Die Playoffs um den Stanley Cup des Jahres 1972 begannen am 5. April 1972 und endeten am 11. Mai 1972 mit dem 4:2-Sieg der Boston Bruins gegen die New York Rangers. Die Bruins gewannen somit ihren insgesamt fünften Titel der Franchise-Geschichte und zugleich ihren zweiten in den letzten drei Jahren, nachdem sie bereits 1970 erfolgreich waren. Wie bereits 1970 erhielt Bobby Orr auch in diesem Jahr die Conn Smythe Trophy als Most Valuable Player und wurde somit zum ersten Spieler der NHL-Historie, der diese Auszeichnung zweimal bekam. Zudem führte Orr gemeinsam mit seinem Teamkollegen Phil Esposito die Scorerliste der post-season an. Die New York Rangers hingegen bestritten ihr erstes Stanley-Cup-Finale seit 1950 und mussten in ihrem insgesamt achten Endspiel die fünfte Niederlage hinnehmen.
Für die Playoffs qualifizierten sich die jeweils vier besten Teams der Eastern und der Western Division. Im Viertelfinale standen sich zuerst innerhalb einer jeden Division der Erste und der Vierte sowie der Zweite und der Dritte der Setzliste gegenüber. Diese Paarungen wurden gegenüber dem letzten Jahr verändert, als noch Erster gegen Dritter und Zweiter gegen Vierter spielte, da die Minnesota North Stars scheinbar absichtlich die letzten Spiele verloren, um Vierter statt Dritter zu werden und somit einen vermeintlich einfacheren ersten Gegner zu haben. Die Halbfinals wurden zwischen den Divisionen ausgetragen, so traf die höher gesetzte Mannschaft aus dem Osten auf die niedriger gesetzte Mannschaft aus dem Westen und analog dazu das höher gesetzte Team aus dem Westen auf das niedriger gesetzte Team aus dem Osten. Anschließend folgte das Stanley-Cup-Finale.
Alle Serien wurden dabei im Best-of-Seven-Modus ausgetragen, das heißt, dass ein Team vier Siege zum Weiterkommen benötigte. Das höher gesetzte Team hatte dabei in den ersten beiden Spielen Heimrecht, die nächsten beiden das gegnerische Team. Sollte bis dahin kein Sieger aus der Runde hervorgegangen sein, wechselte das Heimrecht von Spiel zu Spiel. So hatte die höher gesetzte Mannschaft in den Spielen 1, 2, 5 und 7, also vier der maximal sieben Spiele, einen Heimvorteil.
Bei Spielen, die nach der regulären Spielzeit von 60 Minuten unentschieden blieben, folgte die Overtime. Sie endete durch das erste erzielte Tor (Sudden Death).
Die beste Plus/Minus-Statistik erreichte Dallas Smith von den Boston Bruins mit einem Wert von +21.
Beste Torhüter
Die kombinierte Tabelle zeigt die jeweils drei besten Torhüter in den Kategorien Gegentorschnitt und Fangquote sowie die jeweils Führenden in den Kategorien Shutouts und Siege.
Abkürzungen: GP = Spiele, Min = Eiszeit (in Minuten), W = Siege, L = Niederlagen, GA = Gegentore, SO = Shutouts, Sv% = gehaltene Schüsse (in %), GAA = Gegentorschnitt; Fett: Bestwert; Sortiert nach Gegentorschnitt. Erfasst werden nur Torhüter mit 180 absolvierten Spielminuten.