Zu Hahnstätten gehören auch die Wohnplätze Wirtsmühle und Silberfeldhof sowie ein Teil des Ortes Zollhaus.[3] Der Hof Silberfeld an der Halde Silberfeld wurde allerdings inzwischen niedergelegt.
Spätestens 1326 war Hahnstätten Sitz eines Zentgerichts, das ab dem 16. Jahrhundert als „Amt“ bezeichnet wurde. Zu dem Gericht gehörten Netzbach, Lohrheim, Oberneisen sowie spätestens ab dem 16. Jahrhundert Kaltenholzhausen und Schiesheim. Die in diesem Bereich liegende Burg Hohlenfels war als eigener Rechtsbezirk aus dem Gericht ausgenommen. Neben nassauische hatte das Zentgericht zeitweise zusätzlich kurtrierische und landgräflich-hessische Schultheißen.
Graf Heinrich III. von Diez (1189–1234) stiftete 1217 die Kirche zu Hahnstätten.[5] 1533 wurde Hahnstätten reformiert. 1731 wurde die Kirche erweitert und mit der heutigen Kanzel ausgestattet. Eine Schule wurde 1582 eingerichtet und 1634 von Soldaten verwüstet. Der Unterricht fand darauf im Pfarrhaus statt, das 1737 erweitert wurde. Für 1713 ist auch eine Schule für die 54 Mitglieder umfassende jüdische Gemeinde belegt. Für 1580 ist ein Rathaus nachgewiesen, für 1588 ein Backhaus, für 1695 eine Gemeindeschmiede.
Neben Ackerbau wurde auch Weinbau betrieben, der aber im frühen 17. Jahrhundert erlosch. Ein eigener Markt wird erstmals 1601 erwähnt, eine Mühle 1336. In den folgenden Jahrhunderten kamen zahlreiche Mühlen dazu, darunter auch Öl- und Walkmühlen. Der Abbau von Eisenerz lässt sich ab 1364 belegen. Weiterverarbeitet wurde es in mehreren Waldschmieden. Ein Kalkofen wird 1715 erwähnt.
Hahnstätten war bis zum 30. Juni 2019 der Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Hahnstätten, die dann in der Verbandsgemeinde Aar-Einrich aufging.
Die frühesten Angaben zur Einwohnerzahl stammen von 1526 und erwähnen 38 Haushalte, 1624 sind 57 Häuser verbürgt und 1750 282 Einwohner.
Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Hahnstätten, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]
* FWG = Freie Wählergemeinschaft Hahnstätten e. V.
Bürgermeister
Ortsbürgermeister von Hahnstätten ist Joachim Egert (FWG). Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 80,27 %[8] und am 9. Juni 2024 als einziger Bewerber mit 86,6 % jeweils für fünf Jahre wiedergewählt.[9]
Wappenbegründung: Das Wappen übernimmt den Schild, den sämtliche Gemeindesiegel seit 1816 enthalten. Die örtliche Überlieferung, dass es sich um das Wappen der Ritter von Hahnstätten handele, die hier im 13. und 14. Jahrhundert ihren Sitz hatten, ist urkundlich nicht zu belegen. Der zur Herrschaft Neuweilnau gehörende Ort fiel 1326 an die Grafen von Nassau. So wurden für das Wappen die nassauischen Farben, doch in verwechselter Folge, verwendet. In älterer Zeit hat Hahnstätten ein S(IGEL) D(ES) GRICHT ZV HOSTETTE(N) (Abdrücke 1558–1627) geführt, das aneinandergelehnt den nassauischen und den diez-weilnauischen Schild und darüber wachsend den Kirchenpatron St. Nikolaus als Bischof mit dem Krummstabe zeigt.
Das Wappen wurde am 22. Januar 1938 durch den Oberpräsidenten der Provinz Hessen-Nassau verliehen.
Hahnstätten liegt an der Bundesstraße 54 und hat einen stillgelegten Bahnhof an der Aartalbahn.
Ihre Reaktivierung auf dem Streckenabschnitt von Limburg nach Zollhaus wird seit mehreren Jahren in Politik und Verwaltung diskutiert, eine Umsetzung ist derzeit aber nicht absehbar.[11] Hahnstätten soll damit wieder einen Haltepunkt erhalten. Der nächstgelegene Fernbahnhof ist der Bahnhof Limburg Süd.
Ansässige Unternehmen
Im Norden der östlichen Teil der Gemeinde in nächster Nähe der Bundesstraße 54 liegen die Kalkwerke Schaefer (Schaefer Kalk GmbH & Co. KG (Diez) - Werk Hahnstätten) mit einem Kalksteinbruch, der größtenteils auf der Gemarkung von Oberneisen liegt und dessen Sohle mit 24 m über dem Meeresspiegel (Stand: Juni 2013) der tiefste Punkt in Rheinland-Pfalz ist. Hahnstätten war Sitz der Nassauischen Privatbrauerei Heckelmann-Kuhn GmbH.
Tourismus
In Hahnstätten werden regelmäßig Draisinenfahrten durch den Arbeitskreis Aartalbahn angeboten, die alljährlich von mehreren Tausend Besuchern genutzt werden.