Benedikt Hoffmann wuchs in Recklinghausen auf und begleitete schon als Achtjähriger seinen Vater bei 5-km-Läufen. Als Jugendlicher spielte er zudem Fußball und lief an trainingsfreien Tagen weiterhin. Nach dem Abitur 2004 folgte zunächst ein Studium der Forstwirtschaft. Ab 2006 studierte er an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Biologie, Geographie und Chemie auf Lehramt. Von 2014 bis 2017 war er Lehrer am beruflichen Gymnasium in Titisee-Neustadt; seit September 2017 unterrichtet er am beruflichen Gymnasium in Tuttlingen. Benedikt Hoffmann wohnt in Stockach.[1]
Im Alter von 17 Jahren begann Benedikt Hoffmann mit dem Triathlon-Sport und war insgesamt acht Jahre lang als Triathlet aktiv.[2]
So wurde er 2007 Zweiter beim Rad-Lauf-Wettbewerb „König der Berge“[3] in Kirchzarten und 2008 Zweiter beim Freiburger Triathlon über die olympische Distanz (1 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen).[4] 2010 startete er in Wiesbaden bei den Europameisterschaften auf der Mitteldistanz und wurde Dritter der Altersklasse 25–29.
Im Alter von 28 Jahren konzentrierte er sich auf den Laufsport und legte den Schwerpunkt auf Bergläufe und den Marathonlauf. Zu seinen Vorbildern zählt er den ehemaligen japanischen Marathon- und Ultramarathonläufer Takahiro Sunada.[5]
2014 und 2015 lief Benedikt Hoffmann bei den nationalen Berglauf- und Marathon-Meisterschaften jeweils in die Top Sieben. Er wurde für die Berglauf-Weltmeisterschaften 2014 in Massa (ITA) nominiert, wo er einen 44. Platz erreichte, und für die Berglauf-Europameisterschaften 2015 in Porto Moniz (PRT) auf Madeira, die er mit einem 35. Platz beendete. Anschließend erweiterte Benedikt Hoffmann sein Wettkampf-Repertoire um den Ultramarathon. Mit einem Sieg und Streckenrekord beim 50-km-Ultramarathon Rodgau startete er in das Jahr 2016, das zu seinem bisher erfolgreichsten wurde.
Ein fünfter Platz im Einzel und ein dritter Platz mit der Mannschaft (Lukas Naegele 8. Platz; Thomas Kühlmann 21. Platz) bei den Berglauf-Weltmeisterschaften über die Langdistanz 2016 in Podbrdo, Gemeinde Tolmin (SVN)[6], ein dritter Platz bei den in den Tegelberglauf integrierten Deutschen Berglauf-Meisterschaften in Schwangau, ein 43. Platz bei den Berglauf-Weltmeisterschaften in Saparewa Banja (BGR), ein fünfter Platz bei den Deutschen Marathon-Meisterschaften im Rahmen des Frankfurt-Marathons und ein achter Platz bei den 50-km-Straßenlauf-Weltmeisterschaften 2016 in Doha (QAT) waren die Bilanz.
Auch 2017 begann mit einem Sieg im 50-km-Straßenlauf, beim Marburger Lahntallauf gewann Benedikt Hoffmann mit persönlicher Bestzeit und zwölftschnellster 50-km-Zeit 2017 weltweit. Im Sommer ging er im zweiwöchigen Abstand erst bei den Deutschen Berglauf-Meisterschaften in Bayerisch Eisenstein an den Start, wo er zum zweiten Mal nach 2012 DM-Berglauf-Silber holte, dann bei den Deutschen Meisterschaften im 100-km-Straßenlauf in Berlin, gekrönt durch seine erste DM-Goldmedaille und neuntschnellster 100-km-Zeit weltweit 2017. Anschließend folgten die Berglauf-Europameisterschaften in Kamnik (SVN) mit einem 31. Platz.
Die Teilnahme an beiden Meisterschaften innerhalb kurzer Zeit ohne ausreichende Regeneration blieben nicht ohne Kritik, etwa vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV).[7]
Besser als die Berglauf-EM lief die Teilnahme am schweizerischenJungfrau-Marathon mit einem sechsten Platz. Wie im Vorjahr nahm Benedikt Hoffmann 2017 bei den in den Frankfurt-Marathon integrierten Deutschen Marathon-Meisterschaften teil und erreichte in der Einzelwertung den siebten Platz, gewann allerdings mit der Mannschaft des TSG 1845 Heilbronn bestehend aus Holger Freudenberger und Markus Häcker nach 2015 und 2016 nicht erneut die Silbermedaille.
Nach Verbesserung seines zwei Jahre zuvor aufgestellten Streckenrekordes beim 50-km-Ultramarathon Rodgau im Januar 2018[8] folgten die durch einige heftige Regenschauer getroffenen Deutschen Marathon-Meisterschaften im Rahmen des Düsseldorf-Marathons im April 2018, bei denen Benedikt Hoffmann nach nicht optimaler Vorbereitung erstmals die Top Sieben verpasste und Zehnter wurde.[9]
Die im weiteren Jahresverlauf ausgetragenen in den Brockenlauf integrierten Deutschen Berglauf-Meisterschaften in Ilsenburg beendete Benedikt Hoffmann auf dem sechsten Platz, die Berglauf-Weltmeisterschaften in Canillo (AND) auf dem 22. Platz.
Um sich für die Berglauf-Europameisterschaften 2019 in Zermatt (CHE) zu qualifizieren, setzte der Deutsche Leichtathletik-Verband eine Teilnahme beim Gamperney‐Berglauf in Grabs (CHE) voraus.[10]
In Absprache mit DLV-Berglaufberater Kurt König qualifizierten sich Benedikt Hoffmann und Marcel Krieghoff jedoch stattdessen über den Lipizzanerheimat Berglauf mit integrierten Österreichischen Staatsmeisterschaften in Graden (AUT), wo Benedikt Hoffmann etwa eine Minute vor Marcel Krieghoff das Ziel erreichte.[11]
Letztendlich von Kurt König für die Berglauf-EM nominiert wurden Anton Palzer (ohne Qualifikationsnachweis bei einem Berglauf), Maximilian Zeus, Marc Schulze (beide qualifiziert über den Gamperney-Berglauf) und Marcel Krieghoff,[12] für die Nicht-Berücksichtigung von Benedikt Hoffmann nannte der DLV-Berglaufberater Kurt König auch auf Nachfrage keine Erklärung.[13] Benedikt Hoffmann nahm stattdessen am Vortag der Berglauf-EM beim Zermatt-Marathon teil und gewann diesen als zweiter deutscher Sieger.[14]
Bei den Berglauf-Weltmeisterschaften über die Langdistanz 2019 im argentinischenVilla La Angostura lief Benedikt Hoffmann auf den 21. Platz von insgesamt 88 Läufern im Ziel, zudem erreichte er mit der deutschen Mannschaft (Moritz auf der Heide 13. Platz, Florian Reichert 40. Platz) einen achten Platz von insgesamt 19 Mannschaften.
Im Juli 2020 gelang ihm ein ungewöhnlicher Weltrekord auf dem Laufband. Er lief den Marathon mit einer Neigung von 10 Prozent in 3:50:55 Stunden. Es war der schnellste Bergauf-Marathon, der jemals auf dem Laufband gelaufen wurde.[15]
↑Simon Schneider: Ultraläufer unterrichtet an Erler-Schule. In: schwaebische.de. 28. November 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. November 2018; abgerufen am 8. Dezember 2018.