Axel Bosse, auch genannt Aki Bosse (* 22. Februar1980 in Braunschweig), ist ein deutscherPopmusiker. Die Band, die ihn bei Aufnahmen und Live-Auftritten unterstützt, nennt sich ebenfalls Bosse.
Im Alter von 17 Jahren unterschrieb er mit seiner damaligen Band Hyperchild den ersten Plattenvertrag beim Major-LabelSony Music Entertainment. Bereits die erste Single konnte sich in den Charts platzieren, dennoch löste sich die Band nach zwei Jahren wegen kreativer Differenzen auf. Als Sänger von Hyperchild hatte er sein erstes Fernsehinterview mit Mola Adebisi auf VIVA.[3] Nach Auflösung der Band startete er eine Solokarriere und nannte sich ab dem Jahr 2003 nur noch Bosse. Zu diesem Zeitpunkt stießen Schlagzeuger Björn Krüger, Gitarrist Thorsten Sala und Bassist Theofilos Fotiadis (Ex-Mitglieder von Uncle Ho und Heyday) dazu und bildeten, zusammen mit Pianist Tobias Philippen (PeterLicht), den Kern von Bosses Live-Band.
Die aktuelle Besetzung (2016) besteht aus Thorsten Sala (Gitarre), Theofilos Fotiadis (Bass, Bass-Ukulele), Stefan Lenkeit (Keyboards), Chris Heiny (Schlagzeug, Percussion), Niklas Hardt (Cello), Martin Wenk (Trompete, Waldhorn, Gitarre) und Valentine Romanski (Backing Vocals, Keyboards). Seit dem Ausstieg von Valentine im Herbst 2021 ist die Sängerin Bowie als Unterstützung bei den Backing Vocals und Keyboard mit dabei.
2005 erschien bei dem Label EMI das DebütalbumKamikazeherz und Bosse spielte mit seiner Band als Vorgruppe von Such a Surge, Madsen und Mando Diao.[4] 2006 folgte das zweite Soloalbum Guten Morgen Spinner, das zusammen mit Produzent Moses Schneider in nur sieben Tagen eingespielt wurde. Im folgenden Jahr trennte sich Bosse von dem Label. Anfang 2009 veröffentlichte er das Album Taxi, in Kooperation mit seinem Management Scoop Music und dem Vertrieb von Rough Trade Distribution, selbst. Aus der Zusammenarbeit mit Jochen Naaf (PeterLicht, Polarkreis 18) wurden drei Singles ausgekoppelt. Im Anschluss arbeitete Bosse mit dem Elektro-DJ Oliver Koletzki zusammen. Der Song U-Bahn wurde ebenfalls 2009 auf Koletzkis Plattenlabel Stil vor Talent veröffentlicht.
Das Album Wartesaal, auf dem Bosse zwölf neue Songs geschrieben hatte, erschien Anfang 2011; das Lied Frankfurt/Oder, ein Duett mit der Schauspielerin Anna Loos von der Band Silly, wurde bereits früher aufgenommen. Mit diesem Titel trat Bosse beim Bundesvision Song Contest 2011 für Niedersachsen an und belegte den dritten Platz. Die von der niederländischen Band Bløf zusammen mit der flämischen Sängerin Geike Arnaert aufgenommene Cover-Version Zoutelande erreichte im Januar und Februar 2018 in den niederländischen Hitlisten Platz 1 der Mega Top 50 und Dutch Top 40 sowie Platz 3 der Dutch Charts.[5][6][7][8]
Am 8. März 2013 erschien mit Kraniche sein fünftes Album, bei dessen Produktion Philipp Steinke beteiligt war, der auch für das Duo Boy produzierte. Einige Songs schrieb Bosse in Istanbul, wo er mehrere Monate mit seiner Frau und seiner Tochter verbrachte. In Umbrien richtete Steinke ein Musikstudio in einem Landhaus ein, wo das Album teilweise aufgenommen wurde.[9] Einflüsse seiner Reise nach Istanbul und Umbrien sind erkennbar, beispielsweise kommt im Song Istanbul das Saz zum Einsatz. Im Vergleich zu seinen beiden Vorgängeralben Taxi und Wartesaal sind hier die Arrangements umfangreicher, es kommen beispielsweise Chöre und Trompeten zum Einsatz.
Nach einer Auszeit im Jahr 2015 erschien mit Engtanz am 12. Februar 2016 das sechste Album, auf dem Axel Bosse sich als Songschreiber mit den Verbindungen zu Anderen und sich selbst auseinandersetzt. Dabei kam es unter anderem zu einer Zusammenarbeit mit Casper für den Song Krumme Symphonie.
Das Album erreichte als erstes Bosse-Album Platz 1 der Deutschen Charts.
2018 veröffentlichte Bosse das Lied Alles ist jetzt und kündigte damit auch sein kommendes gleichbenanntes Album an. Die darauf folgende „Alles ist jetzt!“-Tournee war mit über 100.000 Besuchern die bisher erfolgreichste.
2013 spielte Bosse in einem von Franz Dinda inszenierten Kurzfilm zu dessen Veröffentlichung Kavalier an Dame: 12 leidenschaftliche Poetkarten.[15]
Am 11. Oktober 2015 sang er sowohl solo als später auch ein Lied zusammen mit der Band Sportfreunde Stiller im Rahmen des Konzerts Wir. Stimmen für geflüchtete Menschen in München auf dem Königsplatz.[16] Zur „Sonntagssause“ im Jahr 2016 wurden daher 300 Flüchtlingshelfer eingeladen, Band und Crew spielten ohne Gage. Die Einnahmen in Höhe von 31.200 Euro wurden an Pro Asyl und an Hanseatic Help gespendet.[17][18]
Wartesaal erreichte erst 2021 seine Höchstplatzierung, zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung erreichte das Album mit Rang 16 seine höchste Chartnotierung.