Lage und Städte des Ruhrgebiets in Nordrhein-Westfalen
Das Ruhrgebiet ist mit rund 5,1 Millionen Einwohnern und einer Fläche von 4.439 Quadratkilometern[4] der größteBallungsraumDeutschlands und der fünftgrößte[5] der Europäischen Union. Namensgebend für diese dicht besiedelte, zentrale nordrhein-westfälische Region ist der am südlichen Rand verlaufende Fluss Ruhr. Mit seinem ebenfalls dicht besiedelten Umland und den Ballungsräumen an der Rheinschiene, die weit in die Kölner Bucht reichen, bildet es die Metropolregion Rhein-Ruhr, in der auf einem Gebiet von über 7.100 Quadratkilometern etwa zehn Millionen Menschen leben. Sie ist der zentrale Teil der europäischen Megaregion „Blaue Banane“. Pläne zur Bildung einer Metropole Ruhr werden oft unter dem Begriff Ruhrstadt zusammengefasst. Das Ruhrgebiet war im Jahr 2010 unter der Kurzbezeichnung RUHR.2010 (neben Pécs/Ungarn und Istanbul) Kulturhauptstadt Europas.
Die Städte und Kreise des Ruhrgebiets gehören den Landesteilen Rheinland und Westfalen-Lippe an. Das Ruhrgebiet wird im Wesentlichen von mehreren zusammengewachsenen Großstädten gebildet. Von den Ansiedlungen am mittleren Niederrhein geht die Städtelandschaft nach Osten nahtlos in den Rhein-Ruhr-Raum und nach Süden in die Rheinschiene über. Die Oberzentren und Kernstädte des Ruhrgebiets Duisburg, Essen, Bochum und Dortmund entstanden bereits im Mittelalter entlang des westfälischen Hellwegs und erreichten ihre heutige Struktur mit der Industrialisierung und dem Bergbau im 19. und 20. Jahrhundert. Das fünfte Oberzentrum Hagen entstand erst im 18. Jahrhundert.
Panorama des westlichen Ruhrgebiets (mit Markierungen)
Der Regionalverband Ruhr hat im Jahre 2012 die räumliche Ausdehnung und die Grenzen des Ruhrgebiets bestimmt. In diesem Zusammenhang wurde der Mittelpunkt des Ruhrgebiets rechnerisch zwischen den westlichsten und östlichsten sowie den nördlichsten und südlichsten Punkten ermittelt. Der Schnittpunkt und somit der Mittelpunkt der „Metropole Ruhr“ liegt im Herner Stadtteil Röhlinghausen an der Rolandstr. 49 in 51° 31′ 3″ N, 7° 8′ 42″ O51.51757.145. An dieser Stelle wurde am Rand des Gehwegs ein Granitstein mit der Aufschrift „Sie befinden sich am geografischen Mittelpunkt des Ruhrgebiets in Herne-Röhlinghausen“ aufgestellt.[6]
Naturraum
Das Ruhrgebiet hat an mehreren naturräumlichen Einheiten einen Anteil. Die Städtelandschaft liegt im Schnittpunkt der Westfälischen Tieflandebene, der Niederrheinischen Ebene und des Rheinischen Schiefergebirges. Nördlich der Lippe schließen die naturräumlichen Einheiten des Westmünsterlands und des Kernmünsterlands an. Südlich der Ruhr reicht es ins Bergische und Märkische Hügelland. Nördlich der Ruhr schließen sich die Lößebenen des Naturraums Westenhellweg an. Zwischen der Lippe und dem Westenhellweg liegt das Emscherland. Die Emscher trennt die Westfälische Bucht vom Rheinischen Schiefergebirge. Eckpunkte sind im Nordwesten Wesel (Kreis Wesel), im Südwesten Duisburg, im Südosten Hagen und im Nordosten Hamm. Die West-Ost-Ausdehnung von Sonsbeck bis Hamm beträgt 116 Kilometer, die Nord-Süd-Ausdehnung von Haltern am See bis Breckerfeld 67 Kilometer.
Den Angaben des Regionalverbandes Ruhr (RVR) zufolge sind 37,6 Prozent der Fläche des Ruhrgebiets bebaut. 40,7 Prozent der Fläche werden landwirtschaftlich genutzt. Der Waldanteil beträgt 17,6 Prozent. Die übrigen Anteile entfallen auf Wasserflächen und sonstige Flächen. Der für eine Industrieregion relativ hohe Anteil an Wald- und Landwirtschaftsflächen erklärt sich zunächst durch die ebenfalls zum RVR gehörigen vier überwiegend ländlich geprägten Kreise. Außerdem besitzen auch die kreisfreien Städte des Ruhrgebiets in ihren Außenbezirken ländlichen Charakter. Dazu gehört die Siepentallandschaft, die schon die zu Beginn des 20. Jahrhunderts geschlossenen Eingemeindungsverträge als schützenswerte „Talmulden“ eingestuft hatten.[7] Auch der Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk hatte das Ziel, das Zusammenwachsen der einzelnen Städte und eine Zersiedelung zu verhindern. Dazu kaufte er ab 1923 Grundstücke auf, hielt sie von Bebauungen jeder Art frei und legte sie als Regionale Grünzüge planerisch fest. Ihr Nord-Süd-Verlauf ist bis heute zwischen den Städten im Ballungsraum des Ruhrgebietes trotz grundsätzlicher Zielkonflikte erhalten geblieben.[8]
Die Entwicklung des Ruhrgebiets vom ursprünglichen Naturraum zum Standort der Montanindustrie und die rasante Besiedlung während der Industrialisierung ist ein häufig gewählter Forschungsgegenstand der Anthropogeografie. So wird aktuell beispielsweise die Siedlungsgeschichte des Ruhrgebiets in Bezug auf das klassische System der zentralen Orte untersucht.
Auf einer Karte betrachtet könnte man das Ruhrgebiet für eine einzige Großstadt halten, da es, zumindest in der West-Ost-Ausdehnung, keine erkennbaren Grenzen zwischen den einzelnen Städten gibt. So ist das Ruhrgebiet als polyzentrische Städtelandschaft zu bezeichnen. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von der Ruhrstadt oder „Metropole Ruhr“. Der Raum ist gekennzeichnet durch seine ähnliche stadt- und wirtschaftsgeografische Entwicklung.
Das Ruhrgebiet ist aufgrund seiner Geschichte anders strukturiert als monozentrische Agglomerationen wie Paris, die durch das rasche Zusammenwachsen kleinerer Orte und Städte mit einer Kernstadt entstanden sind. Die einzelnen Städte und Stadtteile des Ruhrgebiets sind während der Industrialisierung unabhängig voneinander gewachsen.
Die Übergänge zwischen den Städten sind in den Randbereichen durch eine lockere Vorortbebauung, unbebaute Gebiete und mitunter sogar durch landwirtschaftlich genutzte Flächen geprägt. In der Kernzone des Ruhrgebiets verlaufen die Stadtgrenzen teilweise quer durch dicht bebaute Außenbezirke und sind nur schwer zu erkennen. Häufig ist der Wechsel des Stadtgebiets nicht einmal an einem Wechsel der Straßennamen zu ersehen, da die Straßen in Randlage die Stadtgrenzen mehrfach überschreiten können und, um Verwirrung zu vermeiden, durchgängig benannt und nummeriert sind.
Städte und Kreise
Einwohnerzahl, Fläche und Bevölkerungsdichte im Ruhrgebiet am 31. Dezember 2022[1]
Die Bevölkerung des Ruhrgebiets ist multikulturell. Insbesondere die Kernstädte des Ruhrgebiets haben einen hohen Anteil an Bevölkerung mit Migrationshintergrund – so haben Duisburg mit 46,9 %[10], Dortmund mit 39,4 %[11], Essen mit 38,3 %[12], Gelsenkirchen mit 34,0 % (2021)[13] und Mülheim an der Ruhr mit 32,9 %[14] einen hohen Migrantenanteil. 2022 hatte bereits die Hälfte der Schüler in den Kernstädten des Ruhrgebiets einen Migrationshintergrund.[15]
Geologisch wird das Ruhrgebiet regelmäßig über das Vorkommen von kohleführenden Schichten des Oberkarbon definiert, mehr oder weniger unabhängig von deren Tiefenlage. Die Kohlenflöze streifen entlang der Ruhr die Oberfläche und senken sich nach Norden ab. In Höhe der Lippe liegen sie in einer Tiefe von 600 bis 800 Meter. Die Mächtigkeit der Schichten liegt durchschnittlich bei 1–3 Meter. Die Geologie des Untergrundes war entscheidend für die Entwicklung des Kohlebergbaus im Ruhrgebiet. Sie hängt mit der Entstehung des Superkontinentes Pangaea zusammen.
Entstehung der Steinkohlelagerstätten
Zu Beginn der variszischen Gebirgsbildung vor 400 bis 300 Millionen Jahren in den Zeitabschnitten Devon und Karbon (der Name bedeutet Kohlezeit) begann im Zuge der Gebirgsbildung an tektonischen Störungslinien der Aufstieg von Erzlösungen und es entstanden einige Erzlagerstätten.
Gleichzeitig mit dem Aufstieg des Rheinischen Schiefergebirges im Oberkarbon setzte eine Absenkung des nördlichen Vorlandes ein, in das periodisch Sedimente geschüttet wurden. Das Ablagerungsmilieu wechselte über Jahrmillionen hinweg zwischen einem Flachmeer, der Entstehung von Flussdeltas und der Verlandung durch erodierte Sedimente aus dem neuen Gebirge. Im damals feucht-warmen Klima konnten sich große Moore bilden, die häufig von mächtigen sandigen Sedimenten überschichtet wurden, was die Inkohlung des pflanzlichen Materials bewirkte. So entstanden im Untergrund hunderte von kohleführenden Schichten. Von ihnen waren und sind allerdings nur jene 70–80 Flöze abbauwürdig, die eine ausreichende Mächtigkeit erreichen. Die großräumige Absenkung bewirkte, dass heute bei Witten (Südrand des Ruhrgebietes) die Kohle bis zur Erdoberfläche heraufreicht, aber am Nordrand (zum Beispiel bei Marl) etwa 1500 Meter tief liegt.
Steinkohlenbergbau und Entwässerung
Jahrzehntelang hat der Steinkohlenbergbau die Wirtschaft im Ruhrgebiet vorangetrieben. An vielen Stellen im Ruhrgebiet gab es Zechen, die mittlerweile alle geschlossen sind. Der Ruhrbergbau hat aber auch erhebliche Schäden verursacht, u. a. durch Bergsenkungen.[17] An einigen Stellen liegt der Boden mittlerweile niedriger als die umliegende Gewässer. Daher kommt das Ruhrgebiet nicht ohne eine große Zahl von Pumpwerken aus. Sollten die Pumpwerke stillgelegt werden, würde sich das Ruhrgebiet in eine Seenplatte verwandeln.[18] Auch in einer Reportage der Deutschen Welle wurde erklärt, dass Grubenwasser und Grundwasseranstieg eine Bedrohung für das Ruhrgebiet bilden würden.[19] Nicht nur droht dem Ruhrgebiet nach größeren Bergsenkungen Überschwemmungsgefahr durch zufließendes Grundwasser,[20] sondern auch durch Mineralien verschmutztes Grubenwasser muss ständig gereinigt werden,[21] damit es nicht in Grundwasserschichten eindringt, die der Trinkwasserversorgung dienen.[22] Ständiges Pumpen, damit kein Land unter geht, kostet etwa 220 Millionen Euro im Jahr. Diese und weitere Ewigkeitslasten werden von der RAG-Stiftung bezahlt, seitdem der aktive Steinkohlenbergbau 2018 beendet wurde.[23] Dazu wurde die RAG-Stiftung mit Beschluss des Ausstieges aus dem Steinkohlebergbau in 2007 mit Vermögen in Form von nicht im Bergbau tätigen Gesellschaften des Kohlekonzerns ausgestattet.
Die Landschaft des heutigen Ruhrgebietes ähnelte Ende des 18. Jahrhunderts dem Münsterland, dem Niederrhein oder der Soester Börde. Einzelne Städte, darunter etliche Hansestädte, vor allem am Hellweg, sowie durch Landwirtschaft geprägte Freiheiten und Dörfer bestimmten das Bild. Anfang des 19. Jahrhunderts waren Duisburg und Dortmund die größten Städte mit lediglich etwa 5.000 Einwohnern. Zur selben Zeit lebten in der Munizipalität Mülheim an der Ruhr im Süden der Region bereits mehr als 11.000 Menschen. Dagegen hatten Gelsenkirchen und Herne im nördlich gelegenen Emscherland zu dieser Zeit erst einige hundert Einwohner.
Schon im 13. Jahrhundert wurde nach Kohlen gegraben.[24] (Es war noch kein Bergbau.) Ein Ausgangspunkt des Ruhrbergbaus war das Muttental bei Witten. 1755 gab es im Ruhrgebiet fast 200 Zechen,[25] im Jahre 1850 waren es fast 300. In Kokereien wurde aus der Kohle Koks erzeugt, der in den Hochöfen der angesiedelten Eisen- und Stahlhütten zur Roheisen- und Stahlerzeugung benötigt wurde. Bevor die Kohlevorkommen entlang der Ruhr erschöpft waren, entstanden weiter nördlich neue Zechen. Der Ruhrbergbau wanderte, den Flözen in die Tiefe folgend, von Süden nach Norden, von der Ruhr an die Emscher und schließlich zur Lippe. Laut Roland Günter existierten in den rund 200 Jahren des Bergbaus insgesamt etwa 3.200 Zechen im Ruhrrevier. Die Erschließung des Ruhrgebiets als Lieferant für Kohle und Stahl erforderte den Bau von Eisenbahnstrecken[26] und den Ausbau von Kanälen (siehe Dortmund-Ems-Kanal, Wesel-Datteln-Kanal, Rhein-Herne-Kanal).
Die wirtschaftliche Expansion im Zeitraum 1871 bis 1914 machte die Anwerbung neuer Arbeitskräfte erforderlich. Die Bevölkerungszahlen stiegen stark an. Von 1870 bis 1910 stieg die Bevölkerung des Amtes Wanne um mehr als das Zwanzigfache. In Herne verzehnfachte sich die Bevölkerung.[27] Ursachen hierfür waren die Zuwanderung aus anderen Teilen Deutschlands und eine überdurchschnittlich hohe Geburtenrate. Betrug sie im deutschen Kaiserreich fünf Kinder je Frau, so wurden im Ruhrgebiet fast sechs Kinder je Frau geboren. Müttersterblichkeit, Säuglingssterblichkeit und Kindersterblichkeit sanken stark. Bochum hatte im Jahre 1800 2.200 Einwohner, im Jahr 1900 65.000 und 1905 117.000. Auch vormalige Dörfer entlang der Emscher wuchsen zu Großstädten. Viele Facharbeiter der Bergwerke wohnten in neu errichteten Arbeitersiedlungen, sogenannten Zechenkolonien.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es vom Ende der 1940er Jahre bis etwa 1970 ein anhaltendes Wirtschaftswachstum (Wirtschaftswunder). 1957/58 begann die Kohlekrise und später die Stahlkrise. Die Ölpreiskrisen 1973/74 und 1979/80 trugen in vielen Volkswirtschaften von Industrieländern zu Inflation und Stagnation bei. Ende der 1950er Jahre begann im Ruhrgebiet ein jahrzehntelanger Strukturwandel.
Die geläufigsten Bezeichnungen der Region sind Ruhrgebiet oder Revier. In der Umgangssprache werden auch die Begriffe Kohlenpott,[28]Ruhrpott oder Pott[29] verwendet.
Lange Zeit wurden verschiedene Namen für die Region benutzt: Ausdrücke wie Rheinisch-Westfälischer Industriebezirk, Rheinisch-Westfälisches Industriegebiet, Niederrheinisch-Westfälisches Industriegebiet oder Ruhrrevier schlossen jedoch oft auch Gebiete ein, die nicht zum späteren Ruhrgebiet zählen, wie etwa industriell geprägte Gebiete im Bergischen Land oder um Düsseldorf. In den Postleitkarten des Deutschen Reichs wurde unter der Bezeichnung Rheinisch-Westfälisches Industriegebiet praktisch das gesamte heutige Landesgebiet Nordrhein-Westfalens erfasst.[30] Demgegenüber wurde unter Ruhrgebiet zunächst nur der engere Einzugsbereich des Flusses Ruhr verstanden. In diesem Sinne finden diese Bezeichnungen heute kaum noch Verwendung.
Die heute gängige Bezeichnung Ruhrgebiet wurde im Laufe der 1920er Jahre geprägt und bürgerte sich erst um 1930 als fester Name für die Industrieregion ein. Ihrer geografischen Lage entsprechend müsste die Kernregion eher „Emschergebiet“ heißen, da der Lauf der Ruhr bereits den Südrand des Ruhrgebietes markiert, während die Emscher mitten hindurch fließt. Allerdings nahm der für die industrielle Entwicklung der Region seit den 1830er Jahren prägende Steinkohleabbau historisch tatsächlich im Ruhrtal zwischen Essen und Mülheim seinen Ausgang und wanderte von dort aus nach Norden zu den tiefer gelegenen Lagerstätten.[31]
Für das Ruhrgebiet wird auch die Bezeichnung Metropole Ruhr verwendet.[32] Zusammen mit der Rheinschiene bildet das Ruhrgebiet die Region Rhein-Ruhr oder den Rhein-Ruhr-Raum.
Einheimische Bevölkerung
Eine allgemein anerkannte Eigenbezeichnung der im Ruhrgebiet lebenden Menschen existiert nicht. Die meisten Einwohner betrachten sich in erster Linie als Bewohner ihrer jeweiligen Heimatstädte, würden sich selbst also als Dortmunder, Essener usw. bezeichnen. Gelegentlich findet man die Bezeichnung „Ruhri“, wenn zum Ausdruck gebracht werden soll, dass das Ruhrgebiet insgesamt als Heimatregion gemeint ist. Die Verwendung dieser Bezeichnung durch Außenstehende kann aber wegen ihres manchmal als despektierlich empfundenen Charakters zu Irritationen führen. Nach der Wahl Essens zur Europäischen Kulturhauptstadt für das Jahr 2010 (RUHR.2010) wurde Ende 2008 unter dem Titel „Ruhri.2010“ eine Imagekampagne gestartet, die den Begriff als Bezeichnung für Ruhrgebietsbewohner bekannter machen sollte.[33] Der Westdeutsche Rundfunk benutzte den Ausdruck „Ruhri der Woche“ im Vorfeld des Kulturhauptstadtjahres regelmäßig in seinem Regionalprogramm.[34]
Regiolekt und Dialekte
Die vorherrschende Wahrnehmung des Ruhrgebietes als eine industriell geprägte Einheit führte dazu, die Sprache der dort lebenden Menschen als einheitliches Ruhrdeutsch zu bezeichnen. Der im Ruhrgebiet gesprochene Regiolekt ist Hochdeutsch mit niederdeutschen Substraten. Die oft behaupteten Einflüsse durch polnische Einwanderer um das Jahr 1900 sind nur vereinzelt im Wortschatz zu erkennen, so etwa die polnischen Wörter Mottek (Vorschlaghammer) und Matka (Mutter). Aber auch diese Begriffe sind kaum noch Teil des aktiven Wortschatzes der ortsansässigen Bevölkerung.
Historisch gehörte die Region an Rhein, Ruhr, Emscher und Lippe zum niederländischen und niedersächsischen Sprachgebiet. Speziell konnten Niederrheinisch oder Westfälisch unterschieden werden. Doch ist die Zahl der Sprecher des Plattdeutschen inzwischen verschwindend gering. Die Pflege dieser historischen Sprachen ist zumeist bei speziellen Gruppen in Heimatvereinen zu finden. Auch Kurse an Volkshochschulen vermitteln vereinzelt noch den aktiven Gebrauch alter Dialekte. So wird in Mülheim beispielsweise seit 1984 Wir lernen Mölmsch Platt angeboten.
Das Ruhrgebiet wird in erster Linie von den Städten und Kreisen des Ruhrgebiets selbst verwaltet, die in einem Zweckverband zusammengeschlossen sind. Der Regionalverband Ruhr (RVR) hat seinen Sitz in Essen. Hier befindet sich seit 2020 das Ruhrparlament. Beim Verband liegt insbesondere die Regionalplanung,[35] die für die Flächennutzungspläne der Kommunen ausschlaggebend ist. Sie umfasst unter anderem die Darstellung von Bereichen für künftige Wohnbauflächen, von Flächen für die Ansiedlung neuer Gewerbebetriebe und die Planung von Folgenutzungen ehemaliger Bergbaustandorte in der Region.
Mit an der Verwaltung beteiligt sind die Regierungsbezirke Arnsberg, Düsseldorf und Münster. Das westliche Ruhrgebiet mit den Städten Essen, Duisburg, Oberhausen, Mülheim an der Ruhr und dem Kreis Wesel gehört zum Regierungsbezirk Düsseldorf. Die Städte Dortmund, Bochum, Herne, Hamm, Hagen, der Kreis Unna und der Ennepe-Ruhr-Kreis sind Teile des Regierungsbezirks Arnsberg. Der Emscher-Lippe-Raum mit dem Kreis Recklinghausen und den Städten Gelsenkirchen und Bottrop wird von Münster verwaltet.
Insgesamt ist bei der Verwaltung des Ruhrgebiets besonders auffällig, dass die meisten Strukturen sich im Wesentlichen auf die historisch-politische Gliederung der preußischen Provinzen Rheinprovinz und Westfalen beziehen, sodass von einer einheitlichen Verwaltung des Ruhrgebiets zurzeit noch nicht gesprochen werden kann. Insbesondere wird das Ruhrgebiet von außen verwaltet – die Regierungspräsidien befinden sich, wie erwähnt, in Arnsberg, Düsseldorf und Münster.
Das Ruhrgebiet ist ein Teil der Metropolregion Rhein-Ruhr und gehört mit seinen etwas mehr als fünf Millionen Einwohnern neben der Île-de-France (Großraum Paris), Moskau, Greater London, Mailand, der Randstad in den Niederlanden und Istanbul zu den größten Ballungsgebieten Europas. Die gesamte Metropolregion hat rund 10 Millionen Einwohner und wurde bereits 1995 von der Ministerkonferenz für Raumordnung, die in Deutschland über so genannte Europäische Metropolregionen entscheidet, geschaffen. Damit ist das Ruhrgebiet auch Teil des von der Europäischen Kommission im Jahr 1999 aufgestellten Europäischen Raumentwicklungskonzeptes (EUREK).
Wirtschaft
Strukturelle Entwicklung
Mit dem Strukturwandel verlor die Montanindustrie im Ruhrgebiet an Bedeutung, allerdings haben auch heute noch Montanunternehmen wie die RAG Aktiengesellschaft oder ThyssenKrupp ihren Sitz und größte Produktionsstandorte im Ruhrgebiet. Der Anteil der Beschäftigten im primären und sekundären Sektor lag 2008 noch bei 28 %.[36] Im Zeitraum 1996 bis 2012 fiel der Anteil der Erwerbstätigen im produzierenden Gewerbe an der Gesamtwirtschaft von 31,0 % auf 21,4 %. Zugleich stieg der Anteil der Erwerbstätigen im Dienstleistungssektor von 68,5 % auf 78,3 % (Deutschland: von 66,5 % auf 73,6 %).[37]
Energie, Dienstleistung, Nahrungsmittel
Nach einer Erhebung der Tageszeitung Die Welt haben von den 500 größten Unternehmen der Bundesrepublik 37 ihren Sitz im Ruhrgebiet, wovon 16 dem Industrie- und 21 dem Handels- und Dienstleistungsbereich zugeordnet werden können.[36] So ist der Dienstleistungssektor unter anderem mit den Konzernzentralen von Energie- und Wasserversorgern wie der Amprion, RWE und E.ON Ruhrgas, der Versicherungswirtschaft Signal-Iduna, Continentale Krankenversicherung, und Handelskonzernen wie der Aldi-Gruppe, Douglas Holding, Arcandor oder Tengelmann vertreten.
Das Ruhrgebiet gehört aufgrund seiner guten infrastrukturellen Anbindung zu den bedeutenden Logistikstandorten in Deutschland und Europa. Zahlreiche Unternehmen der Logistikbranche haben hier ihren Hauptsitz Rhenus, Imperial Logistics und Loxx oder zentrale Logistik- und Distributionszentren mit europäischer Reichweite IKEA, Amazon oder Decathlon. Im Jahr 2016 wurde Dortmund innerhalb der Digital Hub Initiative des Bundesministerium für Wirtschaft und Energie als Digital Hub im Bereich Logistik ausgezeichnet und fungierte neben Berlin, Hamburg, München und Frankfurt als Motor für die Digitalisierung in Deutschland.[38]
Das Ruhrgebiet und insbesondere Dortmund mit der Brauart „Dortmunder Export“ war für seine Brauereien bekannt. Mittlerweile sind viele Brauereien geschlossen, wenn auch die bekannten Markennamen weitergeführt werden. Hingegen weist das Ruhrgebiet zahlreiche kleinere Privatbrauereien in den Städten auf, so zum Beispiel die Brauerei Fiege in Bochum oder die Brauerei Stauder in Essen.
Medien
Alle großen regionalen Tageszeitungen der Region gehören zur Funke Mediengruppe oder zum Medienhaus Lensing. Nach dem Ende der taz Ruhr im Jahr 2005 ist die Bild die einzige überregionale Tageszeitung mit einer Ruhrgebietsausgabe. Zudem gibt es im Ruhrgebiet eine Reihe von Stadt- und Szenemagazinen. Das heute als Prinz bundesweit erscheinende Stadtmagazin hatte seinen Ursprung 1978 in Herne unter dem Namen Guckloch. Neben dem Prinz, der noch immer mit einer Regionalredaktion in Duisburg in der Region vertreten ist, erscheinen die Gratistitel Coolibri, Heinz, Smag und trailer. Mit dem Wirtschaftsmagazin Ruhr gibt es auch eine Zeitschrift mit diesem Thema für das Ruhrgebiet. Mit der Wissenschaft im Revier beschäftigt sich zudem das Magazin Transfer.
Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) unterhält Studios in Essen, in Dortmundund Duisburg. Aus Essen kommen die Regionalprogramme (Lokalzeit) für das mittlere Ruhrgebiet. In Dortmund produziert der WDR sein Regionalprogramm für das östliche Ruhrgebiet sowie die Sendung Planet Wissen. Neben verschiedenen Beiträgen für andere WDR-Programme wird von hier auch das komplette Tagesprogramm von WDR 4 gesendet. Das Regionalprogramm für den Niederrhein bzw. für das westliche Ruhrgebiet um Duisburg und den Kreis Wesel entsteht in Duisburg. Dort ist auch der türkische Sender Kanal Avrupa beheimatet. Studio 47 mit Sitz in Duisburg ist der erste private lokale Fernsehsender in Nordrhein-Westfalen. Des Weiteren unterhält der Fernsehsender Sat.1 ein Studio in Dortmund. Dort wird die Sendung 17:30 produziert. Das Adolf-Grimme-Institut mit Sitz in Marl vergibt jährlich die renommierte Fernsehauszeichnung Grimme-Preis.
Das gesamte Ruhrgebiet ist im Gegensatz zu den anderen großen Ballungsräumen Deutschlands traditionell kein exponierter Medienstandort. Allmählich etabliert sich aber auch hier eine respektable Agenturlandschaft. Zurzeit (Stand 2012) sind die drei größten Werbeagenturen im Ruhrgebiet die Westpress in Hamm mit einem Umsatz von 24,7 Millionen Euro, B&W Media-Service in Essen (20 Millionen Euro) und Move Elevator in Oberhausen (15 Millionen Euro).[39]
Arbeitsmarktsituation
Die Gesamtarbeitslosenquote des Ruhrgebiets liegt bei etwa 10,5 % und ist damit unter den regionalen Großräumen die höchste der westdeutschen Bundesländer. Auch die Arbeitslosenquoten einzelner Städte in der Kernzone des Ruhrgebiets gehören zu den höchsten der alten Bundesländer: In Gelsenkirchen beträgt die Arbeitslosenquote 14,2 %, Duisburg 13,3 %, Herne 12,8 %, Essen 12,1 % und Dortmund 11,6 % (alle Arbeitslosenquoten Stand Februar 2017).[40]
Sozialstruktur
Die Bundesautobahn 40 markiert in vielen Teilen des Ruhrgebiets einen „Sozialäquator“,[41] eine Grenze zwischen dem ärmeren Norden und dem wohlhabenderen Süden. Diese Zweiteilung zeigt sich insbesondere innerhalb der zentralen Großstädte Duisburg, Essen, Bochum und Dortmund, in welchen die südlichen Stadtteile oftmals deutlich gehobenere Einkommensstrukturen aufweisen, als die zumeist ärmeren nördlichen Stadtteile. Jedoch zeigen sich auch deutliche Unterschiede zwischen den nördlichen und den südlichen Randgemeinden des Ruhrgebiets. Während die durchschnittlichen Einkommen in kleineren bis mittleren nördlichen Städten wie etwa Gladbeck, Herten, Marl, Lünen, Bergkamen und Bönen deutlich unter dem landesweiten Durchschnitt liegen, liegen sie in kleineren südlichen und südöstlichen Städten wie Sprockhövel, Ennepetal, Herdecke, Schwerte und Holzwickede mitunter deutlich über dem Landesdurchschnitt.
Die in Teilen des Ruhrgebiets stattfindende Abwanderung der leistungsfähigeren, gebildeteren Menschen hat ein schwindendes Humanvermögen[42] und das Anwachsen eines Prekariats, Menschen in unsicheren wirtschaftlichen Verhältnissen, zur Folge. Hinzu kommen kommunale Finanznöte sowie Mängel der bisherigen Strukturpolitik. Infolge fehlerhafter Problemanalysen sowie fehlender Schwerpunktbildung blieben die Maßnahmen weitgehend wirkungslos und eine Verbesserung der Strukturen konnte nicht erzielt werden.[43] Der Armutsbericht der Sozialverbände 2016 zeigt, dass die Armutsquote mit 20 Prozent und die Kinderarmutsquote im Ruhrgebiet mit 19 Prozent deutlich über dem Bundesdurchschnitt liegt. Die Hälfte dieser Kinder lebt im Haushalt eines alleinerziehenden Elternteils. Erstmals lag 2016 auch die Armutsrisikoquote von Rentnern mit 15,6 Prozent über dem Durchschnitt.[44] Schließlich führen Arbeitslosigkeit, Armut, prekäre Lebensverhältnisse, schlechte Wohnquartiere und höhere Immissionsbelastungen zu einer signifikant geringeren Lebenserwartung.[45]
In einem regionalwirtschaftlichen Vergleich deutscher Agglomerationen aus dem Jahr 2008[46] wurde festgestellt, dass das Ruhrgebiet hinsichtlich der wirtschaftlichen Dynamik und der Beschäftigungsentwicklung gegenüber anderen Agglomerationsräumen deutlich zurückfällt und eine Trendwende nicht in Sicht ist, was zur Folge hat, dass das Image der nordrhein-westfälischen Wirtschaft insgesamt negativ geprägt wird.[47] Obwohl Teile des Ruhrgebiets (vor allem Dortmund und Essen) einen sukzessiven Turnaround erleben und Investitionen und Dienstleistungsbesatz steigen,[48] gehen in anderen Regionen Investitionen, Beschäftigung und sogar der Anteil qualifizierter Arbeitskräfte zurück. So ist zwischen 2008 und 2014 der Anteil der Gelsenkirchener Bevölkerung mit einem hohen Bildungsgrad (Meister-, Techniker-, Hochschulabschluss) von 24.000 auf 18.000 stark gesunken, zugleich ist aber der Anteil der Personen ohne jeden Ausbildungsabschluss von 83.000 auf 92.000 gestiegen.[49]
Negativ für die Attraktivität des Ruhrgebietes für Unternehmen ist die deutlich über dem Bundesdurchschnitt liegende Höhe der kommunalen Steuern im Ruhrgebiet infolge der sehr schlechten Finanzlage fast aller Ruhrgebietsstädte.[50]
Strukturwandel
Verringerung und Ende der Kohleförderung
Seit Beginn der Kohlekrise im Jahr 1957, verstärkt seit Mitte der 1970er Jahre, befand sich das Ruhrgebiet in einer anhaltenden Phase des Strukturwandels, die von wirtschaftlichen Anpassungsschwierigkeiten gekennzeichnet ist.
Der Steinkohleabbau hatte bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit der Nordwanderung die Lippe erreicht und zum Teil bereits überschritten, noch in den 1980er Jahren wurden Pläne betrieben von der Zeche Radbod in das südliche Münsterland nördlich von Hamm vorzustoßen. Zwischen 1980 und 2002 ging etwa die Hälfte der eine Million Arbeitsplätze im produzierenden Gewerbe verloren, während etwa 300.000 Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor geschaffen wurden.
In der Ruhrzone war der Strukturwandel vergleichsweise frühzeitig vollzogen. Die meisten Zechen einschließlich der Kleinzechen an der Ruhr wurden bis 1930 stillgelegt. Heute ist das Ruhrtal ein Naherholungsgebiet.
Mittels staatlicher Subventionen versuchte man die negativen Folgen zu begrenzen. Am 21. Dezember 2018 stellte mit dem Bergwerk Prosper-Haniel in Bottrop das letzte aktive Steinkohlebergwerk in Deutschland die Förderung ein.[51]
Gründung von Universitäten und Technologiezentren
Die erste Universität auf dem heutigen Gebiet des Ruhrgebiets war die 1655 eröffnete und 1818 aufgelöste Universität in Duisburg. Ein wichtiger Schritt vom Produktions- zum Forschungsstandort im 20. Jahrhundert war die Gründung mehrerer Universitäten. 1962 wurde die Universität Bochum gegründet, die erste Gründung in der Bundesrepublik Deutschland. Es folgten die Universität Dortmund (1968) und die Gesamthochschulen Essen und Duisburg (beide 1972), die 2003 zur Universität Duisburg-Essen fusionierten, sowie die Fernuniversität in Hagen (1974). Hilfreich für den Zuwachs im tertiären Sektor waren auch die Gründungen von Gesamthochschulen, Technologiezentren und Beratungseinrichtungen. In den vergangenen Jahren hat sich die Forschungslandschaft im Ruhrgebiet weiter ausdifferenziert. So kamen 2009 auf Initiative der Landesregierung mit der Hochschule Ruhr West mit Standorten in Mülheim an der Ruhr und Bottrop sowie der Hochschule Hamm-Lippstadt zwei weitere staatliche Fachhochschulen hinzu.
Fahrzeugbau und Elektronikindustrie
Als Beispiel des Strukturwandels kann man den Bau der drei Automobilwerke des Autoherstellers Opel 1962 in Bochum bezeichnen. Die Werke boten den „unter Tage“ ausgebildeten Schlossern, Elektrikern usw. einen Arbeitsplatz in einer anderen Branche. Allerdings wurde die Automobilproduktion in Bochum Ende 2014 eingestellt. Erfolgreicher arbeiten die Technologieparks, in denen kleine und mittlere UnternehmenHochtechnologie produzieren. Ein Beispiel dafür ist der Technologiepark Dortmund.
Einige Großkonzerne setzten neue Schwerpunkte, vor allem im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnik sowie der Umweltsicherung. Einige Unternehmen bauten ihre Aktivitäten im Ruhrgebiet ab, so der einstige Stahlerzeuger und -verarbeiter Mannesmann, und konzentrierten sich auf neue Geschäftsfelder.
Insgesamt verzeichnete das Dienstleistungsgewerbe den größten Aufschwung. 2012 waren rund 3/4 der Beschäftigten im Dienstleistungssektor tätig. Aufgrund der verkehrsgünstigen Lage in der EU und des günstigen Grundstücksangebots ließen sich Logistikunternehmen sowie große Handelsketten in der Region nieder.
Ein Großprojekt, das oft als Zeichen des Strukturwandels angesehen wird, ist die Neue Mitte Oberhausen mitsamt dem Einkaufszentrum Centro, die auf dem Gelände der stillgelegten Gutehoffnungshütte Mitte der 1990er Jahre erbaut wurde.
Kultur
Industriegeschichte und Museen
Die Route der Industriekultur steuert als touristische Themenstraße die wichtigsten industriegeschichtlichen Stätten des Ruhrgebiets an und dient als Ausgangsbasis für die Vermarktung des Ruhrgebiets als Tourismusregion.
Auch im Ruhrgebiet wird Karneval gefeiert. Umzüge finden in zahlreichen Städten statt, Weiberfastnacht ist für viele der wesentliche „Feiertag“. Im Archiv der Stadt Duisburg befindet sich die erste überhaupt in Deutsch geschriebene Stadtrechnung aus dem Jahre 1377, aus der hervorgeht, dass die Ratsherren und die Bürgerschaft ausgiebig Fastabend (Vastavent) feierten. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts werden in Duisburg die ersten Karnevalsgesellschaften gegründet. Der erste Anlauf zur Etablierung eines Rosenmontagszuges in Duisburg geht auf das Jahr 1928 zurück. Duisburg ist Sitz des Landesverbands Rechter Niederrhein im Bund Deutscher Karneval e. V.
Von 2006 bis 2010 fand die Loveparade im Ruhrgebiet statt. Die 2010 im Rahmen der Veranstaltungen zur Kulturhauptstadt Europas organisierte Loveparade auf dem Gelände des ehemaligen Duisburger Güterbahnhofs endete in einem Unglück. Bei einem Gedränge tausender Besucher in einer Unterführung verloren 21 Menschen ihr Leben, mindestens 652 wurden zum Teil schwer verletzt.[52]
Die Ruhr-Tourismus GmbH hat unter dem Namen „Reisekumpel.ruhr“ im Herbst 2022 einen Online-Reiseführer veröffentlicht.[53]
Kulturhauptstadt Europas
Die Ruhrtriennale, die Ruhrfestspiele, die ExtraSchicht und ähnliche Großveranstaltungen zeugen von einer lebendigen Kulturszene im Ruhrgebiet. Aufgrund der hohen Dichte kultureller Einrichtungen bewarb sich das Ruhrgebiet unter Führung der Stadt Essen erfolgreich als Kulturhauptstadt Europas 2010: „Die Kraft von RUHR.2010 ist die Fähigkeit zum Wandel durch Kultur. Die Kulturhauptstadt Europas präsentiert das Ergebnis eines mehrjährigen und tief greifenden Wandlungsprozesses des Ruhrgebiets. Hunderte Kulturinstitutionen, Künstler und Kulturschaffende in der Metropole Ruhr sind seit Jahren die Basis dieses Wandels und bilden eine der reichsten Kulturlandschaften Europas.“ RUHR.2010 zeige anhand ausgewählter Projekte den erreichten Stand und sei ein vorläufiger Höhepunkt der stetigen Entwicklung. Das Ziel ist, durch gezielte Auswahl von Projekten das dauerhafte Kulturangebot weit über 2010 hinaus in Europa zu etablieren.[54]
Bildung und Forschung
Hochschulen
Fünf Universitäten, eine Kunsthochschule und fünfzehn weitere Hochschulen mit etwa 256.000 eingeschriebenen Studenten (WS 2013/14)[55] in 600 Studiengängen machen das Ruhrgebiet zu Europas dichtester Bildungs- und Forschungslandschaft. Hinzu kommen zahlreiche Forschungsinstitute und Technologiezentren. Die erste Universität des Ruhrgebiets bestand bereits von 1655 bis 1818 in Duisburg. Die meisten Hochschulen sind jedoch in den 1960er und 1970er Jahren gegründet worden: 1962 wurde die Ruhr-Universität Bochum gegründet, 1968 die Universität Dortmund. Zu den bekanntesten Hochschulen zählen weiter die fusionierte Universität Duisburg-Essen, die private Universität Witten/Herdecke, die Fernuniversität in Hagen und die Folkwang Universität der Künste mit den Schwerpunkten Musik, Darstellende Künste und Gestaltung.[56]
Technologieparks und Gründerzentren bilden das Bindeglied zwischen den Hochschulen und der Wirtschaft. Im Technologiezentrum Dortmund siedelten sich beispielsweise seit 1988 mehr als 300 Firmen mit über 10.000 Mitarbeitern an.[57] Dabei haben Unternehmen der Mikrotechnikbranche einen besonders hohen Anteil. Mit dem Wissenschaftspark entstand in Gelsenkirchen ein auf erneuerbare Energien spezialisiertes Gründerzentrum. Wissenstransfer zwischen mittelständischen Unternehmen die keine eigene Forschung betreiben und Hochschulen und Instituten bietet das Mülheimer Zentrum für Innovation und Technik an.
Der Fußballsport hat im Ruhrgebiet eine wichtige soziale und integrative Funktion. Die beiden größten Vereine sind der Ballspielverein Borussia Dortmund und FC Schalke 04. Das Aufeinandertreffen dieser beiden Vereine gilt als ein Höhepunkt der Saison und wird, wie alle Spiele zwischen Ruhrgebietsvereinen, als „Revierderby“ bezeichnet. Der FC Schalke 04 und der BVB sind zusammen mit dem MSV Duisburg Gründungsmitglieder der Fußball-Bundesliga. Mit dem 1848 gegründeten VfL Bochum kommt einer der ältesten heutigen Profivereine Deutschlands aus dem Ruhrgebiet. Neben diesen Vereinen existiert eine Vielzahl anderer erfolgreicher Klubs in allen Ligen; zudem besitzt das Revier unzählige Amateur- und Hobbyvereine. Viele dieser Vereine haben ihren Ursprung bei Werksmannschaften von Hütten und Zechen.
Der Ruhrmarathon führte von 2003 bis 2008 jährlich quer durch das mittlere und östliche Ruhrgebiet. Rund um den Baldeneysee in Essen führt seit 1963 der älteste Marathonlauf Deutschlands. Seit 1981 findet in Duisburg der Rhein-Ruhr-Marathon statt, der somit einer der ältesten deutschen Stadtmarathons ist. Das Weltranglisten-Punkte vergebende Radrennen Sparkassen Giro Bochum führt von der Bochumer Innenstadt nach Stiepel, das Sechstagerennen fand bis 2008 in der Westfalenhalle Dortmund statt.
Verkehr
Straßenverkehr
Etwa 3,1 Millionen zugelassene Kraftfahrzeuge waren im Jahr 2002 im Ruhrgebiet gezählt. Diese können auf 4.700 km überörtlichen Straßen fahren. Weil sich jedoch Stadt-, Regional- und Fernverkehr insbesondere zu den Hauptzeiten des Berufsverkehrs überlagern, kommt es häufig zu Staus. Diese sollen in Zukunft durch fortschrittliche Verkehrsinformationssysteme wie OLSIM, Ruhrpilot und dem RVR-Projekt Informationssystem Verkehr Ruhrgebiet vermieden werden.
Die Hauptachsen des Kraftfahrzeugverkehrs in Ost-West-Richtung bilden die vier AutobahnenA 2, A 42, A 40 und A448. Die A40 wird inklusive ihres weiteren Verlaufs in Dortmund über den Rheinlanddamm und den Westfalendamm (beides Teile der BundesstraßeB 1) aus historischen Gründen regional auch immer noch „Ruhrschnellweg“ nach einem zum Zeitpunkt der Eröffnung der ersten Autobahnen bereits fertiggestellten Straßenbauprojekt genannt.
Wesentlich zur infrastrukturellen Erschließung des Ruhrgebietes mit Anbindung des Rheinlands trägt die S-Bahn Rhein-Ruhr bei. Die Hauptlast der regionalen Verkehrsleistungen tragen allerdings die Regional-Express-Linien. Fast alle RE-Linien führen vom Rheinland quer durch das Ruhrgebiet von Duisburg über Essen, Bochum, Dortmund nach Hamm und teilweise weiter ins östliche Westfalen. Ab 2018 soll mit dem Rhein-Ruhr-Express ein neues System von schnellen Nahverkehrszügen im 15-Minuten-Takt verkehren.
In den ersten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts wurde ein umfassendes Straßenbahnnetz gebaut, das mit Umsteigen eine Fahrt von Bonn nach Werne ermöglichte. Durch die Massenmotorisierung und im Sinne einer autogerechten Stadtplanung wurden zwischen den 1950er und den 1970er Jahren viele Straßenbahnlinien stillgelegt, dennoch ist es auch heute noch möglich, von Witten-Heven über Bochum, Gelsenkirchen, Essen, Mülheim, Duisburg, Düsseldorf und Krefeld bis nach Tönisvorst-St. Tönis die längste Fahrt in Deutschland mit der Straßenbahn bzw. Stadtbahn zu unternehmen.
In den 1960er Jahren entstand der Plan, die überwiegend meterspurigen Straßenbahnstrecken durch ein normalspuriges städteübergreifendes Netz von Stadtbahnen zu ersetzen. Dieses Vorhaben konnte bislang jedoch nur teilweise verwirklicht werden. Heute besteht die Stadtbahn Rhein-Ruhr aus vier nicht miteinander verbundenen Netzen der
Stadtbahn Duisburg (mit oberirdischen Trassen in die Nachbarstädte Düsseldorf und Mülheim an der Ruhr).
Dabei kommt es im U-Bahnhof unterhalb des Mülheimer Hauptbahnhofs zu dem Kuriosum, dass dort mit der Stadtbahn-Linie U 18 aus Essen und der Straßenbahnlinie 901 aus Duisburg zwei normalspurige Verbindungen enden, eine Durchbindung trotzdem derzeit nicht möglich ist, da unter anderem die Signalsysteme nicht kompatibel sind. Trotz erheblicher Investitionen zeigen sich in der täglichen Praxis Defizite.[59]
Neben Zügen, S-Bahnen, Straßen- und Stadtbahnen sind Omnibusse die wichtigsten Verkehrsmittel des ÖPNV im Ruhrgebiet.
Der einzige bedeutende Verkehrsflughafen im Ruhrgebiet ist der Flughafen Dortmund, auf dem 2023 mehr als 2.900.000 Passagiere abgefertigt wurden.[60] Wichtig für die Region sind auch die Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn, die über das Schienennetz der Eisenbahn und die Autobahnen aus dem Ruhrgebiet erreichbar sind. Eine Rolle spielt auch der im Jahre 2003 eröffnete Flughafen Niederrhein im nordwestlich des Ruhrgebiets gelegenen Kreis Kleve.
Im Güterverkehr ist das Ruhrgebiet der größte Eisenbahnkomplex Europas mit mehreren Rangierbahnhöfen (Hagen-Vorhalle, Hamm (Westf) Rbf, Oberhausen-Osterfeld Süd, Schwerte (Ruhr) und Wanne-Eickel Hbf) sowie mit zahlreichen Anschlussbahnen der Industrie.
Schiffsverkehr
Das bedeutendste Gewässer in verkehrstechnischer Hinsicht im Ruhrgebiet ist in der heutigen Zeit der Rhein. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war die Namensgeberin des Ruhrgebiets, die Ruhr, einer der wichtigsten Transportwege, siehe Hauptlemma: Ruhrschifffahrt.
Sowohl der größte Binnenhafen als auch der größte Kanalhafen Europas befinden sich im Ruhrgebiet. Der Duisburger Hafen „duisport“, der vom Rhein, von der Ruhr und vom Rhein-Herne-Kanal zu erreichen ist, gilt als Verkehrsdrehscheibe der deutschen Binnenschifffahrt. Er hat einen jährlichen Gesamtumschlag von etwa 96 Millionen Tonnen. Im Gegensatz dazu hat der Dortmunder Hafen trotz seiner Größe in den vergangenen Jahrzehnten mit dem Rückgang der Stahlerzeugung erheblich an Bedeutung verloren.
Der größte Ballungsraum Deutschlands ist als Lebens- und Wirkstätte vieler Persönlichkeiten in seiner heutigen Form entscheidend durch sie mitgeprägt und entwickelt worden. Aus historischer Perspektive treten in den jeweiligen Phasen der Formung des Ruhrgebiets verschiedene Personen in den Vordergrund (siehe Geschichte des Ruhrgebiets).
Siehe auch
Portal: Ruhrgebiet – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Ruhrgebiet
Urbane Landwirtschaft im Emscher Landschaftspark-Zukunftsthema nachhaltiger Stadtentwicklung Ausstrahlung 2013
Literatur
Hiram Kümper, Dieter Wegener: Kindheit und Jugend an der Ruhr, 1855-1876. In: Ernst Ehrhardt – Dombaumeister. Ein Architektenleben zwischen Preußen und Bremen. Edition Temmen, Bremen 2022, S. 44–96, ISBN 978-3-8378-1061-5.
Monika Barwinski, Michael Moll: Ruhrgebiet West – Erlebnisradtouren zwischen Moers und Essen. Droste Verlag, Düsseldorf 2013, ISBN 978-3-7700-1475-0.
Monika Barwinski, Michael Moll: Ruhrgebiet Ost – Erlebnisradtouren zwischen Essen und Hamm. Droste Verlag, Düsseldorf 2013, ISBN 978-3-7700-1487-3.
Hermann Beckfeld (Hg.): … der Boss spielt im Himmel weiter – Fußball-Geschichten aus dem Ruhrgebiet. Henselowsky Boschmann, Bottrop 2006, ISBN 3-922750-62-1.
Hennes Bender: Komma lecker bei mich bei: Kleines Ruhrpott-Lexikon. Ullstein, München 2009, ISBN 978-3-548-37321-8.
Britta Caspers, Dirk Hallenberger, Werner Jung und Rolf Parr: Ruhrgebietsliteratur seit 1960. Eine Geschichte nach Knotenpunkten. J. B. Metzler, Stuttgart 2019, ISBN 978-3-476-04868-4.
Günter Drozdzewski, Vera Mügge, Volker Wrede: Von Korallenriffen, Schachtelhalmen und dem Alten Mann. Klartext, Essen 2005, ISBN 3-89861-439-5.
Reinhard Felden, Axel Föhl: Das Ruhrgebiet. Ellert & Richter, Hamburg 2002, ISBN 3-8319-0030-2.
Dirk Fleiter: Ruhrgebiet. Ein Schnellkurs. DuMont Buchverlag, Köln 2009, ISBN 978-3-8321-9129-0.
Axel Föhl: Architekturführer Ruhrgebiet/Architectural Guide Ruhrgebiet. Reimer, Berlin 2010, ISBN 978-3-496-01293-1 (deutsch, englisch, übersetzt von Lucinda Rennison).
Nina Grontzki, Gerd Niewerth, Rolf Potthof: Als die Steine Feuer fingen. Klartext Verlag, Essen 2003, ISBN 3-89861-208-2.
Roland Günter, Günter Mowe (Fotograf), Roland Göhre (Illustrator): Im Tal der Könige. Ein Reisebuch zu Emscher, Rhein und Ruhr (im Auftrag der IBA Emscher Park). Klartext, Essen 1994, 4., nach dem IBA-Finale fortgesetzte und erweiterte Auflage, Essen 1999, ISBN 3-88474-044-X; 5., erweiterte Auflage, Grupello, Düsseldorf 2010, ISBN 978-3-89978-123-6.
Rainer Henselowsky (Hrsg.); Eckhard Brockhoff, Wolfgang Sykorra u. a.: Vom Kohlenpott zur Metropole Ruhr. edition rainruhr, Essen 2007, ISBN 978-3-9811598-0-6.
Wilhelm Hermann, Gertrude Hermann: Die alten Zechen an der Ruhr. Vergangenheit und Zukunft einer Schlüsseltechnologie. Mit einem Katalog der „Lebensgeschichten“ von 477 Zechen (Reihe Die Blauen Bücher). Verlag Langewiesche Nachfolger, 6., um einen Exkurs nach S. 216 erweiterte und in energiepolitischen Teilen aktualisierte Auflage, Königstein im Taunus 2008, ISBN 978-3-7845-6994-9, S. 13–133.
Detlef Hopp, Charlotte Trümpler (Hrsg.): Die frühe römische Kaiserzeit im Ruhrgebiet. Kolloquium des Ruhrlandmuseums und der Stadtarchäologie/Denkmalbehörde in Zusammenarbeit mit der Universität Essen. Klartext Verlag, Essen 2001, ISBN 3-89861-069-1.
Manfred Kaute (Hrsg.): Koks und Cola. Das Ruhrgebiet der 1950er-Jahre. Emons Verlag, Köln 2012, ISBN 978-3-95451-000-9.
Bernd Langmack, Haiko Hebig: Stahl + Stadt. Ansichten über die Wirklichkeit des Ruhrgebietes. Klartext Verlag, Essen 2011, ISBN 978-3-8375-0670-9.
Erhard Lucas: Märzrevolution 1920, Band I, Vom Generalstreik gegen den Militärputsch zum bewaffneten Arbeiteraufstand. Verlag Roter Stern, Frankfurt 1974. 2., ergänzte, Neuausgabe von Märzrevolution im Ruhrgebiet. Verschiedene Neuauflagen, Stoemfeld, Frankfurt am Main 1985, ISBN 978-3-87877-075-6.
Kai Rawe: „… wir werden sie schon zur Arbeit bringen!“ Ausländerbeschäftigung und Zwangsarbeit im Ruhrkohlenbergbau während des Ersten Weltkrieges. Klartext, Essen 2005 (Zugl.: Bochum, Univ., Diss., 2003).
Helen Wagner: Vergangenheit als Zukunft? Geschichtskultur und Strukturwandel im Ruhrgebiet (= Beiträge zur Geschichtskultur. Band45). Böhlau, Wien/Köln 2022, ISBN 978-3-412-52594-1.
Inge Zander, Ralph Lueger: Der Pott. Erlebnis Ruhrgebiet. Droste Regional, Düsseldorf 2001, ISBN 3-7700-1135-X.
↑Eingemeindungs-Verträge zwischen der Stadt Essen und den Gemeinden Borbeck, Altenessen, Bredeney, Haarzopf mit Nebenverträgen. Essen 1915, S. 21.
↑Wolfgang Sykorra: Von den Talmulden zum Regionalen Grünzug B. In: Essener Beiträge. Beiträge zur Geschichte von Stadt und Stift Essen. 2015. 2016, ISBN 978-3-8375-1347-9, S. 261–296.
↑Bergbaubedingte Höhenänderungen im Ruhrgebiet Studie von Stefan Harnischmacher, Philipps-Universität Marburg und Harald Zepp, Ruhr-Universität Bochum, veröffentlicht im Jahr 2016, abgerufen am 7. Mai 2021
↑Joachim Huske: Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier. Daten und Fakten von den Anfängen bis 2005 (= Veröffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum, Bd. 144). 3., überarbeitete und erweiterte Auflage. Selbstverlag des Deutschen Bergbau-Museums, Bochum 2006, ISBN 3-937203-24-9, S. 12.
↑Susanne Peters-Schildgen: „Schmelztiegel“ Ruhrgebiet. Die Geschichte der Zuwanderung am Beispiel Herne bis 1945. Klartext Verlag, Essen 1997, S. 34 ff.
↑„Dabei wandert der Bergbau von Süden nach Norden; um 1840 erreicht er mit Duisburg, Essen, Bochum und Dortmund Städte am Hellweg und 1865 gelangt er mit Oberhausen, Bottrop, Herne und Castrop bis zur Emscher, 1880 erreicht er Recklinghausen.“ aus: Das Ruhrgebiet – Von der Entstehung zur Industrialisierung. In: Ruhr-Guide. Onlinemagazin für das Ruhrgebiet. Abgerufen am 5. März 2015.
↑Jörg Bogumil, Rolf G. Heinze, Franz Lehner, Klaus Peter Strohmeier: Viel erreicht – wenig gewonnen. Ein realistischer Blick auf das Ruhrgebiet. Klartext Verlag, Essen 2012, ISBN 978-3-8375-0718-8.