Der 5000-Meter-Lauf ist eine Laufdisziplin der Leichtathletik – die kürzeste Distanz von drei olympischen Disziplinen auf der Langstrecke. Zu laufen sind im Stadion zwölfeinhalb Runden, wobei der Start am 200-Meter-Punkt der Stadionrunde erfolgt, also vor der Kurve zur Zielgeraden. Neben den üblichen Wettbewerben im Leichtathletikstadion werden auch Rennen über die Distanz als Straßenlauf durchgeführt.
Die Weltrekordhalterin bei den Frauen ist die Äthiopierin Gudaf Tsegay, die am 17. September 2023 in Eugene, Oregon, 14:00:21 min lief. Der Ugander Joshua Cheptegei hält seit dem 14. August 2020 den Weltrekord bei den Männern mit einer Zeit von 12:35,36 min. Die schnellsten Männer erreichen Zeiten unter 13:00 Minuten, was etwa 6,41 m/s oder 23,08 km/h entspricht. Die schnellsten Frauen erreichen Zeiten um 14:30 Minuten, das entspricht 5,74 m/s oder 20,68 km/h.
Bester Europäer auf dieser Strecke ist seit dem 21. Juli 2023 der Spanier Mohamed Katir mit einer Zeit von 12:45,01 min. Den Europarekord bei den Frauen hält seit dem 23. Juli 2023 die Niederländerin Sifan Hassan mit 14:13,42 min.
Den deutschen Rekord halten mit 14:26,76 min Konstanze Klosterhalfen (3. August 2019 in Berlin) und Dieter Baumann mit 12:54,70 min (13. August 1997 in Zürich). Österreichs Rekordhalter auf dieser Strecke sind Susanne Pumper (15:10,54 min) und Günther Weidlinger (13:13,44 min). Die Schweizer Langstreckenläufer Anita Weyermann (14:59,28 min) sowie Dominic Lobalu (12:50,9 min) halten die Nationalrekorde ihres Landes.
Bei Olympischen Spielen steht der 5000-Meter-Lauf bei den Männern seit 1912 im Programm, für Frauen erst seit 1996.
Langstreckenläufe, die mit dem 5000-Meter-Lauf vergleichbar sind, gab es schon bei den Olympischen Spielen der Antike, bei denen 20 Stadien (3845 Meter) oder 24 Stadien (4616 Meter) zu laufen waren. Der griechische Name für diesen Lauf lautet Dolichos.
In der Neuzeit wurden zunächst im englischsprachigen Raum 3 Meilen (4828 Meter) gelaufen. Bei den Olympischen Spielen dauerte es länger als bei anderen Disziplinen der Leichtathletik, bis die Strecke Anerkennung fand. Als erster Langstreckenlauf kam bei den Olympischen Zwischenspielen 1906 ein 5-Meilen-Lauf (8047 Meter) ins Programm, der ebenso bei den Olympischen Spielen 1908 ausgetragen wurde. Seit 1912 werden von den Männern die 5000 Meter und die 10.000 Meter gelaufen.
In Deutschland waren bis zum Ersten Weltkrieg weder der 5000- noch der 10.000-Meter-Lauf verbreitet, stattdessen wurde die deutsche Meile mit einer Länge von 7.500 Metern gelaufen (letzter deutscher Rekord: 22:43,2 min im Jahre 1939 durch Max Syring). Ins Programm der Deutschen Meisterschaften kam der 5000-Meter-Lauf erstmals am 23./24. August 1919.
Die ersten Frauenrennen auf Langstrecken wurden 1953 in Großbritannien über eine Länge von 3000 Metern ausgetragen. 1983 wurden die 3000 Meter Weltmeisterschaftsstrecke, 1984 olympisch. Für Frauen hat sich die 5000-Meter-Strecke 1995 bei den Weltmeisterschaften und 1996 bei den Olympischen Spielen durchgesetzt, nachdem der 10.000-Meter-Lauf bereits acht Jahre früher als Frauendisziplin anerkannt war.
Die 5000-Meter-Läufe sind seit den 1920er Jahren von den Trainingsmethoden der dominierenden Läufer geprägt: Paavo Nurmi (Finnland) lief zweimal täglich lange Strecken, im Winter auf Skiern, ergänzt durch Wiederholungsläufe über Kurzstrecken. Der SchwedeGunder Hägg erfand in den 1940er Jahren das Fahrtspiel (fartlek), das aus Geländeläufen mit wechselndem Tempo bestand und auch im Langstreckenlauf Einzug hielt. Emil Zátopek war Ende der 1940er/Anfang der 1950er Jahre mit seiner Intervallmethode erfolgreich, bei der er z. B. 60-mal 400 Meter lief. In den 1960er Jahren begann sich das Ausdauertraining durchzusetzen, nachdem Murray Halberg (Neuseeland) bei den Olympischen Spielen 1960 überraschend den 5000-Meter-Lauf gewann.
Meilensteine
Männer
Erste registrierte Zeit: 15:54 min, Vereinigtes KonigreichWalter George, 17. Mai 1884 in London