Pierluigi Martini (* 23. April1961 in Lugo (RA)) ist ein ehemaliger italienischerAutomobilrennfahrer, der von 1985 bis 1995 in 119 Rennen der Formel 1 startete. Da er nie über einen konkurrenzfähigen Rennwagen verfügte, erzielte er in der Fahrerwertung lediglich 18 Punkte und erreichte nie einen Podestplatz. Sein größter Erfolg im Automobilsport war der Gesamtsieg 1999 bei den 24 Stunden von Le Mans.
Pierluigi Martini und der modifizierte Vorjahreswagen M189B beim Adelaide Motorsport Festival 2016; mit diesem Fahrzeug konnte er beim Großen Preis der USA 1990 in der Qualifikation den zweiten Startplatz erreichen.Pierluigi Martini in einem Minardi im Jahr 1994
Formel 1
1984 versuchte er den Einstieg in die Formel 1 im Team Toleman, scheiterte jedoch beim Großen Preis von Italien an der Qualifikationshürde. 1985 stieg er dann gemeinsam mit Teamchef Giancarlo Minardi in die Königsklasse ein und war damit der erste Fahrer des Teams in der Formel 1. Martini erreichte in diesem Jahr drei Zielankünfte, blieb aber jeweils außerhalb der Punkteränge. Ende der Saison kehrte er der Formel 1 aber zunächst wieder den Rücken, um 1988 zu Minardi zurückzukehren. Er blieb dem Team bis 1991 treu. 1992 fuhr er für die Scuderia Italia den Dallara BMS192, kehrte aber 1993 zu Minardi zurück, wo er seine Karriere 1995 beendete.
Insgesamt fuhr Martini 119 Grand Prix, davon 103 für Minardi. Seine besten Rennergebnisse waren jeweils ein vierter Platz beim Großen Preis von San Marino und beim Großen Preis von Portugal im Jahr 1991. Zudem schaffte es der Italiener einmal in die erste Startreihe (beim Großen Preis der USA 1990). Insgesamt war er der erfolgreichste Fahrer von Minardi, da er fast die Hälfte der Punkte des Teams geholt hatte (16 von 38), die einzigen beiden vierten Plätze, die einzige Position in der ersten Startreihe und die einzige Führungsrunde.
Nach seiner aktiven Karriere hörte man lange Zeit nichts von Martini. Erst 2006 tauchte sein Name wieder in den Medien auf, als er ein Rennen in der Grand-Prix-Masters-Serie für ehemalige Formel-1-Piloten bestritt. In Silverstone wurde er unter 16 Teilnehmern Siebter.