Gehrweiler besitzt einen hohen Waldanteil und umfangreiche landwirtschaftlich genutzte Flächen in Form von Acker- und Weideland. Zu Gehrweiler gehört zusätzlich der Wohnplatz Gehrweilermühle.[2] Nachbargemeinden sind – im Uhrzeigersinn – Gundersweiler, Schweisweiler, Höringen und Heiligenmoschel. Im äußersten Osten der Gemarkung befindet sich ein sogenanntes Fünfländereck, an das Gehrweiler, Gundersweiler, Imsweiler, Schweisweiler und Höringen angrenzt.
Gewässer
Mitten durch Gehrweiler fließt der Moschelbach, der zunächst von links den Teufelslochgraben und innerhalb des Siedlungsgebiets von rechts den Höringerbach aufnimmt.
Geschichte
Gehrweiler wird 891 im Prestarievertrag des Bischofs Theotelach von Worms mit dem Grafen Erinfrid als „novale Jerisonis“ erstmals urkundlich genannt.[3] Das Dorf war später kurpfälzischer Besitz und fiel 1444 an das Herzogtum Pfalz-Zweibrücken.[4]
Laut einer undatierten Urkunde, die man um 1469 ansetzt, bekunden Pfalzgraf Ludwig I. von Pfalz-Zweibrücken, Abt Peter von Münsterdreisen sowie Pater Johann, Pfarrer von Rockenhausen und Konventuale von Münsterdreisen, dass sich im Dorf Gehrweiler bisher keine Kapelle befunden habe, weil es zur Pfarrei Rockenhausen gehöre. Da man jedoch „vor kurzer Zeit ein wundertätiges Muttergottesbild“ in den Ort gebracht habe, hätten die Bewohner eine Kapelle erbaut, welche vor drei Wochen geweiht worden sei. Für die bei der Weihe entstandenen Kosten, sowie zur Anschaffung von „Kelchen, Messgewanden, Altargezierden, Buchern und andere Notturfft“ erteilte der Pfalzgraf ein Sammelpatent und das Kloster Münsterdreisen ließ das Gotteshaus an den ihm früher gewährten Ablässen in vollem Umfang teilhaben.[5] Offenbar entwickelte sich eine Wallfahrt, wodurch sich auch das Dorf vergrößerte. Später erscheint der Heilige Jakob als Kapellenpatron.
Die Kapelle verfiel in der Reformationszeit, bis auf einen Rest, welcher später zu einem barocken Glockenturm ausgebaut wurde. Um den Turm gestalteten Mitglieder der Dorfgemeinschaft in Eigenarbeit eine Dorfmitte, die einen Laufbrunnen, einen Zunftbaum und Ruhezonen enthält.
Ortsbürgermeister ist Bernhard Kiefer (SPD). Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 85,92 Prozent erneut in seinem Amt bestätigt.[7]
Wappen
Wappen von Gehrweiler
Blasonierung: „In Silber und Blau schräg gerautet.“
Wappenbegründung: Die Rauten erinnern an die Wittelsbacher Herrschaft in Form von Pfalz-Zweibrücken und später Bayern
Kulturdenkmäler
Ortsmitte mit denkmalgeschütztem Glockenturm, Laufbrunnen und Zunftbaum
Gehrweiler ist geprägt von einer ländlichen, bäuerlich-handwerklichen Struktur. Bedeutung besitzt der Ort als Wohngebiet für Beschäftigte des nahen Großraums Kaiserslautern. In Gehrweiler wird mit der Paula Best-Schule eine Grundschule vorgehalten.
↑Wolfgang Haubrichs: Der Prestarievertrag des Bischofs Theotelach von Worms mit dem Grafen Erinfrid vom Jahre 891. Edition und Untersuchungen zur Onomastik und Siedlungsgeschichte. In: Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte 16. 1990, S. 1–83.
↑Michael Frey: Versuch einer geographisch-historisch-statistischen Beschreibung des königl. Bayer. Rheinkreises, Band 3 (Gerichts-Bezirk von Kaiserslautern), Speyer, 1837, S. 154; (Digitalscan).
↑Franz Xaver Glasschröder: Urkunden zur Pfälzischen Kirchengeschichte im Mittelalter, München, 1903, Seite 263, Urkundenregest Nr. 643