Ilbesheim liegt im Südteil des Alzeyer Hügellands auf der sogenannten „Ilbesheimer Lösschwelle“. Die Gemarkung wird zu etwa 87 Prozent landwirtschaftlich genutzt und weist keinerlei Waldfläche auf.[2]
Ilbesheim wurde im 8. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Man fand jedoch Gräber, die bereits aus der La-Tène-Zeit stammen. Die heute protestantische Dorfkirche besitzt einen romanischen Turm, der in die Epoche um 1100 datiert wird.
1756 beschwerten sich protestantische Ilbesheimer Einwohner beim Kaiser in Wien über die Einführung eines Mitbenutzungsrechtes (Simultaneum) ihrer Kirche für die Katholiken. Dazu wurden zweimal Gemeindedeputierte nach Wien entsandt, über die sich Kaiser Franz I. in seiner schriftlichen Antwort vom 28. Juli 1756 befremdet zeigt, da „die zuletzt hierher deputierte Ilbesheimer Gemeindsleute, welchen es allem Ansehen nach nur um Vermehrung der von der Gemeinde etwan ziehenden Tagegeldern seyn mag, bereits in den 2ten Monat nach erhaltener Auskunft allhier sich ohnnützlich aufhalten“.[4]
Am 11. Juni 1758 fand in Ilbesheim erstmals seit der Reformation wieder eine Fronleichnamsprozession statt. Die deshalb an den Kaiser gesandte Klageschrift der protestantischen Gemeinde zeichnet ein interessantes und buntes Bild der barocken Landfestlichkeit. Sie berichtet, die Katholiken ließen im „gegenwärtig laufenden Jahre, und zwar am 11ten Junii, eine solche öffentliche Procession in loco (=am Ort) anrichten, und dazu catholische Glaubensgenossen von 5 Stunden weit, nebst denen benachbarten, insonderheit der angrenzenden churpfälzischen Gemeinde Stetten, mit Fahnen, Gesang und Klang, auch mit Aufstellung von versamleten und berufenen auswärtigen Bauersleuten mit Gewehr versehenen 2 Compagnie, dergestalten anordnen […] daß unter diesem Aufzuge das hochwürdige Guth publice (=öffentlich) durch den […] catholischen Pfarrern circumgestired (=umhergezeigt), an verschiedenen Stellen im Ort öffentliche Messe gelesen, benedictiones (=Segen) ertheilet, und bey solchen geistlichen Actibus (=Handlungen) jedesmalen von dem aufgerichteten Bauerncommando Feuer gegeben“ wurde.[5]
Tatsächlich wurde die 1790 neu errichtete Kirche in Ilbesheim – wie viele andere Kirchen in der Pfalz – mit einer Trennwand ausgestattet, damit sie sowohl von der protestantischen als auch von der katholischen Gemeinde benutzt werden konnte. Erst im Jahr 1968 wurde die Trennwand entfernt.[6]
Ortsbürgermeister ist Dieter Schröder. Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 wurde er mit einem Stimmenanteil von 86,5 % in seinem Amt bestätigt.[9]
Wappen
Wappen von Ilbesheim
Blasonierung: „In Blau ein bewurzelter goldener Getreidehalm, belegt von zwei gekreuzten goldenen Eichenzweigen mit je einer goldenen Eichel und zwei goldenen Eichenblättern.“
Wappenbegründung: Es wurde 1937 vom Reichsstatthalter in Bayern verliehen und geht zurück auf ein Siegel aus dem Jahr 1683.
Das 1622 eingesetzte Gerichtssiegel zeigt einen Eichenzweig ohne Blätter, der mit einem Getreidehalm gekreuzt ist.
Sehenswürdigkeiten
Die Kirche in Ilbesheim war historisch (bis 1968) eine Simultankirche für die protestantischen und katholischen Gemeinden. Der Kirchturm geht noch auf einen Vorgängerbau aus dem 11. Jahrhundert zurück, das Kirchenschiff stammt aus dem Jahr 1790 und ersetzte einen älteren Vorgängerbau. Der ehemalige Kirchhof wurde jüngst in eine Parkanlage umgebaut. Die protestantische Gemeinde in Ilbesheim wird heute vom Pfarrer in Gauersheim betreut.[6]
Im Jahr 1968 errichtete die katholische Gemeinde die Kapelle St. Johannes auf dem Gleichen. Sie war Filiale der Pfarrkirche in Stetten und wird heute von Kirchheimbolanden aus betreut.[6]
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Hochebene um Ilbesheim verfügt über ertragreiche Lößböden, weshalb die Landwirtschaft historisch eine bedeutende Rolle spielte. Heute sind die meisten Einwohner Wegpendler, die in den nächstgelegenen Ballungszentren arbeiten.[6]
↑Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2024. Abgerufen am 28. Juni 2024.
↑Traueranzeigen Karl Best. In: Die Rheinpfalz. Rheinpfalz Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, Ludwigshafen, 19. Juni 2019, abgerufen am 5. August 2023.
↑Bürgermeister von Ilbesheim. In: Ortsgemeinde Ilbesheim. Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden, abgerufen am 5. August 2023.