Benedikt Hoffmann

Benedikt Hoffmann


Benedikt Hoffmann beim Köln-Marathon 2015

Nation Deutschland Deutschland
Geburtstag 9. März 1985 (39 Jahre)
Geburtsort RecklinghausenDeutschland
Größe 175 cm
Beruf Gymnasiallehrer
Karriere
Disziplin Langstreckenlauf
Ultramarathon
Verein PTSV Jahn Freiburg (bis 2012)
TSG 1845 Heilbronn (2013–2023)
TV Konstanz (seit 2024)
Trainer Manfred Steffny, Damian Kallabis
Status aktiv
Medaillenspiegel
Deutsche Meisterschaften 1 × Goldmedaille 5 × Silbermedaille 4 × Bronzemedaille
Logo des DLV Deutsche Meisterschaften
Silber Zell am Harmersbach 2012 Berglauf
Bronze München 2012 Marathon
Bronze Bergen 2013 Berglauf
Bronze Schwangau 2016 Berglauf
Silber Bayerisch Eisenstein 2017 Berglauf
Gold Berlin 2017 100 km Straße
Silber Grünheide 2019 50 km Straße
Bronze Wolfenbüttel 2022 50 km Straße
Silber Schönau am Königssee 2022 Berglauf
Silber Reit im Winkl 2024 Ultratrail
letzte Änderung: 11. Oktober 2024

Benedikt „Bene“ Hoffmann (* 9. März 1985 in Recklinghausen[1]) ist ein deutscher Berg-, Langstrecken- und Ultramarathonläufer, der auch im Triathlon aktiv war.

Leben

Benedikt Hoffmann wuchs in Recklinghausen auf und begleitete schon als Achtjähriger seinen Vater bei 5-km-Läufen. Als Jugendlicher spielte er zudem Fußball und lief an trainingsfreien Tagen weiterhin. Nach dem Abitur 2004 folgte zunächst ein Studium der Forstwirtschaft. Ab 2006 studierte er an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Biologie, Geographie und Chemie auf Lehramt. Von 2014 bis 2017 war er Lehrer am beruflichen Gymnasium in Titisee-Neustadt; seit September 2017 unterrichtet er am beruflichen Gymnasium in Tuttlingen. Benedikt Hoffmann wohnt in Stockach.[1]

Im Alter von 17 Jahren begann Benedikt Hoffmann mit dem Triathlon-Sport und war insgesamt acht Jahre lang als Triathlet aktiv.[2] So wurde er 2007 Zweiter beim Rad-Lauf-Wettbewerb „König der Berge“[3] in Kirchzarten und 2008 Zweiter beim Freiburger Triathlon über die olympische Distanz (1 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen).[4] 2010 startete er in Wiesbaden bei den Europameisterschaften auf der Mitteldistanz und wurde Dritter der Altersklasse 25–29.

Im Alter von 28 Jahren konzentrierte er sich auf den Laufsport und legte den Schwerpunkt auf Bergläufe und den Marathonlauf. Zu seinen Vorbildern zählt er den ehemaligen japanischen Marathon- und Ultramarathonläufer Takahiro Sunada.[5]

Die ersten Podestplätze bei deutschen Meisterschaften erlief sich Benedikt Hoffmann im Oktober 2012, als er an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden zunächst bei den Deutschen Berglauf-Meisterschaften beim Brandenkopf-Berglauf in Zell am Harmersbach Silber holte und eine Woche darauf Bronze bei den Deutschen Marathon-Meisterschaften im Rahmen des München-Marathons. Benedikt Hoffmann wurde in die deutsche Berglauf-Nationalmannschaft berufen und belegte 2013 bei den Berglauf-Europameisterschaften in Borowez (BGR) als bester Deutscher den zwölften Platz. Ebenfalls 2013 gewann er mit dem zehnten Platz beim Hochfellnberglauf in Bergen mit Bronze seine nächste DM-Medaille im Berglauf.

2014 und 2015 lief Benedikt Hoffmann bei den nationalen Berglauf- und Marathon-Meisterschaften jeweils in die Top Sieben. Er wurde für die Berglauf-Weltmeisterschaften 2014 in Massa (ITA) nominiert, wo er einen 44. Platz erreichte, und für die Berglauf-Europameisterschaften 2015 in Porto Moniz (PRT) auf Madeira, die er mit einem 35. Platz beendete. Anschließend erweiterte Benedikt Hoffmann sein Wettkampf-Repertoire um den Ultramarathon. Mit einem Sieg und Streckenrekord beim 50-km-Ultramarathon Rodgau startete er in das Jahr 2016, das zu seinem bisher erfolgreichsten wurde.

Ein fünfter Platz im Einzel und ein dritter Platz mit der Mannschaft (Lukas Naegele 8. Platz; Thomas Kühlmann 21. Platz) bei den Berglauf-Weltmeisterschaften über die Langdistanz 2016 in Podbrdo, Gemeinde Tolmin (SVN)[6], ein dritter Platz bei den in den Tegelberglauf integrierten Deutschen Berglauf-Meisterschaften in Schwangau, ein 43. Platz bei den Berglauf-Weltmeisterschaften in Saparewa Banja (BGR), ein fünfter Platz bei den Deutschen Marathon-Meisterschaften im Rahmen des Frankfurt-Marathons und ein achter Platz bei den 50-km-Straßenlauf-Weltmeisterschaften 2016 in Doha (QAT) waren die Bilanz.

Auch 2017 begann mit einem Sieg im 50-km-Straßenlauf, beim Marburger Lahntallauf gewann Benedikt Hoffmann mit persönlicher Bestzeit und zwölftschnellster 50-km-Zeit 2017 weltweit. Im Sommer ging er im zweiwöchigen Abstand erst bei den Deutschen Berglauf-Meisterschaften in Bayerisch Eisenstein an den Start, wo er zum zweiten Mal nach 2012 DM-Berglauf-Silber holte, dann bei den Deutschen Meisterschaften im 100-km-Straßenlauf in Berlin, gekrönt durch seine erste DM-Goldmedaille und neuntschnellster 100-km-Zeit weltweit 2017. Anschließend folgten die Berglauf-Europameisterschaften in Kamnik (SVN) mit einem 31. Platz. Die Teilnahme an beiden Meisterschaften innerhalb kurzer Zeit ohne ausreichende Regeneration blieben nicht ohne Kritik, etwa vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV).[7]

Besser als die Berglauf-EM lief die Teilnahme am schweizerischen Jungfrau-Marathon mit einem sechsten Platz. Wie im Vorjahr nahm Benedikt Hoffmann 2017 bei den in den Frankfurt-Marathon integrierten Deutschen Marathon-Meisterschaften teil und erreichte in der Einzelwertung den siebten Platz, gewann allerdings mit der Mannschaft des TSG 1845 Heilbronn bestehend aus Holger Freudenberger und Markus Häcker nach 2015 und 2016 nicht erneut die Silbermedaille.

Nach Verbesserung seines zwei Jahre zuvor aufgestellten Streckenrekordes beim 50-km-Ultramarathon Rodgau im Januar 2018[8] folgten die durch einige heftige Regenschauer getroffenen Deutschen Marathon-Meisterschaften im Rahmen des Düsseldorf-Marathons im April 2018, bei denen Benedikt Hoffmann nach nicht optimaler Vorbereitung erstmals die Top Sieben verpasste und Zehnter wurde.[9] Die im weiteren Jahresverlauf ausgetragenen in den Brockenlauf integrierten Deutschen Berglauf-Meisterschaften in Ilsenburg beendete Benedikt Hoffmann auf dem sechsten Platz, die Berglauf-Weltmeisterschaften in Canillo (AND) auf dem 22. Platz.

Um sich für die Berglauf-Europameisterschaften 2019 in Zermatt (CHE) zu qualifizieren, setzte der Deutsche Leichtathletik-Verband eine Teilnahme beim Gamperney‐Berglauf in Grabs (CHE) voraus.[10] In Absprache mit DLV-Berglaufberater Kurt König qualifizierten sich Benedikt Hoffmann und Marcel Krieghoff jedoch stattdessen über den Lipizzanerheimat Berglauf mit integrierten Österreichischen Staatsmeisterschaften in Graden (AUT), wo Benedikt Hoffmann etwa eine Minute vor Marcel Krieghoff das Ziel erreichte.[11] Letztendlich von Kurt König für die Berglauf-EM nominiert wurden Anton Palzer (ohne Qualifikationsnachweis bei einem Berglauf), Maximilian Zeus, Marc Schulze (beide qualifiziert über den Gamperney-Berglauf) und Marcel Krieghoff,[12] für die Nicht-Berücksichtigung von Benedikt Hoffmann nannte der DLV-Berglaufberater Kurt König auch auf Nachfrage keine Erklärung.[13] Benedikt Hoffmann nahm stattdessen am Vortag der Berglauf-EM beim Zermatt-Marathon teil und gewann diesen als zweiter deutscher Sieger.[14]

Bei den Berglauf-Weltmeisterschaften über die Langdistanz 2019 im argentinischen Villa La Angostura lief Benedikt Hoffmann auf den 21. Platz von insgesamt 88 Läufern im Ziel, zudem erreichte er mit der deutschen Mannschaft (Moritz auf der Heide 13. Platz, Florian Reichert 40. Platz) einen achten Platz von insgesamt 19 Mannschaften.

Im Juli 2020 gelang ihm ein ungewöhnlicher Weltrekord auf dem Laufband. Er lief den Marathon mit einer Neigung von 10 Prozent in 3:50:55 Stunden. Es war der schnellste Bergauf-Marathon, der jemals auf dem Laufband gelaufen wurde.[15]

Bei den Berg- und Traillauf-Weltmeisterschaften 2023 erreichte er beim Trail Short als bester Deutscher Platz 10.[16]

Persönliche Bestzeiten

Persönliche Erfolge

Commons: Benedikt Hoffmann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Reinhold Daab: Portrait: Benedikt Hoffmann - König der Ultraläufer - "Eine Quälerei, die mir Spaß macht". In: laufreport.de. Februar 2018, abgerufen am 24. November 2018.
  2. Simon Schneider: Ultraläufer unterrichtet an Erler-Schule. In: schwaebische.de. 28. November 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. November 2018; abgerufen am 8. Dezember 2018.
  3. König der Berge: Rekorde durch Granacher und Hill. In: tri2b.com. 30. September 2007, abgerufen am 18. Dezember 2018.
  4. Heß und Hinze siegen im Eiltempo. In: badische-zeitung.de. 15. Juli 2008, abgerufen am 18. Dezember 2018.
  5. Von München nach Garmisch in 6:48. In: sportiply.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Dezember 2018; abgerufen am 8. Dezember 2018.
  6. Mingos WM-Traum wäre beinahe geplatzt. In: mittelbayerische.de. 23. Juni 2016, abgerufen am 25. November 2018.
  7. Annemarie Zwick: "Es gab kritische Stimmen vom DLV". In: badische-zeitung.de. 7. Juli 2017, abgerufen am 25. November 2018.
  8. Benedikt Hoffmann siegt nach 2016 erneut. In: runnersworld.de. 27. Januar 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. November 2018; abgerufen am 25. November 2018.
  9. Annemarie Zwick: "Von Anfang an der Wurm drin". In: badische-zeitung.de. 2. Mai 2018, abgerufen am 25. November 2018.
  10. Nominierungsrichtlinien Berglauf 2019. In: leichtathletik.de. Abgerufen am 15. Juli 2019.
  11. Simon Schneider: Benedikt Hoffmann für Berglauf-EM qualifiziert. In: schwaebische.de. 7. Juni 2019, abgerufen am 16. Juli 2019.
  12. Wilfried Raatz: Berglauf-EM 2019 vor einer weltberühmten Kulisse – Unweit des Matterhorns werden die 18. Berglauf-Europameisterschaften ausgetragen – Maude Mathys vor drittem Erfolg in Folge beim Heimspiel in Zermatt? In: germanroadraces.de. 6. Juli 2019, abgerufen am 17. Juli 2019.
  13. Helmut Lange, Helmut Reitmeir: Unangenehme Fragen einfach Löschen. In: berglaufpur.de. Juli 2019, abgerufen am 17. Juli 2019.
  14. Simon Schneider: Hoffmann läuft beim Zermatt-Marathon allen davon. In: schwaebische.de. 12. Juli 2019, abgerufen am 16. Juli 2019.
  15. Benedikt Hoffmann läuft Bergmarathon-Weltrekord auf dem "Laufband"! In: HDsports.de. 7. Juli 2020, abgerufen am 7. Juli 2020.
  16. Titel für Norwegen und Frankreich: Stian Hovind Angermund und Clementine Geoffray gewinnen. In: www.laufen.de. 8. Juni 2023, abgerufen am 8. Juni 2023.
  17. IRONMAN Germany 70.3 15. August 2010, Wiesbaden (D) - Ergebnisse. In: services.datasport.com. Abgerufen am 18. Dezember 2018.

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