Witten Hauptbahnhof ist Verknüpfungsbahnhof mehrerer Eisenbahnstrecken. Die Stammstrecke der BME war bereits am 20. Dezember 1848 zunächst nur für den Güterverkehr eröffnet worden. Am 26. Oktober 1860 begann die BME an diesem Bahnhof den Bau ihrer Ruhrgebietsstrecke.
Der Bahnhof hieß zunächst Bahnhof Witten West. Der erste Standort fand Kritik, der Bahnhof wurde 1901 nach Süden verlegt. Zum 21. Januar 1940 wurde er in Witten Hauptbahnhof umbenannt.[1]
Die Deutsche Reichsbahn nahm am 4. Oktober 1926 die Güterzugstrecke über Witten-Höhe nach Wengern Ost mit Anschluss an die Ruhrtalbahn in Betrieb. In Witten-Höhe zweigte vom 15. Mai 1934 bis 30. November 1979 die Strecke Richtung Schwelm ab, diese wurde zu Beginn des Jahres 1983 endgültig stillgelegt. Der Personenverkehr über Wengern Ost nach Hagen-Vorhalle wurde erst mit etwa drei Jahren Verzögerung aufgenommen, aber am 1. Juni 1986 eingestellt.
Am 1. Dezember 1939 stießen bei Witten zwei Züge zusammen. Dabei starben 15 Menschen, 17 weitere Personen wurden verletzt.[2]
2010 wurde das Empfangsgebäude an die Investoren Radomir Zecevic und Markus Bürger verkauft.[3]
Am 14. Januar 2012 wurde in Witten ein Busbahnhof südöstlich des Hauptbahnhofs eröffnet.[5] Mit seiner Verlegung vom Kornmarkt an den neuen Standort sollte die Anbindung des Busnetzes mit dem Schienenverkehr verbessert werden. Bis dahin hielt nur ein Teil der Buslinien am Wittener Hauptbahnhof.
Die Straßenbahnen der BOGESTRA bedienen die benachbarte Haltestelle Witten Bahnhofstraße. Dort verkehren die Linien 309 (von Witten-Heven nach Bochum-Langendreer S) und 310 (Witten-Heven nach Höntrop Kirche). Zwischen Heven und Langendreer Markt ergibt sich durch diese beiden Linien von Montag bis Samstag in der HVZ ein 15-Minuten-Takt. Die unmittelbar am Hauptbahnhof endende Straßenbahnlinie 320 nach Witten-Annen wurde bereits 1985 eingestellt,[6] auch Gleisreste sind hier verschwunden.[7]
Betrieb
Der südliche Ast der Bahnstrecke Wuppertal–Dortmund wird sowohl vom Fernverkehr als auch Nahverkehr genutzt, der nördliche Ast seit 1988 hingegen nur noch vom Nahverkehr (seit 1994: S-Bahn-Linie S 5).
Die einzelnen heute noch in Betrieb befindlichen Streckenteile auf der südlichen Ruhrseite von Witten Hauptbahnhof über den Wittener Ruhrviadukt zur ehemaligen Abzweigstelle Witten-Höhe, von Witten-Höhe über die mittlere Ruhrtalbahn nach Wengern Ost und von Wengern Ost via Volmarstein nach Hagen-Vorhalle sind zu einer durchgehenden Güterzugstrecke durchgebunden.
Das Stellwerk Wif (Witten Hauptbahnhof, Fahrdienstleiter) ist ein Gleisbildstellwerk der Bauart SpDrS60 und ging 1981 in Betrieb. Es steuert neben dem Wittener Hauptbahnhof die Abzweigstelle Stockumer Straße an der Trennung der Ferngleise nach Bochum und Dortmund, mehrere Bahnübergänge zwischen dem Wittener Hauptbahnhof und dem Haltepunkt Wetter (Ruhr) sowie die Einfädelung der Ruhrtalbahn in die linke Ruhrstrecke am Bahnhof Wengern Ost.[10] Der Bahnübergang am Haltepunkt Witten-Annen Nord wird mittlerweile vom Stellwerk Dortmund Hbf aus gesteuert.