Aurillac liegt am südwestlichen Fuß des Cantal-Vulkans in einem fruchtbaren Becken an den Flüsschen Jordanne und Mamou, die kurz danach in der Nachbargemeinde Arpajon-sur-Cère in die Cère einmünden.
Geschichte
Reste eines Tempels des ersten nachchristlichen Jahrhunderts zeigen, dass hier schon in gallo-römischer Zeit eine Ansiedlung bestand.
Mittelalter
Um die im 9. Jahrhundert vom heiligen Gerald von Aurillac (französisch: Géraud) gegründete Abtei bildete sich eine Ansiedlung. Aus ihr begann sich die Stadt zu entwickeln, insbesondere weil die Abtei zu einem der einflussreichsten Klöster der Auvergne aufstieg. Dem Kloster entstammt der erste französische Papst, Silvester II. Das Mittelalter war für die Stadt eine Epoche wirtschaftlicher Blüte.
Neuzeit
In den Religionskriegen des 16. Jahrhunderts kam es zwischen der Stadtbevölkerung und dem Kloster zu gegenseitigen Übergriffen und heftigen Auseinandersetzungen; teilweise wurde die Stadt dabei zerstört und erholte sich danach nur schwer. Später lebte die Stadt von der Herstellung von Spitzen in Manufakturen, in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts war sie vom landwirtschaftlichen Handel, von der Möbelindustrie und vom Fremdenverkehr geprägt.
Kirche Saint-Géraud, ursprünglich aus dem 9. Jahrhundert, im 11. Jahrhundert vergrößert, im 16. Jahrhundert zerstört, wiederaufgebaut in Etappen bis zum 19. Jahrhundert; Steindenkmäler in der Kapelle Saint-Géraud.
Altstadt um die Kirche herum; alte Häuser auch entlang der Jordanne
Becken aus Serpentin (12. Jahrhundert) auf der Place Saint-Géraud
Ehemaliges Pilgerhospiz "Ancien Hôpital", ursprünglich aus dem 12. Jahrhundert mit reich verzierter Fassade
Kirche Notre-Dame-aux-Neiges, ehemalige romanisch-gotische Kapelle des Ordens der Cordeliers (13. Jahrhundert), mit einer Schwarzen Madonna aus dem 17. Jahrhundert
Nördlich oberhalb der Altstadt Château St-Étienne, Burgruine aus dem 13. Jahrhundert, im 19. Jahrhundert neu aufgebaut, darin Musée des Volcans
Südlich der Altstadt das Musée d’Art et d’Archéologie in einem ehemaligen Salesianerkloster, darin auch Informationen zur Produktion von Regenschirmen in Aurillac
Seit dem 19. Jahrhundert ist Aurillac bekannt für die Produktion von Regenschirmen, die vor allem in Heimarbeit hergestellt und dann in ganz Frankreich verkauft wurden. Auch heute noch sind die Firmen Pigagniol und Delos France als Hersteller von Regenschirmen in Aurillac ansässig. In der Fußgängerzone sind eine Straße und ein Platz mit Regenschirmen geschmückt.