Im zweiten freien Training setzte sich Lokalmatador Alonso vor den beiden Red Bull-Renault von Sebastian Vettel und Webber an die Spitze des Feldes.[2]
Im dritten freien Training am Samstag erzielte Vettel vor Robert Kubica und Webber die schnellste Runde.[3]
Qualifying
Das Qualifying bestand aus drei Teilen mit einer Nettolaufzeit von 45 Minuten. Im ersten Qualifying-Segment (Q1) hatten die Fahrer 18 Minuten Zeit, um sich für das Rennen zu qualifizieren. Alle Fahrer, die im ersten Abschnitt eine Zeit erzielten, die maximal 107 Prozent der schnellsten Rundenzeit betrug, qualifizierten sich für den Grand Prix. Die besten 17 Fahrer erreichten den nächsten Teil. Kubica erzielte die beste Zeit. Die HRT-, Virgin- und Lotus-Piloten sowie Kamui Kobayashi schieden aus.
Im zweiten Segment (Q2) der Qualifikation übernahm Vettel die Führung. Die Toro-Rosso-, Mercedes- und Force-India-Piloten sowie Pedro de la Rosa schafften nicht den Sprung in den letzten Abschnitt.
Im dritten Teil des Qualifyings (Q3) behielt Vettel die Führungsposition und sicherte sich die neunte Pole-Position vor Webber und Hamilton.
Die Williams-Piloten, die sich beide für den letzten Abschnitt des Qualifyings qualifizierten, fuhren bis auf die tausendstel Sekunde die gleiche Rundenzeit. Da Nico Hülkenberg die Zeit zuerst gesetzt hatte, startete er als Achter vor Rubens Barrichello.
Rennen
Beim Start zum Großen Preis von Europa kam es zum Duell zwischen Vettel und Hamilton. Nachdem es zu einer von Hamilton verursachten Berührung kam, behielt Vettel die Führung. Sein Teamkollege Webber hatte keinen guten Start und fiel auf den neunten Platz zurück. Während sich Vettel an der Spitze absetzte, entschied sich Webber dafür seinen Pflichtboxenstopp bereits in der siebten Runde zu absolvieren um bei einer Safety-Car-Phase in einer guten Ausgangsposition zu sein.
Nachdem sich auch Rosberg für diese Strategie entschieden hatte, kam es tatsächlich zu einer Safety-Car-Phase: Webber versuchte vor Kurve 12 an Heikki Kovalainen vorbeizugehen. Dabei fuhr er so dicht auf, dass er den vorausfahrenden Kovalainen berührte und sein Auto abhob, sich überschlug und in die Streckenbegrenzung einschlug. Webber blieb unverletzt und stieg ohne Hilfe aus dem Auto aus. Am Morgen vor dem Rennen hatte es an derselben Stelle bereits einen Unfall in der GP2-Serie gegeben, bei dem Josef Král auf fast identische Weise mit Rodolfo González kollidierte. Im Gegensatz zu Webber verletzte sich Král und brach sich zwei Wirbel.[4]
Bis auf Kobayashi kamen in der Safety-Car-Phase alle Piloten zum Reifenwechsel an die Box. Allerdings hatten die ersten vier Piloten bereits die Boxeneinfahrt passiert. Während Vettel noch vor dem Safety Car vorbeigefahren war, fielen Hamilton, Alonso und Massa hinter das Safety Car zurück. Hamilton blieb allerdings nicht hinter dem Safety Car und überholte es nach der Safety-Car-Linie, was gegen die Regeln verstieß. Die Ferrari-Piloten blieben hinter dem Safety Car und verloren an der Box einige Positionen. Schumacher verlor während der Safety-Car-Phase ebenfalls viel Zeit, da er zweimal an die Box musste und somit an das Ende des Feldes zurückfiel.
Nach dem Restart setzte sich Vettel, der beinahe die Führung verloren hätte, erneut von Hamilton ab. Hinter den beiden bildete sich eine Lücke, da der viertplatzierte Button nicht an Kobayashi vorbeikam. Während die Rennleitung längere Zeit brauchte, um das Vergehen von Hamilton zu Beginn der Safety-Car-Phase zu beurteilen, baute dieser seinen Vorsprung auf Kobayashi weiter aus. Nachdem er eine Durchfahrtsstrafe erhalten und diese absolviert hatte, behielt er seine Position. Anschließend verringerte er seinen Rückstand auf Vettel etwas, dieser hatte allerdings genügend Vorsprung auf seinen Kontrahenten.
Button, der hinter Kobayashi lag, versuchte nicht am Sauber-Piloten vorbeizufahren. Kurz bevor die beiden Bruno Senna und Timo Glock überrunden wollten, kollidierten Senna und Glock. Beide setzten das Rennen fort, mussten allerdings zu Reparaturarbeiten an die Box. Bei noch zehn zu fahrenden Runden gab die Rennleitung bekannt, dass insgesamt neun Piloten nach dem Rennen untersucht werden. Alle hatten in der ersten Safety-Car-Phase die minimale Sektorenzeit unterschritten. Nach Ende des Rennens erhielten alle neun Piloten eine 5-Sekunden-Zeitstrafe, die zu keinen großen Verschiebungen führte.
Kurz vor Rennende musste Hülkenberg das Rennen aufgeben. Ein kaputter Reifen hatte Teile der Karosserie zerschlagen. Er lag auf dem zehnten Platz. Drei Runden vor Schluss kam auch Kobayashi zum Pflichtboxenstopp an die Box und überholte anschließend dank neuer Reifen Alonso und Sébastien Buemi.
Schlussendlich gewann Vettel das Rennen mit einem Vorsprung von fünf Sekunden auf Hamilton. Vettel feierte seinen siebten Karriereerfolg. Button kam als Dritter auch auf das Podest. Auf dem vierten Platz kam Barrichello ins Ziel und erzielte seine bis dahin beste Platzierung für Williams. Weitere Punkte gingen an Kubica, Sutil, Kobayashi, Alonso, Buemi und Rosberg.
In der Weltmeisterschaft behielten sowohl Hamilton als auch McLaren-Mercedes ihre Spitzenpositionen.
↑ abDi Resta fuhr den Force India mit der Nummer 14 im ersten freien Training. Sutil übernahm das Fahrzeug anschließend für das restliche Rennwochenende.
↑ abKlien fuhr den HRT mit der Nummer 20 im ersten freien Training. Chandhok übernahm das Fahrzeug anschließend für das restliche Rennwochenende.
↑ abcdefghiButton, Barrichello, Kubica, Sutil, Buemi, de la Rosa, Petrow, Liuzzi und Hülkenberg erhielten jeweils eine 5-Sekunden-Zeitstrafe, da sie in einer Safety-Car-Phase zu schnell gefahren sind.
↑Glock erhielt eine 20-Sekunden-Zeitstrafe für das Ignorieren blauer Flaggen.
WM-Stände nach dem Rennen
Die ersten zehn des Rennens bekamen 25, 18, 15, 12, 10, 8, 6, 4, 2 bzw. 1 Punkt(e).