An der südlichen Grenze des Kreises, am Eschenberg bei Thanndorf (Jodłow) im Glatzer Schneegebirge, einem Teil der Sudeten an der Grenze Polens zu Tschechien, entspringt die Glatzer Neiße. Sie durchfließt den Kreis in nördlicher Richtung auf die Stadt Glatz zu und mündet nahe bei Opole in die Oder (Odra).
Am 1. Oktober 1932 wurde die Landgemeinde Neu Wilmsdorf aus dem Kreis Habelschwerdt in den Kreis Glatz umgegliedert.
Am 1. April 1938 wurden die preußischen Provinzen Niederschlesien und Oberschlesien zur neuen Provinz Schlesien zusammengeschlossen. Zum 18. Januar 1941 wurde die Provinz Schlesien aufgelöst. Aus den Regierungsbezirken Breslau und Liegnitz wurde die neue Provinz Niederschlesien gebildet.
Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet von der Roten Armee besetzt. Im Sommer 1945 wurde es von der sowjetischen Besatzungsmacht gemäß dem Potsdamer Abkommen unter polnische Verwaltung gestellt. Nachfolgend wurde die deutsche Bevölkerung, soweit sie nicht schon vorher geflohen war, größtenteils vertrieben. Die neu angesiedelten Migranten stammten teilweise aus Gebieten östlich der Curzon-Linie, die an die Sowjetunion gefallen waren.
Der Kreis Habelschwerdt gliederte sich zunächst in die Städte Habelschwerdt, Landeck und Mittelwalde, in Landgemeinden sowie in Gutsbezirke. Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 gab es ab dem 1. Januar 1934 eine einheitliche Kommunalverfassung für alle preußischen Gemeinden. Mit Einführung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 trat zum 1. April 1935 im Deutschen Reich eine einheitliche Kommunalverfassung in Kraft, wonach die bisherigen Landgemeinden nun als Gemeinden bezeichnet wurden. Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen; es galt weiterhin die Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. März 1881.
Heilbäder
Das zum Kreis gehörende Bad Landeck (Lądek Zdrój), dessen Quellen seit 700 Jahren bekannt sind, gehört zu den ältesten Kurorten Schlesiens. In dem 7 km südlich Habelschwerdt gelegenen Bad Langenau (Długopole Zdrój), das über drei kohlensäurehaltigen Quellen und Moorlager verfügt, begann der Kurbadebetrieb 1802. Zeitweise war auch Grafenort Kurort mit zwei Säuerlingen und einer Schwefelquelle.
Von Wölfelsgrund aus, das als Luftkurort bekannt ist, ist ein Aufstieg zum Glatzer Schneeberg möglich. Auch die Wallfahrtskirche Maria Schnee auf dem 850 m hohen Spitzigen Berg kann von Wölfelsgrund aus erreicht werden.
Gemeinden
Der Kreis Habelschwerdt umfasste zuletzt drei Städte und 87 Landgemeinden:[9][8]
Paul Hoecker (1854–1910); Kunstmaler, Professor an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München und Gründungsmitglied der Münchner Sezession
Königliches Statistisches Bureau: Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Schlesien und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. Dezember 1871. Berlin 1874, S. 156–163 (Faksimile in der Google-Buchsuche).
↑Statistisches Bureau zu Berlin (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des preußischen Staats. Duncker & Humblot, Berlin 1821, Schlesien, S.89 (books.google.de).
↑Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Mittheilungen des Statistischen Bureau’s in Berlin, Band 2. Einwohnerzahlen der Kreise. (books.google.de).