Die 70. Tour de France führte vom 1. zum 24. Juli 1983 in 22 Etappen über 3862 km. In Abwesenheit des Franzosen Bernard Hinault, der wegen Kniebeschwerden nicht an der Tour teilnehmen konnte, siegte sein Landsmann Laurent Fignon gleich bei seiner ersten Teilnahme. Es nahmen 140 Rennfahrer an der Rundfahrt teil, von denen 88 klassifiziert wurden.
Rennverlauf
Den Prolog gewann Eric Vanderaerden, der das Trikot nach dem Mannschaftszeitfahren aber wieder abgeben musste.
Zum ersten Mal nahm eine Mannschaft mit kolumbianischen Amateuren am Renngeschehen teil, die in den Bergen ihr Können zeigten. José Patrocinio Jiménez überquerte unter anderem den Col du Tourmalet als erster und wurde zweiter der Bergwertung.
Entschieden wurde die Tour jedoch eher im Kampf gegen die Uhr als im Kampf "Mann gegen Mann": Neben den vier Einzelzeitfahren und dem Prolog gab es noch ein über 100 km langes Mannschaftszeitfahren. Trotzdem gab es intensive Zweikämpfe, unter anderem im Finale der 16. Etappe nach Saint-Étienne. Die beiden ausgerissenen Fahrer Michel Laurent und Henk Lubberding kämpften so hart, dass Laurent im Schlussspurt zu Fall kam und Lubberding als erster über die Ziellinie fuhr. Die Jury wertete Lubberdings Stoß, der den Sturz ausgelöst hatte, als unfair und erklärte Laurent noch zum Sieger.
Im Kampf um den Toursieg übernahm der Franzose Pascal Simon durch einen dritten Platz auf der ersten Pyrenäenetappe die Führung in der Gesamtwertung, brach sich jedoch bei einem Sturz die Schulter. Sechs Tage lang quälte er sich unter Schmerzen, ehe er aufgab und damit Fignon das Gelbe Trikot übernehmen konnte.
Der erst 23 Jahre alte Fignon machte durch das gewonnene Einzelzeitfahren auf der vorletzten Etappe seinen Sieg perfekt. Das Grüne Trikot des Führenden in der Punktewertung sicherte sich der Ire Sean Kelly mit deutlichem Vorsprung, auch wenn er keine einzige Etappe gewinnen konnte. Er trug auch einen Tag das Gelbe Trikot freuen, das er in Pau übernommen hatte. Die nächste Etappe führte in die Pyrenäen, wo Kelly zurückfiel.
Lucien Van Impe, Toursieger von 1976, konnte die Abwesenheit von Hinault nicht nutzen, gewann aber bei seiner vorletzten Teilnahme zum sechsten Mal die Bergwertung.
Die Etappen
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