Der Große Preis von Europa 1984 (offiziell XXXVI Großer Preis von Europa) fand am 7. Oktober auf dem Nürburgring in Nürburg statt und war das 15. Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1984.
Acht Jahre nach dem Großen Preis von Deutschland 1976 kehrte die Formel 1 an die Rennstrecke in der Eifel zurück, um den Großen Preis von Europa auszutragen. Das Rennen wurde allerdings nicht mehr auf der mehr als 20 Kilometer langen und für die Formel 1 nicht mehr zeitgemäßen Nordschleife absolviert, sondern auf der zu diesem Zeitpunkt neu errichteten Grand-Prix-Strecke mit rund 4,5 Kilometern Länge, die den damals gültigen Sicherheitsanforderungen entsprach.
Infolge der Ankündigung von BMW, in der Saison 1985 keine Motoren mehr an das ATS Racing Team liefern zu wollen, entließ Teamchef Günter Schmid den bisherigen Stammfahrer Manfred Winkelhock und beschloss, die Saison 1984 mit dem bisherigen Gaststarter Gerhard Berger zu beenden.
Mauro Baldi kehrte anstelle von Huub Rothengatter ins Team Spirit Racing zurück. Ayrton Senna löste bei Toleman den Italiener Pierluigi Martini ab, der ihn drei Wochen zuvor beim Großen Preis von Italien vertreten hatte.
Die erste Startreihe setzte sich entsprechend dem Trainingsergebnis am Freitag wie bereits in Italien aus dem Brabham von Nelson Piquet und dem McLaren von Alain Prost zusammen. Patrick Tambay und Keke Rosberg bildeten die zweite Reihe vor den beiden Ferrari-Piloten Michele Alboreto und René Arnoux.
Da es während des zweiten Qualifikationstrainings am Samstag regnete, konnte keiner der Piloten seine jeweils am Vortag erzielte Bestzeit unterbieten.[1]
Sowohl Prost als auch Tambay gelangten kurz nach dem Start an Piquet vorbei, während in der ersten Kurve Senna mit Rosberg kollidierte. Berger prallte in das Heck des Arrows A7 von Marc Surer. Außerdem kam es zu einer Kollision zwischen Teo Fabi und Piercarlo Ghinzani. Für fünf Piloten war das Rennen somit bereits nach wenigen Metern beendet. Lediglich Fabi konnte weiterfahren, nachdem er von Streckenposten angeschoben wurde.
Hinter Prost, Tambay und Piquet folgte Derek Warwick vor den beiden Ferrari von Alboreto und Arnoux. Bereits in der fünften Runde nahm der von Platz 15 aus gestartete Niki Lauda den sechsten Rang ein. Bis zum 43. Umlauf änderte sich daraufhin innerhalb der Spitzengruppe nichts. Dann allerdings fiel Tambay aufgrund von Elektrikproblemen zurück. Zehn Runden später konnte auch Warwick aufgrund von technischen Schwierigkeiten seinen dritten Rang nicht mehr verteidigen.
Während der letzten Runde musste Piquet aufgrund von Kraftstoffmangel seinen zweiten Rang an Alboreto abtreten. Diesem ging kurz darauf ebenfalls das Benzin aus, sodass beide Kontrahenten antriebslos über die Ziellinie rollten und wenige Meter dahinter stehen blieben. Lauda wurde Vierter vor Arnoux und Riccardo Patrese. Er nahm somit einen Vorsprung von 3,5 WM-Punkten gegenüber seinem siegreichen Teamkollegen Prost mit ins Saisonfinale nach Portugal.[2]
Alboreto und Piquet absolvierten zeitgleich die schnellste Rennrunde, jeweils in ihrem 62. Umlauf.
Die ersten vier des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 und 1 Punkt(e). In der Fahrerwertung wurden die besten elf Resultate, in der Konstrukteurswertung alle Resultate gewertet.
Anmerkungen
1923 | 1924 | 1925 | 1926 | 1927 | 1928 | – | 1930 | – | 1947 | 1948 | 1949 | 1950 | 1951 | 1952 | – | 1954 | 1955 | 1956 | 1957 | 1958 | 1959 | 1960 | 1961 | 1962 | 1963 | 1964 | 1965 | 1966 | 1967 | 1968 | – | 1972 | 1973 | 1974 | 1975 | 1976 | 1977 | – | 1983 | 1984 | 1985 | – | 1993 | 1994 | 1995 | 1996 | 1997 | – | 1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | – | 2016
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