Kleinholbach ist ein Ortsteil von Girod. Die beiden Dörfer sind durch die A 3 getrennt.
Geschichte
Girod wurde 1235 zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Die Kirche St. Jakobus der Ältere wurde 1525 erstmals erwähnt. 1711 war der Ort Teil des Kirchspiels Großholbach, aus dem er sich 1889 mit der Einrichtung einer eigenen Pfarrei löste.
Wohl kurz nach 1463 wurde die erste Mühle in der Dorfgemarkung erbaut. 1525 werden drei weitere Mühlen erwähnt, darunter die Druckmühle, die 1653 als Ölmühle neu erbaut und im 19. Jahrhundert unter dem Namen Antoinettenmühle geführt wurde.
Die heutige Gemeinde entstand am 7. Juni 1969 durch Neubildung aus den zuvor eigenständigen Gemeinden Girod (595 Einwohner) und Kleinholbach (326 Einwohner).[2]
Im heutigen Gemeindegebiet von Girod und der Nachbargemeinde Steinefrenz befand sich das Dorf Potenhain, das 1412 erstmals erwähnt wird und wohl kurz nach 1476 wüst fiel. Seine Gemarkung wurde Steinefrenz und Girod zugeschlagen. Ebenso erging es der Gemarkung von Wenigenfrenz, das 1364 erstmals genannt wird. Spätestens 1564 war der Ort wüst.
Einwohnerentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl bezogen auf das heutige Gebiet der Ortsgemeinde Girod, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[3]
Jahr
Einwohner
1815
437
1835
529
1871
578
1905
652
1939
827
Jahr
Einwohner
1950
845
1961
851
1970
984
1987
973
2005
1230
Politik
Bürgermeister
Dennis Liebenthal wurde 2024 Ortsbürgermeister von Girod.
Sein Vorgänger war Hans-Jürgen Herbst seit 2009.[4] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 77,93 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt als Ortsbürgermeister bestätigt.[5]
Wappen
Blasonierung: „Gespalten von Rot und Gold und geteilt durch einen vorne silbernen und hinten blauen Wellenbalken, rechts oben ein schräggekreuzter gestürzter silberner Schlüssel mit Vierpassreite mit einem ebensolchen Schwert, belegt mit einer silbernen Jakobsmuschel, unten eine aus dem Schildrand wachsende dreistufige silberne Treppe, links oben ein fünfspeichiges blaues Mühlrad, unten ein blaues herzförmiges Rodehackenblatt.“
Die beiden Wappenfelder Rot und Gold stehen für die Ortsteile Girod und Kleinholbach. Die Wappenfarben Rot und Silber für Kurtrier rechts sowie Blau und Gold für das Herzogtum Nassau links symbolisieren die ehemaligen Landesherren. Die Attribute der Schutzheiligen der Kirchen von Girod (St. Jakobus) und Kleinholbach (St. Peter und Paul) sind als gekreuzte Schlüssel und Schwert für St. Peter und Paul und der Muschel für St. Jakobus dargestellt und stehen damit auch symbolisch für beide Ortsteile. Der Wellenbalken steht für den durch beide Ortsteile fließenden Eisenbach. Fünf noch bekannte Wassermühlen an dessen Ufern repräsentiert das fünfspeichige Mühlrad. Das herzförmige Blatt einer Rodehacke symbolisiert den auf eine Rodung hindeutenden Ortsnamen Girod. Die drei Stufen beschreiben redend den „stufenförmigen“ Tontagebau, des „weißen Westerwaldgoldes“, im Ort.
In den späten Abendstunden sowie an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen, außerhalb der Fahrtzeiten der Linienbusse, ist Girod zudem durch die Anruf-Sammeltaxi Linie 8410 (Montabaur – Girod – Nentershausen – Görgeshausen) an den ÖPNV angeschlossen.
Die nächsten Autobahnanschlussstellen sind Montabaur und Diez an der A 3 Köln – Frankfurt am Main, jeweils etwa fünf Kilometer entfernt.
↑Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band393). Bad Ems März 2006, S.177 (PDF; 2,6 MB).Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.