Espenau liegt wenige Kilometer nördlich von Kassel bzw. direkt nördlich von Vellmar zwischen dem Habichtswald im Südwesten und dem Reinhardswald im Nordosten. Es befinden sich auf einer maximal 280 m hoch gelegenen Hochfläche die Ursprungsgebiete des westlichen Fulda-Zuflusses Espe (mittig zwischen Hohenkirchen und Möncheberg verlaufend) und des südlichen Diemel-Zuflusses Esse.
Die Ortsteile von Espenau liegen dicht beieinander, dennoch gibt es viel Freiraum im Gemeindegebiet. Am Nordrand von Hohenkirchen befindet sich eine Teichanlage mit dem Esse-Ursprung. Eine recht ausgedehnte Waldfläche mit dem Staufenberg und dem Forstgebiet „Brand“ und dem davor befindlichen Glockenteich schließt sich westlich der Gemeinde an, nördlich liegen weitläufige Wiesen und Felder.
Nachbargemeinden
Espenau grenzt im Norden an die Stadt Immenhausen, im Osten an die Gemeinde Fuldatal, im Süden an die Stadt Vellmar, im Südwesten an die Gemeinde Ahnatal, im Westen an die Gemeinde Calden sowie im Nordwesten an die Stadt Grebenstein (alle im Landkreis Kassel).
Am 1. Dezember 1970 wurde die Gemeinde Espenau durch den freiwilligen Zusammenschluss der bisher selbständigen Gemeinden Hohenkirchen und Mönchehof neu gebildet.[5][6]
Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Espenau neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Beigeordneter und vier weitere Beigeordnete angehören.[11] Bürgermeister ist seit dem 1. Juni 2014 der parteiunabhängige Carsten Strzoda.[12] Er wurde als Nachfolger von Michael Wielert (SPD), der nach zwei Amtszeiten nicht wieder kandidiert hatte,[13] am 22. September 2013 im ersten Wahlgang bei 79,2 Prozent Wahlbeteiligung mit 73,6 Prozent der Stimmen gewählt. Es folgte eine Wiederwahl ohne Gegenkandidaten im März 2020.[14]
Die Flagge wurde der Gemeinde am 12. April 1984 durch das Hessische Ministerium des Innern genehmigt und wird wie folgt beschrieben:
„Die Flagge der Gemeinde Espenau zeigt auf der von Rot, Weiß, Grün, Weiß und Rot im Verhältnis 2:3:1:3:2 längsgestreiften Flaggenbahn in der oberen Hälfte der Flagge zwischen den roten Außenstreifen das Wappen der Gemeinde.“[19]
Die Patenschaft zum Kinderdorf Imst ist von besonderer Bedeutung für die Gemeinde.
Imst ist das erste Kinderdorf überhaupt, das von Hermann Gmeiner gegründet wurde. Die Patenschaft der Gemeinde Espenau war die erste Patenschaft, die eine Gemeinde zu einem Kinderdorf begründete.
Diese Patenschaft wird von der Gemeinde durch gegenseitige Besuche der Bürger weiterhin sehr gepflegt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Größtes Wirtschaftsunternehmen ist das Waldhotel Schäferberg Kassel, das eine wichtige touristische Bedeutung mit über 100 Hotelzimmern, 20 Tagungs- und Veranstaltungsräumen und über 100 Mitarbeitern hat. Neben dem Hotel- und Tagungsbetrieb hat die Gastronomie einen großen Bekanntheitsgrad. Viele der Mitarbeiter kommen aus der Region oder aus dem Ort selbst.
Seit Ende 2019 ist die Gemeinde Espenau an das Glasfasernetz der Deutschen Glasfaser angeschlossen.[20]
Verkehr
Bahn
Der Ortsteil Mönchehof hat einen Bahnhof an der Bahnstrecke Kassel–Warburg, die von Kassel durch Espenau und nach Warburg (mit Anbindung an das Ruhrgebiet) führt. Von dort ist die Kurve Kassel geplant, die Güterzügen eine Umfahrung von Kassel ermöglichen würde.
Bus
Espenau liegt im Verbundgebiet des NVV (Linie 47). Außerdem stellt die Gemeinde seinen Bürgern ein kostenloses Stadtbussystem (Linie 47.1) zur Verfügung. Statt um Fahrgeld wird um eine Spende für eine gemeinnützige Einrichtung gebeten.[21]
Der nahe Espenau gelegene Reinhardswald ist ein wichtiges Ausflugsziel der Region.
Karl Wilhelm Mogge: Hundertfünfzig Jahre Freie Bauernschaft Hohenkirchen. Ein Beitrag zur Ortschronik der Gemeinde Espenau. Selbstverlag, Espenau 1982.
Die Gewerbetreibenden und Handwerker in Espenau (Hrsg.): Espenau. Bräuning & Rudert, Espenau 1995 (Festschrift 850 Jahre Mönchehof und 25 Jahre Gemeinde Espenau, mit Geschichte der Ortsteile Mönchehof und Hohenkirchen).
Friederike Horn: Chronik der Volksschule Mönchehof 1878 bis 1943. Heimatmuseum Espenau. Espenau 2008.
Konrad und Georg Stüssel: Die Schule Hohenkirchen 1745–1974. Herausgegeben von Friederike Horn. Arbeitskreis Ortsgeschichte Espenau, Espenau 2010.
Franz Laaber: Flucht, Vertreibung und Integration. Geschichte der Espenauer Heimatvertriebenen. Arbeitskreis Ortsgeschichte Espenau, Espenau 2012, ISBN 978-3-00-037162-2.
Thilo Warneke: Zur Geschichte des Mönchshauses. Über die Keimzelle des heutigen Ortes Espenau-Mönchehof. In: Landkreis Kassel. Jahrbuch 2017, S. 86–87.
Weblinks
Commons: Espenau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
↑Ehemals Ortsteil von Hohenkirchen; am 1. Dezember 1970 beim Zusammenschluss der Gemeinden Hohenkirchen und Mönchehof zur neuen Gemeinde Espenau gekommen. Schäferberg gehörte damals zu Hohenkirchen, heute auf Gemarkung Mönchehof liegende Siedlung. 1943 aus einem Zwangsarbeiterlager entstanden, nach 1945 Unterkunft für Heimatvertriebene und Flüchtlinge entstand daraus eine Wohnsiedlung.
↑Auskunft der Gemeinde, Zentrale Dienste und Finanzen (FB 1) vom 29. April 2016
↑Zusammenschluss der Gemeinden Hohenkirchen im Landkreis Hofgeismar und Mönchehof im Landkreis Kassel zu der neuen Gemeinde „Espenau“ im Landkreis Kassel vom 12. November 1970. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr.48, S.2253, Punkt 2246 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,6MB]).
↑Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.400.
↑Gemeinde Espenau: Patenschaften „Am 04. Juli 1980 wurde die Urkunde über die Patenschaft zwischen dem SOS-Kinderdorf und der Gemeinde Espenau von Dr. Hermann Gmeiner und Bürgermeister Wilfried Klaus unterzeichnet.“
↑Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Espenau, Landkreis Kassel, Reg.-Bez. Kassel vom 2. Februar 1976. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1976 Nr.5, S.224, Punkt 142 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF]).
↑Genehmigung einer Flagge der Gemeinde Espenau, Landkreis Kassel, Reg.-Bez. Kassel vom 30. April 1984. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1984 Nr.18, S.879, Punkt 429 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF]).