Melissa Etheridge

Melissa Etheridge bei einem Konzert in Nürnberg 2022
Melissa Etheridge, 2008

Melissa Lou Etheridge (* 29. Mai 1961 in Leavenworth, Kansas) ist eine US-amerikanische Singer-Songwriterin und Rockmusikerin. Sie wurde mit einem Oscar und zwei Grammys ausgezeichnet.

Leben

Melissa Etheridge wurde 1961 als Tochter einer Computerspezialistin und eines Mathematiklehrers in Kansas geboren. Seit ihrem achten Lebensjahr spielt sie Gitarre und schreibt Lieder, im Alter von 13 Jahren hatte sie ihren ersten Auftritt vor Publikum.

1987 unterschrieb Melissa Etheridge ihren ersten Plattenvertrag bei Island Records, nachdem Labelgründer Chris Blackwell sie in einem kleinen Club in Long Beach in Kalifornien entdeckt hatte. 1988 erschien ihr erstes Album Melissa Etheridge, für dessen Verkaufszahlen sie mehrfach Platin erhielt: „eines der erstaunlichsten Debütalben der 80er“ (All Music Guide).[1] Dies gelang ihr ebenfalls mit den Alben Yes I Am (1994) und Your Little Secret (1996); zudem erhielt sie für zwei weitere Alben Platin und für ein weiteres Gold.

Melissa-Etheridge-Konzertticket, 1995

Melissa Etheridge lebt offen lesbisch, wozu sie sich 1993 öffentlich auf der Vereidigungsfeier von Bill Clinton bekannte. 1997 und 1998 wurde sie gemeinsam mit ihrer langjährigen Freundin Julie Cypher durch Samenspende von David Crosby Mutter zweier Kinder, die Cypher austrug. 2000 trennten sich die beiden und teilen sich seitdem das Sorgerecht. Von 2003 bis 2010 lebte Etheridge mit der Schauspielerin Tammy Lynn Michaels, mit der sie ebenfalls zwei Kinder (* 17. Oktober 2006) hat, in einer eingetragenen Partnerschaft.[2] Seit 2011 ist sie mit der Regisseurin und Produzentin Linda Wallem liiert und seit Juni 2014 verheiratet.[3] Etheridge ist eine bekannte Frauenrechtlerin und LGBT-Unterstützerin. Sie hat mehrfach die Demokratische Partei der USA unterstützt.

Im Oktober 2004 gab Etheridge bekannt, dass sie an Brustkrebs erkrankt sei. Sie unterzog sich erfolgreich mehreren Operationen und einer Chemotherapie und teilte im Frühjahr 2005 mit, dass sie die Krankheit überstanden habe. Im Februar 2005 trat sie bei den Grammy Awards auf, wo sie im Duett mit Joss Stone als Hommage an Janis Joplin deren Titel Piece of My Heart sang.[4] 2007 verarbeitete sie ihre Krebserkrankung im Song Message to Myself.

2006 arbeitete sie an der Musik zum Film Bärenbrüder 2. Sie schrieb und sang die Lieder It Will Be Me und Welcome to this Day. Ebenfalls sang sie Feels Like Home, ein Duett mit Josh Kelley. 2007 erschien Etheridges Album mit dem Titel The Awakening, 2010 folgte Fearless Love. Im Februar 2011 übernahm sie die Rolle des St. Jimmy im Rock-Musical American Idiot am Broadway.[5] 2018 wurde sie in die Academy of Motion Picture Arts and Sciences berufen, die jährlich die Oscars vergibt.[6]

Auszeichnungen

Sie gewann zweimal den Grammy für ihre Songs Ain’t It Heavy (1992) und Come to My Window (1994), der neben Like the Way I Do und Bring Me Some Water als ihr bekanntester Song gilt.

2007 wurde sie für I Need to Wake Up, das sie für den Al-Gore-Film Eine unbequeme Wahrheit geschrieben hatte, für einen Grammy nominiert und gewann den Oscar für den Besten Song.[7] Im September 2011 erhielt sie einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame in der Kategorie Musikaufnahmen.

Diskografie

Studioalben

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[8]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1988 Melissa Etheridge DE36
Gold
Gold

(22 Wo.)DE
AT16
Gold
Gold

(2 Wo.)AT
US22
Doppelplatin
×2
Doppelplatin

(65 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 2. Mai 1988
Produzenten: Melissa Etheridge, Niko Bolas, Craig Krampf, Kevin McCormick
1989 Brave and Crazy DE7
(27 Wo.)DE
AT14
(17 Wo.)AT
CH7
(10 Wo.)CH
UK63
(1 Wo.)UK
US22
Platin
Platin

(58 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 11. September 1989
Produzenten: Melissa Etheridge, Niko Bolas, Kevin McCormick
1992 Never Enough DE12
(24 Wo.)DE
AT7
(10 Wo.)AT
CH12
(8 Wo.)CH
UK56
(1 Wo.)UK
US21
Platin
Platin

(26 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 17. März 1992
Produzenten: Melissa Etheridge, Kevin McCormick
1993 Yes I Am DE31
(11 Wo.)DE
AT22
(5 Wo.)AT
CH17
(5 Wo.)CH
US15
Sechsfachplatin
×6
Sechsfachplatin

(138 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 21. September 1993
Produzenten: Melissa Etheridge, Hugh Padgham
1995 Your Little Secret DE26
(24 Wo.)DE
AT30
(15 Wo.)AT
CH23
(17 Wo.)CH
UK85
(1 Wo.)UK
US6
Doppelplatin
×2
Doppelplatin

(41 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 14. November 1995
Produzenten: Melissa Etheridge, Hugh Padgham
1999 Breakdown DE14
(7 Wo.)DE
AT45
(2 Wo.)AT
CH38
(4 Wo.)CH
US12
Gold
Gold

(18 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 5. Oktober 1999
Produzenten: Melissa Etheridge, John Shanks
2001 Skin DE10
(8 Wo.)DE
AT35
(4 Wo.)AT
CH65
(5 Wo.)CH
US9
(12 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 10. Juli 2001
Produzenten: Melissa Etheridge, David N. Cole
2004 Lucky DE18
(7 Wo.)DE
AT40
(5 Wo.)AT
CH51
(3 Wo.)CH
US15
(13 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 10. Februar 2004
Produzenten: Melissa Etheridge, David N. Cole, Ross Hogarth, Rick Parashar, John Shanks
2007 The Awakening DE18
(4 Wo.)DE
AT57
(1 Wo.)AT
CH87
(2 Wo.)CH
US13
(6 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 25. September 2007
Produzenten: Melissa Etheridge, David N. Cole
2008 A New Thought for Christmas US113
(6 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 30. September 2008
Produzenten: Melissa Etheridge, David N. Cole
2010 Fearless Love DE10
(6 Wo.)DE
AT26
(3 Wo.)AT
CH51
(2 Wo.)CH
US7
(10 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 27. April 2010
Produzenten: Melissa Etheridge, John Shanks
2012 4th Street Feeling DE25
(3 Wo.)DE
AT50
(1 Wo.)AT
US18
(4 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 4. September 2012
Produzenten: Jacquire King, Steve Booker
2014 This Is M. E. DE41
(2 Wo.)DE
AT61
(1 Wo.)AT
CH96
(1 Wo.)CH
US21
(4 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 30. September 2014
Produzenten: Jerry Wonda, RoccStar, Jerrod Bettis, Jon Levine, Melissa Etheridge
2016 Memphis Rock and Soul DE52
(1 Wo.)DE
AT50
(1 Wo.)AT
CH63
(1 Wo.)CH
US34
(2 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 7. Oktober 2016
Produzent: John Burk, Melissa Etheridge
2019 The Medicine Show DE29
(2 Wo.)DE
AT74
(1 Wo.)AT
CH44
(1 Wo.)CH
US95
(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 12. April 2019
2021 One Way Out DE30
(1 Wo.)DE
AT59
(1 Wo.)AT
CH31
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 17. September 2021

Literatur

  • Melissa Etheridge, Laura Morton: Offen und ehrlich. Die Autobiografie – Hannibal Verlag (April 2002); ISBN 3854452152.

Quellen

  1. Vik Iyengar: Melissa Etheridge. In: All Music Guide. www.allmusic.com, abgerufen am 28. März 2008 (englisch): „one of the most stunning debut albums of the 1980s.“
  2. Melissa and Tammy Etheridge have ended their nearly nine-year relationship (Memento vom 20. April 2010 im Internet Archive)
  3. Melissa Etheridge hat “Ja” gesagt. In: Boulevard. 1. Juni 2014. Auf Kreiszeitung.de, abgerufen am 6. November 2022.
  4. Melissa Etheridge (feat. Joss Stone) ~ Piece Of My Heart (Janis Joplin Tribute) (Memento vom 22. August 2013 im Internet Archive)
  5. Erica Futterman: Melissa Etheridge Makes Her Broadway Debut in 'American Idiot'. In: Rolling Stone. 2. Februar 2011, abgerufen am 15. Januar 2021 (amerikanisches Englisch).
  6. Academy invites 928 to Membersphip. In: oscars.org (abgerufen am 26. Juni 2018).
  7. The Advocate: The Departed Wins Best-picture Oscar on a Night Heavy with Gays, 27. Februar 2007
  8. Chartquellen: DE AT CH UK US
Commons: Melissa Etheridge – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien