Charly Grosskost aus Frankreich konnte am ersten Tag sowohl den Prolog als auch die erste Etappe gewinnen. Nach dem Sieg seiner belgischen Mannschaft konnte Herman Van Springel beim Mannschaftszeitfahren die Gesamtführung übernehmen. Das Gelbe Trikot des Spitzenreiters konnte er aber zunächst nur für zwei Tage tragen. Auf der fünften Etappe übernahm es Van Springels Landsmann Georges Vandenberghe, der auf der Etappe nach Vorst in einer Ausreißergruppe mehrere Minuten Vorsprung auf alle Favoriten herausgefahren hatte. Seine Führung in der Gesamtwertung konnte er über die Pyrenäen retten und konnte sie bis zur 16. Etappe verteidigen.
Auf der 15. Etappe nach Albi stürzte der erneut als Favorit gestartete Raymond Poulidor nach einer Kollision mit einem Presse-Motorrad und musste nach einer schweren Kopfverletzung das Rennen aufgeben. Für die Franzosen war es nur ein schwacher Trost, dass der Vorjahressieger Roger Pingeon diese Etappe sowie vier Tage später in Grenoble gewinnen konnte.
Dem Deutschen Rolf Wolfshohl gelang es schließlich, die Gesamtführung von Vandenberghe zu übernehmen, er konnte zwei Tage im gelben Trikot fahren, das er nach einem Sturz auf der 18. Etappe verlor. Er beendete die Rundfahrt als Sechster.
Herman Van Springel aus Belgien konnte, nachdem er das Gelbe Trikot bereits zu Beginn der Rundfahrt getragen hatte, die Gesamtführung auf der 19. Etappe übernehmen. Obwohl zu diesem Zeitpunkt alle schweren Bergetappen absolviert waren, lagen mehrere Fahrer an der Spitze eng zusammen: Van Springel hatte nur einen Vorsprung von 12 Sekunden auf Gregorio San Miguel aus Spanien, 16 Sekunden auf den Niederländer Jan Janssen.
Auf dem abschließenden Einzelzeitfahren in Paris fiel die Entscheidung zugunsten Janssens, der bereits die 14. Etappe gewonnen hatte und sich mit dem Gewinn des letzten Zeitfahrens noch mit 38 Sekunden an Van Springel vorbeischieben konnte. Der erste Sieg eines Niederländers war zugleich der bis dahin knappste Sieg in der Tourgeschichte.
Die Punktewertung, deren Führender 1968 ausnahmsweise mit einem roten Trikot ausgezeichnet wurde, gewann der Italiener Franco Bitossi. Er gewann zugleich noch die neu eingeführte Kombinationswertung, die sich aus den Leistungen im Gesamtklassement sowie der Punkte- und Bergwertung zusammensetzte. Die Bergwertung gewann Aurelio González Puente.
Der Start der deutschen Mannschaft wurde erst durch eine Spendenaktion ermöglicht. Der Bund Deutscher Radfahrer, die Vereinigung Deutscher Berufsradfahrer und der Verband Deutscher Radrennveranstalter baten die Öffentlichkeit um Spenden zur Ausstattung des deutschen Tourteams.[1]