einheiten die Schlacht an der Somme vor.
1. Juli: Mit der Sprengung der Lochnagar-Mine setzt die Schlacht an der Somme ein, die zur verlustreichsten Schlacht im Ersten Weltkrieg werden wird. Der 1. Juli geht als verlustreichster Tag in die britische Militärgeschichte ein. Da man auf britischer Seite davon überzeugt ist, dass die deutschen Stellungen durch das immense Geschützfeuer vernichtet worden sind, lässt man die Angriffstruppen in dichten Schützenreihen im Marschtempo vorrücken. Dort geraten sie jedoch in unerwartet starkes MG-Feuer und erleiden schwere Verluste. Nur an wenigen Stellen gelingt ihnen die Einnahme vorderster deutscher Schützengräben, die aber nach kurzer Zeit wieder aufgegeben werden müssen.
3. Juli: Britische Einheiten erobern die Orte Mametz und Fricourt.
6. bis 14. Juli: Der Trones-Wald bei Longueval wechselt 18 Mal den Besitzer.
14. Juli: Britischen Einheiten gelingt ein tiefer Einbruch in die deutschen Stellungen.
18. November: Die Schlacht an der Somme endet. Etwa 1,2 Millionen britische, deutsche und französische Soldaten sind in der Schlacht getötet oder verwundet worden. Die Schlacht bringt den Alliierten einen geringen Geländegewinn.
Gebirgskrieg zwischen Italien und Österreich-Ungarn
11. März bis 16. März: Nur auf Verlangen der Entente findet die Fünfte Isonzoschlacht statt. Frankreich und Großbritannien wollten so eine Entlastung ihrer Soldaten in der Schlacht um Verdun erreichen. Die Verluste auf beiden Seiten liegen nach fünf Tagen bei rund 2.000 Mann.
15. Mai bis 25. Juni: Mit der Südtiroloffensive versucht Österreich-Ungarn, nach Pavia und Venedig vorzudringen, die italienischen Kräfte östlich des Piave einzukesseln und so die schwer bedrängte Isonzofront zu neutralisieren oder zumindest zu entlasten. Letzteres gelingt, wenn auch nur vorübergehend. Am 18. Juni wird der Befehl zum Rückzug erlassen. Grund dafür ist die von Russland am 4. Juni begonnene Brussilow-Offensive, deren katastrophale Auswirkungen auf die österreichisch-ungarische Ostfront nur mit Truppen aus dem Südtiroler Raum aufgefangen werden können. Man verlegt daher die Front ab der Nacht vom 24. Juni zum 25. Juni auf besser zu verteidigende Stellungen um einen Streifen von etwa drei bis vier Kilometer zurück.
26. Juni bis 8. Juli: Die italienische Gegenoffensive bringt keine nennenswerten Geländegewinne.
5. August: Italienische Einheiten führen Scheinangriffe südlich von Görz, bei Selz und Monfalcone durch.
6. August bis 16. August: Während der Sechsten Isonzoschlacht erfolgt der erste Gasangriff österreichisch-ungarischer Truppen. Das Giftgas wird dabei im „Blasverfahren“ von Druckflaschen unter Ausnützung der Windverhältnisse auf die gegnerischen Stellungen abgelassen. Die Schlacht endet mit der Einnahme der Stadt Görz durch italienische Einheiten. Es gelingt aber nicht, über die begradigte Front hinaus weiter vorzudringen und wie geplant Triest einzunehmen.
14. September bis 18. September: Die Siebente Isonzoschlacht endet nach wenigen Tagen ohne nennenswerten Erfolg für die italienischen Angreifer.
9. Oktober bis 12. Oktober: In der Achten Isonzoschlacht erzielen die angreifenden Italiener einen minimalen Geländegewinn.
31. Oktober bis 4. November: Die Neunte Isonzoschlacht bringt die österreichisch-ungarische Armee an den Rand des Zusammenbruchs, sie kann sich aber nachdem die italienischen Einheiten zu lange gezögert haben, wieder sammeln und die Front stabilisieren.
9. Januar: Die letzten britischen Truppen müssen die türkische Halbinsel Gallipoli räumen. Der britische Versuch, die Dardanellen zu erobern, ist gescheitert.
13. Januar: Österreichische Truppen erreichen die montenegrinische Hauptstadt Cetinje. König Nikola setzt sich ins italienische Exil ab.
18. März: Mit einer russischen Offensive beginnt die Schlacht am Naratsch-See, die Ende März mit einer russischen Niederlage endet.
4. Juni bis 20. September: Die russische Brussilow-Offensive an der Ostfront bringt große Gebietsgewinne, aber durch den hohen Verlust an Menschenleben sinkt die Moral in der russischen Armee.
3. Juli bis 29. Juli: Die Baranowitschi-Offensive endet mit einer verlustreichen Niederlage der Kaiserlich Russischen Armee und einer damit einhergehenden Destabilisierung Russlands.
1. September: Bulgarien erklärt Rumänien den Krieg. Am nächsten Tag marschieren bulgarische Einheiten in der Dobrudscha ein.
6. September: Bulgarisch-deutsche Truppen erobern die Festung Tutrakan.
12. September: Die Alliierten beginnen mit einer Offensive an der Salonikifront in Richtung Monastir.
9. Oktober: Die Ententemächte installieren im von ihnen besetzten Thessaloniki eine Gegenregierung unter Eleftherios Venizelos. Ziel: Sturz des griechischen Königs.
17. November: Die Mittelmächte erreichen die Kleine Walachei.
1. bis 6. Dezember: Die Mittelmächte besiegen Rumänien in der Schlacht am Argesch und öffnen damit den Weg nach Bukarest. Auf dem Rückzug der rumänischen Truppen in die Hauptstadt brennen diese die Öl- und Getreidefelder bei Ploiești nieder.
7. Dezember: Deutsche Truppen erobern die rumänische Hauptstadt Bukarest. König Ferdinand I. flieht nach Iași.
13. Januar: In der Schlacht am Wadi erringen die Osmanen unter Nureddin Pascha und Colmar von der Goltz einen taktischen Sieg gegen die britisch-indischen Truppen.
8. März: Fenton Aylmer scheitert in der Schlacht von Dujaila mit einem weiteren Versuch, die in Kut eingeschlossenen Truppen zu befreien.
15. März bis 30. Juni: Wegen der beginnenden Arabischen Revolte wird die deutsche Stotzingen-Mission erfolglos abgebrochen.
29. April: Nach fünfmonatiger Belagerung muss die in der irakischen Stadt Kut eingeschlossene britische Armee unter General Townshend kapitulieren. Mehr als 10.000 Mann kommen in osmanische Gefangenschaft. Im Anschluss unternehmen die osmanischen Truppen eine Offensive in Richtung des Iran.
5. Juni: Die Arabische Revolte gegen die osmanische Herrschaft auf der arabischen Halbinsel beginnt: Faisal, der Sohn des Großscherifen von Mekka, erklärt die Unabhängigkeit der Araber und beginnt mit seinen Leuten unterstützt vom Briten T. E. Lawrence Guerillaaktionen gegen das Osmanische Reich, unter anderem in Transjordanien. Bereits am 11. Juni erobern die Aufständischen Mekka. Allerdings gerät danach der Aufstand auf Grund der hartnäckigen Gegenwehr einzelner türkischer Garnisonen, vor allem durch die in Medina stationierten Truppen Ömer Fahrettin Paschas ins Stocken.
Nach Umrundung des Kaps der Guten Hoffnung am 4. März erreicht die Marie am 16. März unbemerkt die Sudi-Bucht in Deutsch-Ostafrika.
Iyasu V., Kaiser von Äthiopien, lässt den anglo-ägyptischen Südsudan angreifen. Dort haben deutsche Agenten parallel einen Aufstand christlicher Afrikaner sowie muslimischer Darfuris inszeniert, während pro-türkische Senussi aus Libyen durch Ägypten in den Nordsudan vorstoßen sollen. Iyasus Unternehmen scheitert jedoch schon im Anfang, seine deutlich unterlegenen äthiopischen Truppen werden im Mai rasch geschlagen, anglo-ägyptische Truppen stoßen im Gegenzug rasch und unaufhaltsam auf Addis Abeba vor.
4. September: Alliierte Truppen besetzen Daressalam.
27. September: Angefacht von britischen Agenten beginnt eine Revolution der Adeligen von Shewa gegen den äthiopischen Kaiser Iyasu V. mit dem Ziel, Zauditu, die Tochter Meneliks II. auf den Thron zu setzen.
27. Oktober: Die Unterstützer Zauditus besiegen Iyasu und seinen Vater in der Schlacht von Segale entscheidend.
29. Januar: Das MilitärluftschiffLZ 79 wirft im Ersten Weltkrieg über Paris Bomben ab. Auf der Rückfahrt erhält der Zeppelin einen Treffer im Heck und muss im deutsch besetzten Belgien notlanden.
8. Februar: Das deutsche Unterseeboot U 21 versenkt den französischen Panzerkreuzer Amiral Charner vor Beirut.
27. Februar: Der britische Passagierdampfer Maloja wird zwei Meilen vor Dover von einem deutschen U-Boot versenkt, 155 Passagiere und Besatzungsmitglieder ertrinken. Der Untergang der Maloja ist einer der größten Verluste für die britische Reederei P & O.
29. Februar: Ein Artilleriegefecht zwischen dem britischen Hilfskreuzer Alcantara und dem deutschen Hilfskreuzer Greif endet mit dem Untergang beider Schiffe. 264 Männer kommen dabei ums Leben.
24. März: Bei der Torpedierung des Dampfschiffs Sussex im Ersten Weltkrieg sinkt dieses zwar nicht, doch es kommen rund fünfzig Passagiere ums Leben, darunter der Komponist Enrique Granados und der vormalige Tennisspieler Manliffe Francis Goodbody. Mehrere US-amerikanische Passagiere werden verletzt, was US-Präsident Woodrow Wilson veranlasst, am 18. April das Ende des uneingeschränkten U-Boot-Kriegs zu fordern. Die Reaktion der deutschen Regierung ist das so genannte „Sussex-Gelöbnis“ vom 4. Mai, mit dem man den Amerikanern versichert, in Zukunft keine Passagierschiffe mehr anzugreifen, Handelsschiffe nicht zu versenken, bevor man definitiv Waffen an Bord ausgemacht hat und außerdem für die Sicherheit der Passagiere und Mannschaft zu sorgen.
24./25. April: Die Beschießung von Lowestoft und Great Yarmouth steht im politischen Kontext zum irischen Osteraufstand. Durch die kombinierte Luft- und Seeoperation der Kaiserlichen Marine gegen die englische Ostküste sollen Teile der britischen Grand Fleet gestellt werden, um durch einen deutschen Sieg das für das Deutsche Kaiserreich ungünstige britisch-deutsche Kräfteverhältnis zur See zum Vorteil der Kaiserlichen Marine zu wenden. Es kommt jedoch nur zu kleineren Kampfhandlungen ohne weiterführende Konsequenzen.
31. Mai/1. Juni: Im Skagerrak treffen die deutsche Hochseeflotte und die britische Grand Fleet aufeinander. In der Skagerrakschlacht verlieren mehr als 8.500 Seeleute ihr Leben. Die größte Seeschlacht des Ersten Weltkriegs endet unentschieden, die Seeblockade der Royal Navy bleibt aufrecht.
5. Juni: Mit dem britischen Kriegsminister Lord Kitchener an Bord läuft der Panzerkreuzer HMS Hampshire im Nordatlantik auf eine Mine und sinkt.
6. November: Vor Kap Tenaro an der Südküste Griechenlands wird der britische Ozeandampfer Arabia vom deutschen U-Boot UB 43 ohne Vorwarnung versenkt, elf Menschen kommen ums Leben.
21. November: Der Untergang des britischen Lazarettschiffes Britannic durch eine deutsche Seemine (oder einen Torpedo) bei Griechenland kostet 30 Menschen das Leben, 40 werden verletzt.
30. April: Das Deutsche Reich und Österreich-Ungarn führen als weltweit erste Länder die Sommerzeit ein, um die Stundenzahl an nutzbarem Tageslicht zu vergrößern. Der 1. Mai beginnt bereits am 30. April um 23:00 Uhr.
14. März: Die Vereinigten Staaten entsenden eine Expeditionsarmee von 12.000 Mann unter dem Kommando von John Pershing nach Mexiko, um den Rebellenführer Pancho Villa zu fangen, der am 9. März einen Überfall auf die kleine Garnisonsstadt Columbus im US-Bundesstaat New Mexico verübt hat. Bis Juni gelingt es den US-Verbänden in mehreren Gefechten und Scharmützeln, die am Überfall auf Columbus beteiligten und danach in kleinen Verbänden operierenden Villistas beträchtlich zu dezimieren, sie schaffen es aber nicht, Villa gefangen zu nehmen oder zu töten. Die Präsenz US-amerikanischer Soldaten auf mexikanischem Territorium lässt dort nicht nur Villas Popularität wieder ansteigen, sondern sorgt auch für einen Dauerkonflikt mit der mexikanischen Regierung unter Staatschef Venustiano Carranza, der die US-Regierung wiederholt zum Rückzug ihrer Streitkräfte auffordert. Bewaffnete Zusammenstöße mexikanischer und US-amerikanischer Heeresverbände mit Toten und Verwundeten auf beiden Seiten bringen die beiden Staaten schließlich an den Rand eines Krieges. Die US-Streitkräfte ziehen daraufhin einen großen Teil ihrer Einheiten zurück, bleiben aber weiterhin in Mexiko präsent.
30. Juli: Die vermutlich durch Sabotage deutscher Agenten herbeigeführte Black-Tom-Explosion von 1000 Tonnen Munition in Jersey City tötet bis zu sieben Menschen und beschädigt die Freiheitsstatue.
4. August: Die USA kaufen für 25 Mio. US-Dollar von Dänemark die Jungferninseln als Flottenstützpunkt in der Karibik.
7. November: In einer recht knappen Entscheidung siegt der demokratische Amtsinhaber Woodrow Wilson bei der US-Präsidentschaftswahl über seinen republikanischen Herausforderer Charles Evans Hughes und wird damit für eine zweite Amtszeit bestätigt.
China
Yuan Shikai, der erst im Dezember des Vorjahres das Kaiserreich China ausgerufen hat, möchte einen neuen Kalender einführen und proklamiert das Jahr 5 der Republik zum Hongxian Jahr 1. Dabei stößt er jedoch nicht nur auf den Widerstand der republiktreuen Kräfte, sondern auch des Militärs. Da sein Rückhalt in der Bevölkerung sehr schwach ist, verschiebt er seine offizielle Krönung immer wieder. Am 1. März werden die Vorbereitungen offiziell eingestellt. Am 22. März wird die Monarchie wieder abgeschafft. Das Jahr Hongxian 1 wird am 23. März beendet und der Republikanische Kalender wieder eingeführt. Yuans Herrschaft als Kaiser hat damit nur 83 Tage gedauert.
Mit seinem Tod am 6. Juni endet auch Yuans Präsidentschaft und der vormalige Vizepräsident Li Yuanhong übernimmt sein Amt. Dieser beruft Duan Qirui zu seinem Premierminister und führt die Nationalversammlung und provisorische Verfassung der Republik wieder ein. Vizepräsident wird Cai E, einer der erbittertsten Gegner von Yuan, der allerdings schon im November im Alter von 33 Jahren stirbt. Als Folge der Aufstände während der kurzen Kaiserherrschaft hat die Zentralregierung in Peking die Kontrolle über große Teile des Landes verloren. Die Armee zersplittert schnell in Fraktionen sich gegenseitig bekämpfender Kriegsherren, die sogenannten Nördlichen Militaristen, und China gleitet in eine als Warlord-Ära bekannt gewordene Zeit ab.
Weitere Ereignisse in Asien
3. Februar: In Anwesenheit des VizekönigsLord Curzon wird das Gerichtsgebäude des neu eingerichteten Patna High Courts eröffnet. Der High Court ist das Obergericht für die 1912 gebildete Provinz Bihar und Orissa.
15. Januar: Die erste Fahrt des Balkanzugs von Berlin nach Konstantinopel, Ersatz für den seit Kriegsbeginn eingestellten Orient-Express, beginnt. Insgesamt sind zwölf Bahnverwaltungen aus Deutschland, Österreich-Ungarn, Bulgarien und dem Osmanischen Reich am Balkanzug beteiligt. Die Fahrt der zweimal wöchentlich verkehrenden Züge dauert knapp drei Tage. Der Balkanzug wird rasch beliebt und auch von prominenten Fahrgästen genutzt, obwohl er wegen des Krieges nicht als Luxuszug, sondern als normaler D-Zug eingestuft wird.
22. Mai: Im Deutschen Reich wird das Kriegsernährungsamt unter Präsident Adolf Tortilowicz von Batocki-Friebe gegründet. Es soll die Sicherung der Volksernährung während des Ersten Weltkriegs gewährleisten. Dennoch kommt es Ende des Jahres, unter anderem verursacht durch die Kartoffelfäule, zu einer Hungersnot, dem sogenannten Steckrübenwinter.
7. März: Aus den Anfang des Jahres in Konkurs gegangenen Flugmaschinenwerken von Gustav Otto gehen die Bayerischen Flugzeugwerke hervor. Der Tag gilt als das offizielle Gründungsdatum der späteren Bayerischen Motoren Werke (BMW).
22. Juli: Unter dem Namen Der Kriegsbote erscheint in Windhoek die erste Ausgabe der Allgemeinen Zeitung, heute Namibias älteste Tageszeitung und die einzige deutschsprachige Tageszeitung Afrikas.
27. August: In Kowrow wird die Erste russische Gewehr- und Maschinengewehrfabrik als Gemeinschaftsunternehmen der Petrograder Industriellen W. A. Hippius und D. L. Lurie sowie der dänischen Unternehmer Karl Winter und Sören Jensen gegründet.
6. September: Clarence Saunders eröffnet mit seinem Piggly Wiggly Store einen der ersten Supermärkte der Welt.
19. September: In Wahren bei Leipzig wird die Dux Automobil-Werke AG gegründet; der Hersteller von kleinen bis mittleren Lastkraftwagen sowie Personenkraftwagen geht aus der Automobilbauabteilung der Polyphon Musikwerke hervor.
16. März: Die Mitglieder der Ross Sea Party, die seit dem 15. September des Vorjahres Depots für die geplante Fahrt der Endurance-Expedition zum Südpol angelegt haben, kehren zu ihrem Basislager zurück. Ein Mann ist während der anstrengenden Tätigkeit an Skorbut und Erschöpfung gestorben. Beim Versuch, Kap Evans zu erreichen gehen am 8. Mai zwei weitere Expeditionsmitglieder verschollen.
8. April: Die Eisscholle, auf der sich die gestrandeten Mitglieder der Endurance-Expedition seit dem Ende des Vorjahres befinden, bricht auseinander, weshalb am nächsten Tag die Rettungsboote zu Wasser gelassen werden. Am 14. April erreichen sie die entlegene Insel Elephant Island.
10. Mai: Nach einer Überfahrt mit schweren Stürmen erreichen die sechs Männer Südgeorgien und landen in King Haakon Bay. Die Insel ist jedoch nur an der Nordküste besiedelt, weshalb die Expedition das unerforschte Innere der Insel queren muss, weil der Zustand des Rettungsbootes eine Umschiffung nicht mehr zulässt.
20. Mai: Nach 36-stündiger Wanderung erreichen Shackleton, Tom Crean und Frank Worsley den Walfängerort Stromness. Am nächsten Tag werden auch die übrigen drei Männer von King Haakon Bay gerettet.
22. Mai: Das Schiff The Southern Sky zur Rettung der übrigen Expeditionsmitglieder verlässt Südgeorgien, trifft aber vor Elephant Island auf undurchdringliches Packeis.
10. Juni: Ein von der Regierung Uruguays zur Verfügung gestellter Dampfer bricht zu einer neuerlichen Rettungsaktion auf, muss wegen des Packeises aber ebenfalls aufgeben.
30. August: Nach einem neuerlichen vergeblichen Versuch gelingt es schließlich dem chilenischen Dampfer Yelcho schließlich, alle Expeditionsmitglieder von Elephant Island zu bergen.
Erst im September können die Männer sich auch der Rettung der Ross Sea Party zuwenden, die aber bis Ende des Jahres nicht gelingt.
15. Mai: Der Stummfilm The Floorwalker(Der Ladenaufseher) von und mit Charlie Chaplin erscheint in den Vereinigten Staaten. Es ist der erste Film Chaplins für Mutual Films. Höhepunkt der Handlung ist eine turbulente Verfolgungsjagd auf einer Rolltreppe.
Am 21. August läuft der Dokumentar- und Propagandafilm The Battle of the Somme in den britischen Kinos an. Innerhalb von sechs Wochen sehen ihn etwa 20 Millionen Menschen – fast die Hälfte der damaligen Bevölkerung.
2. Oktober: The Pawnshop(Das Pfandhaus), eine Filmkomödie von Charlie Chaplin, hat ihre Uraufführung. Der Film begründet Chaplins Zusammenarbeit mit Henry Bergman.
4. Dezember: Charlie Chaplins Komödie The Rink(Die Rollschuhbahn) kommt in die US-amerikanischen Kinos.
3. März: Das Theaterstück Rachel der Afroamerikanerin Angelina Weld Grimké, eines der ersten Stücke, die rassistisch motivierte Gewalt thematisieren, wird als Reaktion auf den rassistischen Stummfilm The Birth of a Nation in Washington uraufgeführt. Anfangs wenig beachtet gilt es heute als Wegbereiter der Harlem Resistance.
28. März: Die beiden einaktigen OpernDer Ring des Polykrates und Violanta von Erich Wolfgang Korngold werden an der Hofoper in München uraufgeführt. Sie haben einen derartigen Erfolg, dass Korngold in den nächsten Jahren zu einem der meistgespielten Opernkomponisten Deutschlands und Österreichs wird.
15. Oktober: Die Uraufführung der Oper Das höllisch Gold von Julius Bittner findet in Darmstadt statt. Die Oper wird der größte Erfolg des Komponisten.
13. September: Weil sie einen Zirkustrainer getötet hat, wird die Elefantenkuh Mary nach einem Tierprozess vor 2.500 Schaulustigen in Erwin, Tennessee, durch Hängen hingerichtet.
18. November: Der Kauf von vermeintlichem Walfleisch aus Norwegen löst den Haakjöringsköd-Fall aus, der heute als Musterbeispiel für den juristischen Grundsatz falsa demonstratio non nocet gilt.
14. Januar: Bei einem Sturm brechen an der niederländischen Zuidersee die Deiche. Große Gebiete werden überschwemmt.
16. Januar: Ein großer Teil der norwegischen Stadt Bergen wird von einem Großbrand vernichtet.
5. März: Vor Santos an der brasilianischen Küste läuft der spanische Luxusliner Príncipe de Asturias auf einen Felsen und sinkt in nur fünf Minuten. 445 Passagiere und Besatzungsmitglieder sterben. Es handelt sich um eine der größten Tragödien in der Geschichte der spanischen Dampfschifffahrt.
28. August: Im relativ dünn besiedelten Landkreis Nantou in China beginnt eine Reihe von Erdstößen, die bis zum 7. Januar 1917 71 Menschenleben kostet. Die Land- und Forstwirtschaft erleidet schwere Schäden.
18. September: Beim Bruch der Talsperre an der Weißen Desse im Isergebirge sterben 62 Menschen. 33 Häuser sind ganz verschwunden, 69 stark beschädigt. 307 Menschen werden obdachlos und 1020 verlieren ihre Arbeitsplätze.
3. November: Vor Greenore an der Küste der irischen Grafschaft County Louth sterben bei der Kollision der Passagierfähre Connemara mit einem Kohlenfrachter 90 Menschen.
13. Dezember: Durch eine Nasschneelawine kommen auf der Marmolata rund 300 Soldaten ums Leben, die im italienisch-österreichischen Gebirgskrieg gekämpft haben.
25. August: In den Vereinigten Staaten entsteht der National Park Service. Ihm obliegt es, die verwalteten Orte zugänglich zu machen und die natürliche Landschaft und Tierwelt sowie historische Denkmale zu erhalten.
Im Rahmen des vom 2. bis 17. Juli stattfindenden Campeonato Sudamericano 1916 wird am 9. Juli die Südamerikanische Fußball-Konföderation CONMEBOL gegründet.
31. Mai: Bernard Lewis, britisch-amerikanischer Publizist und Historiker († 2018)
Juni
01. Juni: Jean Jérôme Hamer, Kardinal der römisch-katholischen Kirche († 1996)
02. Juni: William R. Laird, US-amerikanischer Politiker († 1974)
03. Juni: Ferry Bauer, österreichischer Regisseur, Schauspieler und langjähriger Leiter der Literatur- und Hörspielabteilung im ORF-Landesstudio Oberösterreich († 2010)