Rock am Ring ist ein von Marek Lieberberg gegründetes Musikfestival, das von 1985 bis 2014 und seit 2017 wieder auf dem Nürburgring in der Nähe der Stadt Adenau in der Eifel stattfindet. Es gilt als das traditionsreichste Rockfestival Deutschlands, wobei mittlerweile allerdings verschiedene Genres vertreten sind: Neben Künstlern im Bereich der Rockmusik treten oftmals auch Rapper und Produzenten der elektronischen Tanzmusik auf.[1] In den Jahren 2015 und 2016 fand das Festival auf dem ehemaligen Bundeswehr-Flugplatz in Mendig statt. Es läuft parallel zum Schwesterfestival Rock im Park und hat in der Regel eine identische Bandbesetzung.
Inspiriert vom Woodstock-Festival 1969, das als Angelpunkt in der Geschichte der Open-Air-Festivals gilt, verfolgte der Konzertveranstalter Marek Lieberberg gemeinsam mit Marcel Avram die Vision, diese Kultur nach Deutschland zu holen.[2] 1971 veranstalteten sie das British Rock Meeting in Speyer, bei dem unter anderem Deep Purple und Black Sabbath auftraten.[3] Bereits 1980 war ein Festival an der Nürburgring-Rennstrecke geplant. Dieses sollte am Streckenabschnitt „Schwalbenschwanz“ an der Nordschleife bei Herresbach stattfinden. Obwohl bereits Bands gebucht, Flyer gedruckt und Eintrittskarten verkauft worden waren, scheiterte das Festivalprojekt an den fehlenden Parkmöglichkeiten. Hinzu kamen Proteste von Anwohnern, die ihre Grundstücke nicht als Parkmöglichkeiten für die Festivalbesucher zur Verfügung stellen wollten.[4]
Die frühen Jahre (1985–1990)
Rock am Ring wurde erstmals am 25. und 26. Mai 1985 veranstaltet und war ursprünglich als ein einmaliges Ereignis geplant. Bei der ersten Ausgabe traten 17 Bands auf einer Bühne auf, darunter unter anderem U2, Foreigner und Joe Cocker.[5] Aufgrund des großen Erfolgs mit 75.000 Zuschauern entschloss man sich jedoch, diese Veranstaltung jedes Jahr stattfinden zu lassen. Als hauptverantwortlicher Organisator fungierte Marek Lieberberg. Für den Auftritt von David Bowie 1987 wurde erstmals eine zweite Bühne für seine Glass Spider aufgebaut, da er nicht auf derselben Bühne wie alle anderen spielen wollte.[2] Mit nur 30.000 Besuchern im Jahr 1988 hatte Rock am Ring jedoch mit einem Einbruch der Zuschauerzahlen zu kämpfen, was eine zweijährige Pause zur Folge hatte.[3]
Etablierung als größtes Rockfestival Deutschlands (1991-1999)
1991 startete das größte deutsche Rockfestival mit einem überarbeiteten Konzept erneut. Erstmals fand die Veranstaltung über drei Tage statt.[3] Ein neues Hauptaugenmerk wurde darauf gelegt, dem Publikum mehr Newcomer vorzustellen. So traten unter anderem die zu diesem Zeitpunkt eher unbekannten INXS oder Alanis Morissette bei Rock am Ring vor großem Publikum auf. Anfang der 1990er-Jahre etablierte sich die zweite Bühne dauerhaft auf dem Festival,[2] 1996 konnte mit mehr als 75.000 Fans ein neuer Besucherrekord aufgestellt werden.[3] Ein Jahr später wurde durch einen Blitzeinschlag während eines Unwetters die Stromversorgung beim Auftritt des britischen Rockmusikers Chris Rea lahmgelegt.[5] Eine dritte Bühne gab es erstmals 1998, auf der zunächst nur ein musikfernes Rahmenprogramm mit deutschen Comedy-Künstlern stattfand.[2] Sie trug zu Beginn den Namen House of Comedy Stage.[2] Hier traten unter anderem Mundstuhl und Michael Mittermeier auf.[2] Zwischenzeitlich gab es auch eine vierte Bühne, die jedoch später wieder abgeschafft wurde.[2]
Im Jahr 1999 trat erstmals die weltbekannte Metalband Metallica auf dem Festival auf.[3]
Rock am Ring nach der Jahrtausendwende (2000-2013)
Für 2001 war unter anderem der erste Auftritt der US-amerikanischen Hard-Rock-Band Guns N’ Roses bei Rock am Ring geplant, die sich zum damaligen Zeitpunkt gerade um den Sänger Axl Rose neu formiert hatten. Die Band sagte jedoch ihre gesamte Europatournee und damit auch den Auftritt auf dem Nürburgring ab. Schließlich kamen sie erst fünf Jahre später zum Festival.[3]
Bei der Ausgabe 2009 gab es eine Besonderheit im Merchandise-Sortiment vor Ort. So konnten USB-Sticks erworben werden, auf denen man sich sonntags zehn Livekonzertaufzeichnungen verschiedener Bands aufspielen lassen konnte. Zusätzlich erhielt man ein Kärtchen mit einem Code, der zum Download von zehn weiteren Songs berechtigte. Der Erwerb kostete 20 Euro.[2]
Im Juni 2012 wurde in der Rhein-Zeitung bekanntgegeben, dass es Probleme mit dem Land Rheinland-Pfalz hinsichtlich der Austragung des Festivals im Jahr 2013 gebe. Grund sei, dass das Infrastrukturministerium den angesetzten Termin nicht bestätigt habe und die ersten Gespräche mit den Musikern für das nächste Festival bereits in den folgenden Wochen beginnen sollten.[6] Rock am Ring fand 2013 jedoch wie geplant statt und stellte einen neuen Besucherrekord mit 87.000 Besuchern auf.[2]
Weggang vom Nürburgring (2014–2015)
Zum 30. Mai 2014 gab der Veranstalter bekannt, dass das Festival im Jahr 2014 zum letzten Mal am Nürburgring stattfinden werde, da der Betreiber der Rennstrecke den Vertrag gekündigt habe.[7] Laut einem Beitrag der Rhein-Zeitung habe der Betreiber der Rennstrecke eine Erhöhung des Anteils um 25 Prozent gefordert, gleichzeitig koste Rock am Ring laut Veranstalter zwei bis drei Millionen Euro mehr als das Schwesterfestival Rock im Park. Für eine Fortführung des Musikfestivals stünden zum damaligen Zeitpunkt zudem sechs neue Standorte zur Verfügung, einer davon in Rheinland-Pfalz.[8] Am Ende kamen das JHQ Rheindahlen nahe Mönchengladbach und der ehemalige Militärflugplatz Mendig in die engere Auswahl. Nach langen Verhandlungen mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) und der Stadt Mendig fiel die Entscheidung auf Mendig, obwohl die Gemeinde kleiner und die Region strukturschwächer ist.[9] In der Begründung lobte Lieberberg das große Entgegenkommen der Stadt Mönchengladbach, doch die Verhandlungen mit der Bima liefen äußerst zäh.[10] Der Standort sei zwar perfekt, der Juni-Termin aufgrund der „langwierigen Verhandlungen“ mit der Bima jedoch nicht zu halten, was eine Absage an den Standort zur Folge hätte.[11]
Rock am Ring in Mendig (2015–2016)
Die Nürburgring-Gesellschaft Capricorn plante nach dem Wegfall des „Rock am Ring“ mit dem Veranstalter DEAG Deutsche Entertainment für 2015 ein neues Festival namens „Grüne Hölle Rock“ für den Nürburgring. Im Frühjahr 2015 wurde jedoch das Scheitern dieses Vorhabens bekannt, nachdem die beiden Unternehmen sich im Kostenstreit um „Grüne Hölle Rock“ entzweit hatten. Stattdessen veranstaltete die DEAG ihr neues Festival in der Veltins-Arena Gelsenkirchen.[12]
Das erste Rock-am-Ring-Festival in Mendig wurde 2015 von einem schweren Gewitter überschattet. Ein Blitzeinschlag im Backstage-Bereich verletzte zunächst acht Festivalmitarbeiter, weitere Einschläge auf dem Zeltplatz verletzten 25 Besucher.[13]
2016 startete das Festival mit einem neuen Besucherrekord von 92.500 Besuchern. Wettertechnisch wurde der Auftakt des Festivals erneut von schweren Unwettern begleitet. Starkregen sorgte dafür, dass die Auftritte der Bands zunächst unterbrochen werden mussten. Ein Blitzeinschlag verletzte am Abend des Festival-Freitags 15 Personen schwer, weitere 57 wurden leicht verletzt. Zwei Personen mussten wiederbelebt werden.[14]
Da sich am Festival-Samstag eine Verschärfung der Wetterlage abzeichnete, wurde das Festival auf Anweisung der Genehmigungsbehörde zunächst vorläufig unterbrochen und das Festivalgelände geräumt.[15][16] Nachdem das Programm für einige Stunden erneut aufgenommen worden war, entzog die Verbandsgemeinde Mendig dem Veranstalter die Genehmigung zur Fortführung des Festivals am dritten Festivaltag, sodass das Festival abgebrochen wurde.[17] Lieberberg kritisierte die Entscheidung der Verbandsgemeinde Mendig. Es sei nicht gerade eine „Sternstunde der verantwortlichen Behörden“ gewesen.[18]
Rückkehr zum Nürburgring (2016–2019)
Im Dezember 2016 gab der Veranstalter bekannt, dass Rock am Ring 2017 aus wirtschaftlichen Gründen wieder am Nürburgring stattfinden werde.[19]
Am Abend des 2. Juni 2017, dem ersten Tag des Festivals, wurde die mit etwa 85.000 Besuchern ausverkaufte Veranstaltung gegen 21 Uhr während eines Auftritts der Düsseldorfer Band Broilers unterbrochen und das Festivalgelände geräumt. Als Grund wurde eine terroristischeGefährdungslage genannt. Weitere für den Freitagabend geplante Auftritte entfielen, unter anderem der des Headliners Rammstein und der des Rappers Marteria.[20] Noch am selben Abend wurden in Hessen drei Männer festgenommen und überprüft. Zwei der Männer, die der salafistischen Szene in Hessen zugerechnet werden, hatten Zugangsberechtigungen in Form von Armbändern, die ihnen direkten Zugang zu vielen Festivalbereichen ermöglichten. Einer der Männer habe zudem im Verdacht gestanden, Bezug zur terroristischen Szene zu haben. Am Vormittag des 3. Juni gab die Polizei nach einer Durchsuchung des Veranstaltungsgeländes und einer Überprüfung der Wohnungen der Verdächtigen jedoch Entwarnung, der Verdacht eines drohenden Anschlags hatte sich nicht erhärtet, sodass das Festival am Samstagmittag fortgesetzt werden konnte. Die Zugangsberechtigungen zum Festivalgelände hatten die zwei Hauptverdächtigen aufgrund einer kurzfristigen Personalanforderung eines externen Sicherheitsdienstleisters erhalten.[21][22]
Das Festival in Zeiten der Corona-Pandemie (2020–2021)
Am 16. April 2020 gab der Veranstalter bekannt, dass das Rock-am-Ring-Festival und das Rock-im-Park-Festival 2020 aufgrund des wegen der Corona-Pandemie erlassenen und bis zum 31. August 2020 geltenden Verbotes aller Großveranstaltungen abgesagt werden.[23] Bereits erworbene Tickets konnten für das jeweilige Festival des Folgejahres kostenfrei umgetauscht werden. Alternativ wurde ab dem 15. Juli 2020 auch eine vollständige Rückerstattung des Kaufpreises angeboten.[24] Es sollte keine Änderungen bei den geplanten Headlinern geben.[25] Von Seiten des Veranstalters hieß es am 25. September 2020, dass der Großteil der Ticketbesitzer die Umtauschmöglichkeit wahrgenommen habe und so für den Vorverkauf nur noch ein Restkontingent an Eintrittskarten zur Verfügung stehe.[26]
Am 10. März 2021 wurde „vor dem Hintergrund der weiterhin unsicheren Infektionslage“ die Absage der beiden Schwesterfestivals für das Jahr 2021 bekanntgegeben.[27] Aufgrund des erneuten Ausfalls wurde das Festival im April 2021 vom Deutschen Kulturrat in die Vorwarnstufe der Roten Liste 2.0 aufgenommen.[28]
Rock am Ring ohne Marek Lieberberg (seit 2021)
Aufgrund diverser Umstrukturierungen bei den Veranstalterfirmen wurde 2021 bekannt, dass der langjährige Hauptverantwortliche Marek Lieberberg nicht mehr länger mit dem Festival verbunden sein werde.[29] Im Zuge der Veränderung wurde fortan auch das Logo von Rock am Ring und die Namen der Bühnen geändert.
2022 konnte das Festival erstmals nach der Corona-Pandemie wieder stattfinden und erreichte mit 90.000 zahlenden Zuschauern die höchste Besucherzahl seit 2016.[30]
Die Ticketverkäufe für die Festivalausgabe 2023 liefen schleppend. Es wurde die Vermutung aufgeworfen, dies liege an den höheren Ticketpreisen. Seitens des Veranstalters wurde zudem erwogen, die mangelnden Ticketverkäufe könnten mit inflationsbedingten Sparmaßnahmen der Fans zusammenhängen. Gleichzeitig verlief der Verkauf anderer Festivaltickets, deren Preise gleichermaßen angehoben wurden, deutlich besser.[31] Zu Ostern wurde versucht, den Verkauf mit einer Rabattaktion anzukurbeln, im Rahmen derer die Weekendtickets sogar günstiger als in der "Early Bird"-Phase zu haben waren, was zu Verstimmungen unter denjenigen Fans führte, die sich schon frühzeitig ein Ticket verschafften.[32][33]
Der Vorverkauf für 2024 verlief erfolgreicher, woraufhin seitens der Veranstalter explizit eine weitere kurzfristige Rabattaktion ausgeschlossen wurde.[34][35] Mit wieder deutlich mehr Besuchern, teils stärkerem Wind aber grundsätzlich gutem Wetter und insgesamt friedlich verlief das Festival im Jahr 2024.[36]
Vom 6. bis 8. Juni 2025 steht eine Jubiläumsausgabe von Rock am Ring an, mit der das Festival sein 40-jähriges Bestehen feiert.[37] Bereits gegen Ende des Festivals 2024 wurde die amerikanische Metalband Slipknot als erster Headliner für 2025 angekündigt. Die Band feiert dann selbst das Jubiläum ihres gleichnamigen Debütalbums. Im Unterschied zu den Ausgaben in den Vorjahren sind Auftritte auf vier statt drei Bühnen geplant.[38] Die Weekendtickets starteten im Vorverkauf mit 179 € und somit gleichzeitig 20 € günstiger als im Vorjahr.[39] Die Tickets verkauften sich rasch - zum günstigsten Preis waren sie lediglich die erste Stunde lang erhältlich.[40] Kurz später wurde zusätzlich die Einrichtung eines neuen Campingplatzes angekündigt, des "Racetrack Rock'n'Roll Campings" direkt auf der Rennstrecke.[41]
Besonderheiten, Gelände und Infrastruktur
Seit 1997 findet Rock im Park in Nürnberg statt, gleichzeitig zu Rock am Ring in der Eifel. Normalerweise spielen auf dem Zwillingsfestival dieselben Bands, es kommt aber z. B. durch Terminschwierigkeiten vor, dass einzelne Bands nur auf einem der beiden Festivals zu sehen sind.
Ein wichtiger Bestandteil des Festivals ist das Campen rund um das Festivalgelände, dessen Charakter sich jedoch im Laufe der Zeit gewandelt hat: In den ersten Jahren waren vor allem kleine Zelte und wenige Kleintransporter zu sehen. Inzwischen wird das Bild zunehmend von Pavillons und Wohnmobilen geprägt. Im Laufe der Zeit waren auch vermehrt Großfahrzeuge wie Lkw auf den Campingplätzen anzutreffen, bevor diese verboten wurden. Da früher alte Couchgarnituren und Sofas liegengelassen wurden, darf man diese nicht mehr mitbringen. Die Campingflächen haben eine Gesamtgröße von etwa 80 Hektar, hinzu kommen Parkflächen von ebenfalls circa 80 Hektar. Über die Flächen verteilen sich circa 30 Kilometer Zaun, 80 mobile Lichtmasten und 10 Kilometer Wasserleitungen.[2]
Für die Veranstaltung werden 83 Stromgeneratoren, davon alleine 35 für Gastronomie, circa 500 Lautsprecher, knapp 56 Kilometer Stromkabel, fast 2000 Meter Traversen und insgesamt 7 LED-Leinwände benötigt.[2]
Für das Festival arbeiten etwa 132 Stagehands, 15 Techniker und 700 Security-Kräfte, die mit circa 300 Funkgeräten ausgestattet sind.[2]
Das Festivalgelände im Jahr 2017
Namensstreitigkeiten
Folgende Teile diesen Abschnitts scheinen seit 2016 nicht mehr aktuell zu sein:
Am 12. Juni 2014 meldete der deutsche Metal Hammer unter Berufung auf eine Meldung von Focus Online, dass die Betreiber des Nürburgrings eine einstweilige Verfügung über die weitere Nutzung der Marke „Rock am Ring“ erwirken wollten.[42]
In erster Instanz wurde entschieden, dass der Name sowohl Lieberberg als auch dem Ringbetreiber gehöre.[43]
Nach einer erneuten Prüfung des Urteils durch die Anwälte Lieberbergs wurde im Juli Berufung beim Oberlandesgericht Koblenz eingereicht. Dieses entschied Ende August 2014 in einer einstweiligen Verfügung, dass der Name der Marke „Rock am Ring“ Lieberberg gehöre.[44] Die Entscheidung im Hauptverfahren steht noch aus und war für Juli 2016 angekündigt.[45]
Veranstalter
Das Festival wurde seit seiner erstmaligen Durchführung 1985 durch Marek Lieberberg und sein Unternehmen „Marek Lieberberg Konzertagentur GmbH & Co. KG“ veranstaltet. Im Jahr 2000 verkaufte Lieberberg das Unternehmen teilweise an die Ticketing-Gesellschaft Eventim, blieb aber Geschäftsführer und somit auch weiterhin für das Festival verantwortlich.
In den folgenden Jahren spannte Lieberberg zudem auch seinen Sohn André Lieberberg zunehmend in die Organisation des Festivals ein. 2015, rund zwei Monate nach der erstmaligen Austragung des Festivals in Mendig, wechselten beide zum amerikanischen Entertainment-Konzern Live Nation Entertainment, mit dem sie bereits zuvor unter anderem bei der Künstlerbuchung für Rock am Ring intensiv zusammenarbeiteten.[46] Eventim blieb weiterhin Eigentümerin der Marek Lieberberg Konzertagentur, benannte diese aber in „eventimpresents GmbH & Co. KG“ um. Auch die Namensrechte an den Festivals behielt man. Mit der Durchführung des Festivals wurde aber Live Nation beauftragt, sodass Lieberberg seinen Einfluss auf das Festival behielt.
Anfang 2021 wurde bekannt, dass Eventim die nur ein Jahr alte Konzertagentur „DreamHaus GmbH“ übernahm. Diese setzt sich zu einem großen Teil aus Personal zusammen, das zuvor bei Live Nation und der Marek Lieberberg Konzertagentur als Manager tätig war. DreamHaus solle ab der Ausgabe 2022 die Durchführung von Rock am Ring übernehmen. Als Geschäftsführer von DreamHaus und Veranstalter des Festivals tritt Matt Schwarz auf, der zuvor bei Live Nation Chief Operating Officer war.[47][48]
Das Festival für 2021 sollte zunächst noch von Live Nation produziert werden, wurde aber einen Monat später abgesagt. Marek und Andre Lieberberg sind seither nicht mehr mit dem Festival verbunden.
Im Zuge der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Krise wurden in Deutschland alle Großveranstaltungen bis zum 31. August 2020 untersagt. Dies wurde auf einer Pressekonferenz mit der Bundeskanzlerin am 15. April 2020 verkündet.[64]
Umtausch des Vorjahrestickets möglich;[65] VVK: 209 € + Kosten für Campingplatz
Das Festival wurde 2021 „vor dem Hintergrund der weiterhin unsicheren Infektionslage“ erneut abgesagt. Dies kommunizierte der Veranstalter am 10. März 2021.
Der ursprünglich geplante Auftritt der Band Bad Omens wurde wegen der Burnout-Erkrankung des Sängers Noah Sebastian abgesagt. Ebenfalls wurde der Auftritt der Band Malevolence wegen anstehenden Geburt des Kindes eines Bandmitgliedes abgesagt.[71]
Den Slot für den letzten Song des Sets überließen Querbeat der Kölner Band The Red Flags.[74]
Medienpartner
Der WDR Rockpalast war von 2001 bis 2008 bei Rock am Ring und hat teilweise beide Bühnen ab Nachmittag komplett aufgezeichnet. Bis 2002 wurde das Festival live in der ARD gesendet: Ab ca. 23 Uhr live und danach die Bands in umgekehrter Reihenfolge bis zum frühen Morgen. Mit der aufkommenden Präsenz von MTV haben sich beide Sender arrangiert, hinter der Bühne zusammengearbeitet und Programm und Technik geteilt. Der Musiksender MTV war einige Jahre Medienpartner, der die Veranstaltungen aufzeichnete. Zwischenzeitlich war der Südwestrundfunk mit seinen Radioprogrammen SWR3 und Dasding sowie dem Fernseh-Digitalkanal EinsPlus Medienpartner. Zusätzlich bot der SWR auf dem Festivalgelände auf einer eigenen UKW-Frequenz ein Festivalradio unter dem Namen SWR3-RaR bzw. SWR3-Rock am Ring an, das auch über DAB+ im SWR-Sendegebiet empfangbar war.
Seit 2018 hat bigFM die Medienpartnerschaft für Rock am Ring übernommen und bietet im Gebiet um das Festival seinerseits ein spezielles Radioangebot unter der Bezeichnung „bigFM Ring Radio“ auf der UKW-Frequenz 87,7 MHz an.[75] Ein großer Teil der Auftritte wurde zudem auf dem Portal „MagentaMusik“ der Deutschen Telekom als Livestream angeboten und nach dem Festival in der Mediathek von MagentaTV per Abruf zur Verfügung gestellt.[76] Besonders war dabei, dass auch 360°-Kameras eingesetzt wurden: Diese erlaubten dem Zuschauer, sich auf der Bühne frei umzusehen. Außerdem wurde am 2. Juni 2018 in 3sat von 20:15 Uhr bis 0:20 Uhr Live vom Nürburgring gesendet. Am 8. Juni 2019 sendete 3sat erneut eine Sondersendung mit einer Länge von 4 Stunden. In dieser wurden sowohl aufgezeichnete, als auch Live-Auftritten von Alice In Chains, Bring Me The Horizon, The Smashing Pumpkins, SDP, Foals und The 1975 gezeigt.
Im Jahr 2022 änderte sich der Streaming-Partner ein weiteres Mal. Auf dem Portal RTL+ wurde das komplette Programm beider Hauptbühnen live übertragen und eine Auswahl von Konzerten im Anschluss zum Abruf bereitgestellt.[77] Die Partnerschaft erstreckte sich auch auf die beiden Folgejahre 2023 und 2024.[78][79]
Rezeption
Mitte 2021 kritisierte Carolin Kebekus den geringen Frauenanteil in den auftretenden Bands und merkte an, dass zuletzt eine 2005 als Headliner angekündigte Musikgruppe mit Frontfrau auftrat. Als Gegenveranstaltung fand am 6. Juni 2022 das DCKS Festival in Köln mit rein weiblicher und diverser statt.[80][81][82]
Die Punkband Akne Kid Joe schrieb einen zweiteiligen Song über die Festivals Rock am Ring und Rock im Park mit dem Titel RiP / RaR, der sich auf dem 2021 erschienenen Album Die Jungs von AKJ befindet und zu dem es einen offiziellen Videoclip gibt.[83]
Literatur
Christof Graf: Rock am Ring – 30 Jahre sind nicht genug. 1985-2015. 1. Auflage. Hannibal Verlag, Höfen 2015, ISBN 978-3-85445-433-5.
↑Teurer Festival-Sommer: Rock am Ring erwartet Tausende Besucher weniger. In: Der Spiegel. 2. Juni 2023, ISSN2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 28. Juli 2024]).