Der Senderstandort wurde 1951 vom damaligen Süddeutschen Rundfunk (SDR) zur Ausstrahlung seines UKW-Hörfunkprogrammes erschlossen. Vorher gab es nur ein Hörfunkprogramm auf Mittelwelle, die neue Technik „UKW-Radio“ sollte mit dem Programm Südfunk II eingeführt werden. Als Antennenträger kam in den ersten Jahren ein Stahlgittermast mit einer Höhe von Höhe 40 m zum Einsatz, die aufgesetzte Rohrschlitzantenne hatte eine Länge von 20 m. Zur Ausstrahlung des ARD-Fernsehprogramms wurde ein neues Bauwerk notwendig, so dass von 1956 bis 1958 der heutige 80 m hohe Stahlbetonturm erbaut wurde, der mit dem aufgesetzten Antennenmast eine Gesamthöhe von 142 m erreichte.
Der ursprüngliche UKW-Sendeturm in unmittelbarer Nähe blieb erhalten, die Sendeantenne wurde im Jahre 1984 abgebaut. Er wird u. a. als Richtfunk-Mast verwendet.
Am 10. und 11. Juli 2008 wurde die vorhandene VHF-Band III-Fernsehantenne per Hubschrauber demontiert und eine neue Antennenanlage für DVB-T montiert. Da die neue digitale UHF-Fernsehantenne 3 m kürzer als die bisherige VHF-Antenne ist, reduzierte sich durch den Austausch die Höhe des Turms von 142 m auf 139 m.[1] Mit Beginn der DVB-T-Ausstrahlung am 5. November 2008 wurde zeitgleich am Grundnetzsender Aalen und am Sender Heubach sowie an zahlreichen Umsetzerstandorten die analoge Fernsehverbreitung in Ostwürttemberg eingestellt.[2]
Der Standort befindet sich auf der schwäbischen Alb am höchsten Höhenzug des Braunenbergs in einer Höhenlage von 722 m ü. NN. und ist Luftlinie etwa 2 km von der Bundesautobahn 7 und nur rund 20 km von der bayrischen Landesgrenze entfernt. Der Sendeturm erreicht mit seinen 139 m Höhe am oberen Ende des Antennenmasts eine Gesamthöhe von über 861 m ü. NN.
Aufgrund der Lage auf der schwäbischen Alb können vom Standort Aalen auch die österreichischen TV-Programme ORF 1 und ORF 2 über Kanal 24 (498 MHz) und das Schweizer TV-Programm SRF zwei über Kanal 41 (634 MHz) durch den vorhandenen Overspill vom Sender Pfänder frei per Antenne empfangen werden.
Insgesamt werden vom Grundnetzsender Aalen, abhängig von der Topografie, über 10 Millionen Einwohner im Luftlinienradius von teilweise über 300 km grenzüberschreitend mit TV- und Radio-Signalen versorgt.
Frequenzen und Programme
Analoger Hörfunk (UKW)
Beim Antennendiagramm sind im Falle gerichteter Strahlung die Hauptstrahlrichtungen in Grad angegeben.
DAB+ wird in vertikaler Polarisation und im Gleichwellenbetrieb (SFN) mit anderen Sendern ausgestrahlt.
Bis 12. Januar 2012 wurden auf DAB-Kanal 12B die Radioprogramme des SWR gesendet. Aufgrund des Neustart des Digitalradio wurde ein Kanalwechsel vollzogen.
Am 24. Oktober 2018 wurde der Regelbetrieb von DVB-T2 HD aufgenommen. Seitdem senden im DVB-T2-Standard die Programme der ARD (SWR-Mux) und ZDF im HEVC-Videokodierverfahren und in Full-HD-Auflösung. Private TV-Programme, wie RTL und ProSieben/Sat.1 werden vom Sender Aalen noch nicht ausgestrahlt. Der verantwortliche Netzbetreiber Media Broadcast, der die Privatsender über die kommerzielle Plattform freenet TV verschlüsselt verbreitet, verweist auf den noch laufenden Sendernetzausbau.[4]
Die DVB-T2 HD-Ausstrahlungen sind im Gleichwellenbetrieb (Single Frequency Network) mit anderen Sendestandorten.