Die 7. Panzer-Division war ein Großverband des Heeres der deutschenWehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Sie wurde am 18. Oktober 1939 aufgestellt und ist vor allem unter ihrem Spitznamen Gespensterdivision bekannt.
Zu Beginn des Angriffskriegs gegen Polen am 1. September 1939 stand die Division im Raum Groß-Strehlitz, etwa 20 km südöstlich Oppeln, im Bereitstellungsraum des XV. (15.) Armee-Korps der 10. Armee bei der Heeresgruppe Süd. Das Korps bildete den rechten Angriffsflügel seiner Armee und griff zwischen den Städten Tschenstochau in Norden und Kattowitz im Süden nach Osten in den Warthe/Pilica-Abschnitt (Quellgebiet der Warthe) vorstoßend an und wendete sich dann leicht in nordöstlicher Richtung auf Kielce zu. Der erste Vorstoß endete knapp östlich von Kielce am Rand des Waldgebietes um den Berg Lysa Gora.[2]
Der weitere Vorstoß ging in Richtung Radom und erreichte Skarżysko-Kamienna. Die Division verfolgte polnische Truppen der Armee Prusy die sich auf Ilza zurückzogen und dort die nach Norden verlaufende Straße nach Radom sicherten. Es kam hier vom 8. bis zum 9. September zur Schlacht bei Radom, die mit der Einkesselung polnischer Truppen und der Kapitulation von ca. 60.000 Mann endete. Die 2. leichte Division bildete dabei die westliche Einkesselungsfront.[2]
Am 12. September wurde die Division zur 8. Armee in den Bzura-Abschnitt verlegt. Hier gehörte die Division zum Einschließungsring um Warschau westlich von Modlin. Die Kämpfe in diesem Bereich dauerten vom 19. bis zum 26. September.[2]
Ende September wurde die Division in die Heimatgarnisonen entlassen und verlegte zurück nach Thüringen.[2]
7. Panzer-Division
Aufstellung durch Umgliederung
Die Division wurde am 18. Oktober 1939 durch die Umgliederung der 2. leichte Division zu einer Panzerdivision gebildet.
Frankreichfeldzug
Berühmt wurde die 7. Panzer-Division unter ihrem Kommandeur Generalmajor Erwin Rommel im Frankreichfeldzug 1940. Er konnte mit ihr die verlängerte Maginot-Linie in der Nähe von Maubeuge durchbrechen und durch das Artois zur Küste vorstoßen. Durch den schnellen Vorstoß überraschte er nicht nur die Franzosen, sondern auch die eigenen Vorgesetzten. Diese waren zum Teil recht ungehalten, da Rommel dadurch die Sicherung seiner Flanken vernachlässigte und seine Einheiten somit dem Risiko der Abschneidung aussetzte. Da Rommel seine Einheiten von der vordersten Linie aus befehligte, wusste selbst sein eigener Divisionsstab nicht immer, wo sich der Kommandeur befand. Kurzfristig geriet die Division am 21. Mai durch einen britischen Gegenangriff in der Schlacht von Arras in Bedrängnis.
Weil die 7. Panzer-Division an Stellen auftauchte, wo sie sie nicht erwarteten, bekam sie von französischen Soldaten den Namen „Gespensterdivision“ (La division fantôme). Dieser Name blieb ihr bis zum Ende des Krieges erhalten.
Im Mai 1942 wurde die Division erneut in Frankreich aufgefrischt, um ab Februar 1943 wieder an der Ostfront eingesetzt zu werden. Dieses Mal jedoch am südlichen Teilabschnitt als Teil der in Heeresgruppe Süd umbenannten Heeresgruppe Don. Zu dieser Zeit nahm sie an der Schlacht bei Charkow teil.
Unternehmen Zitadelle
Ab dem 5. Juli 1943 Angriffskämpfe im Rahmen des Unternehmen Zitadelle beim XXXXIII. (43.) Panzer-Korps, später folgte ein langer Rückzug durch die Ukraine, wobei sie bei der Schlacht um Kiew und Shitomir kämpfte.
Im Juli 1944 wurde die I.Abteilung/Panzer-Regiment 25 mit neuen Panzerkampfwagen V Panther wieder zugeführt, um den bis dahin überlegenen sowjetischen T-34-85-Panzern etwas entgegenzusetzen.
Heeresgruppe Nord
Im August 1944 wurde die Division zur Heeresgruppe Nord ins Baltikum verlegt und verblieb dort bis zum November des gleichen Jahres. Anschließend wurde auch sie durch die Rote Armee nach Westen zurückgedrängt.
Kapitulation
Um der sowjetischen Gefangenschaft zu entgehen, ergaben sich die Überreste der Kampfgruppe 7. Panzer-Division unter Oberst Hans Christern am 8. Mai 1945 der britischen Armee in Schwerin.
Vier von insgesamt 27 Trägern des Ritterkreuzes mit Eichenlaub, Schwertern und Brillanten waren zeitweise Kommandeure dieser Division:
Belgien und Frankreich – Mai 1940 bis Februar 1941
Deutschland – Februar bis Mai 1941
Sowjetunion – Mai 1941 bis Mai 1942
Frankreich – Mai 1942 bis Februar 1943
Sowjetunion – Februar 1943 bis August 1944
Baltikum und Ostpreußen – August 1944 bis Januar 1945
Polen und Deutschland – Januar bis Mai 1945
Bekannte Divisionsangehörige
Siegfried Lowitz (1914–1999), Schauspieler, wurde als Grenadier ins Schützen-Regiment 6 eingezogen, kämpfte an der Ostfront und in Frankreich, wurde dann 1943 wegen einer Verletzung, die er sich bei einem Motorradunfall zugezogen hatte, frontuntauglich und als Soldat aus der Armee entlassen.
Literatur
Thomas L. Jentz: Die deutsche Panzertruppe * 1933-1942 * Band 1. 1. Auflage. Podzun-Pallas-Verlag, Wölfersheim-Berstadt 1998, ISBN 3-7909-0623-9.
Thomas L. Jentz: Die deutsche Panzertruppe * 1943-1945 * Band 2. 1. Auflage. Podzun-Pallas-Verlag, Wölfersheim-Berstadt 1999, ISBN 3-7909-0624-7.
Horst Scheibert: Die Gespensterdivision. Eine Deutsche Panzer-Division (7.) im Zweiten Weltkrieg. Podzun-Pallas Verlag, Friedberg, ISBN 3-7909-0144-X.
7. Panzer-Division in Veit Scherzer (Hrsg.): Deutsche Truppen im Zweiten Weltkrieg, Band 3, Scherzers Militaer-Verl., Ranis/Jena 2008, ISBN 978-3-938845-13-4; S. 387–418.
Rolf Stoves: Die gepanzerten und motorisierten deutschen Großverbände 1935-1945. Nebel Verlag, Eggolsheim 2003, ISBN 3-89555-102-3.
Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. 2. Auflage. Band3: Die Landstreitkräfte 6–14. Biblio-Verlag, Bissendorf 1974, ISBN 3-7648-0942-6.