Altstadt Bad Rodach mit südlicher und westlicher Vorstadt
Das Ensemble umfasst die Altstadt und die südlichen und westlichen Vorstädte der Stadt, die sich jüngst zu einem Thermalbad zu entwickeln begann. An einen erstmals 899 erwähnten ursprünglich königlichen Hof hatte sich im 11. Jahrhundert eine kleine dörfliche Siedlung gelegt. Südlich der Ansiedlung und südlich der hier vorbeiführenden Straße Coburg-Hildburghausen legte man um 1300 planmäßig eine städtische Siedlung an. Rodach erhielt 1362 von den Hennebergern das Stadtrecht und war Ende des 14. Jahrhunderts umwehrt. Nachdem es 1531 zur kursächsischen Landesfestung aufgewertet worden war, erfolgte eine neue Befestigung. Dieser Bering mit Mauerzügen, Türmen und Gräben umzieht die nördliche Stadthälfte zum größten Teil noch heute. Von den Stadttoren ist nur der Kupfersturm erhalten, der zum Schutz des abgegangenen Hildburghäuser Tores errichtet worden ist. Im Gefüge des südöstlichen Stadtquartiers ist der ehemalige Befestigungsring ebenfalls deutlich ablesbar, wenn hier auch nur ein kurzes Mauerstück erhalten ist. Die Nordhälfte der Stadt bewahrt einen altertümlichen Straßenverlauf. Hier erheben sich auch die wichtigsten Monumentalbauten: in der Ostecke die barock neuerbaute Pfarrkirche, 1755–58 von J. J. Deumler und in der Westecke das nach Plänen von Johann David Steingruber 1748/49 für Herzog Franz Josias errichtete ehemalige Jagdschloss. Die Südhälfte der Altstadt öffnet sich zum langgestreckten nach Süden sich etwas verjüngenden Marktplatz. Seine Platzwände wurden bei Stadtbränden 1825 und 1862 größtenteils zerstört, doch sind das Rathaus und die Anwesen Markt 4, 5 und 21 ältere Bauten. Bei Wiedererrichtung der Marktwestseite wurde der dahinterliegende Stadtmauerzug abgetragen und für die Neubauten wiederverwendet. Die bürgerliche Bebauung der Altstadt entspricht häufig dem Typ des städtischen geschlossenen Bauernhofs mit Fachwerkbauten des 19. Jahrhunderts und ist in den traufseitigen Wohnbauten oft klassizistisch-biedermeierlich geprägt. Sie setzt sich in den Vorstädten fort: in der Heldburger Straße, die den Marktplatz nach Süden über den ehemaligen Bering hinaus verlängert und in der Hildburghäuser Straße bis zur Friedhofskirche von 1742/49. (Aktennummer: E-4-73-158-1)
Stadtbefestigung
Die Stadtbefestigung aus dem 14. Jahrhundert besteht aus Mauerzügen, Türmen und Graben. Der Mauergürtel um die Nordhälfte der Stadt ist größtenteils erhalten. Im Süden sind Mauerstücke am Alten Mauerweg rückwärts von Wallgasse 1 erhalten.
Der erhaltene nördliche Mauerring verläuft entlang der Rückertstraße ab Schloßplatz 2 bis Schulgasse 3.
Mauerzug am Schloßplatz
Mauerzug am Schloßplatz
Mauerzug bei Schloßplatz 4
Turm bei Schloßplatz 4
Mauerzug bei Schloßplatz 6
Mauerzug bei Schloßplatz 6
Turmstumpf bei Schloßplatz 6
Mauerzug bei Schloßplatz 6
Stadtmauer, Turm, Alte Schule und Pfarrkirche St. Johannis bei Kirchgasse 5
Adelhäuser Feld; Bachwiesen; Eichelberg; Frauenberg; Hinter der Mühle; Hörlebach; Kleiner Hoher Rain; Lange Äcker; Loch; Mühlweg; Oberer Melm; Peterswiesen; Rodach; Ruhgärten; Räumwiesen; Sandberg; Schafruh; Schläglein; St 2205; Von Adelhausen nach Lempertshausen; Von Massenhausen nach Lempertshausen; Wüstenseewiesen (Standort)
Grenzsteine
Zahlreiche Grenzsteine Herzogtum Sachsen-Coburg und Sachsen-Meiningen, laufende Nummerierung (212 z. B. an der Straße nach Adelhausen/Hildburghausen), mittleres 19. Jahrhundert; an der Grenze zu Thüringen
Das zweigeschossige Eckhaus an der Kreuzung von Alexandrinenstraße und Grabenweg wurde im späthistoristischen Stil um 1905 gebaut. Es ist gekennzeichnet durch einen Erkerturm, Filial- und Treppengiebel sowie Fachwerk im Obergeschoss
Vierseithof, zweigeschossiges Fachwerkhaus mit Satteldach und Hochlaube, teilweise Verschieferung; Fachwerkscheune mit Satteldach, Kern 18. Jahrhundert
Zweigeschossiger verschieferter Fachwerkbau mit Halbwalmdach, Zwerchhausrisalit, 1892; die Güterhalle, ein Fachwerkgebäude von 1913, hat 135 Quadratmeter Nutzfläche.
Das Gotteshaus entstand nach einem Entwurf des Architekten Josef Rauschen aus dem Jahr 1953 und wurde 1957 konsekriert. Es hat einen trapezförmigen Grundriss mit einem nach Westen ausgerichteten Altar. Die West- und Nordfassade sind durch große, buntverglaste Fensterflächen gekennzeichnet. Südlich vom Kirchenschiff steht ein Campanile
Zweigeschossiger Schopfwalmdachbau. Es trägt die Jahreszahl „1690“ als Bezeichnung und wurde im 19. Jahrhundert umgebaut. Das Gebäude hat im Erdgeschoss genutete Ecklisenen und ein rustiziertes Portal. Das Fachwerkobergeschoss ist verkleidet.
Das zweigeschossige Fachwerkhaus aus dem 17./18. Jahrhundert steht am Markt in einer Ecklage zur Hildburghäuser Straße. Der Keller wurde wohl vor dem Dreißigjährigen Krieg errichtet. Das Gebäude hat ein Satteldach und einen stattlichen Giebel zur Hildburghäuser Straße. Es beherbergte bis 1986 den Gasthof Zum goldenen Löwen. Seitdem steht es leer. 2014 erwarb die Stadt das Anwesen.
Zweigeschossiger Satteldachbau; tonnengewölbter Keller, wohl Rest einer spätmittelalterlichen Gadenanlage; Ecktürmchen; Ladeneingang und -fenster um 1900
Zweigeschossiges Fachwerkhaus mit Satteldach, teilweise Verschieferung, 17./18. Jahrhundert; Stallflügel mit Holzlege; Fachwerkscheune 19. Jahrhundert;
Das Bauernhaus war das Wohnhaus eines Gutes, das nach dem Lehnsherr Johann Conrad Häublein zu Eisfeld benannt ist. Das Fachwerkgebäude stammt aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und wurde 1874 aufgestockt. 1912 wurde die Laube angebaut.
Zweigeschossige Zweiflügelanlage, 19. und frühes 20. Jahrhundert (im Kern 16./17. Jahrhundert); Wappenstein bezeichnet „1823“ und „1934“; neuromanische Scheune, bezeichnet „1838“
Zweigeschossiges Wohnhaus mit Satteldach und Zwerchhaus, Fachwerk, bezeichnet „1813“, Verschieferung des Wohnhauses 1892; Fachwerkscheune mit Satteldach
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↑Die Denkmalliste für Bad Rodach (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege S. 1, 6 und 7 sowie zwei ältere Schilder vor Ort bezeichnen das Bauwerk als Kupferturm. Eine Informationstafel der Stadt vor Ort aus dem Jahr 2016 benutzt dagegen den Namen Kupfersturm, der danach auf eine alteingesessene Familie Kupfer zurückgeht.